Aktien:Powell sieht Inflation "vorübergehend"

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Der Dax bewegt sich kaum, Anleger warten auf Impulse. Am Abend kommen sie von US-Notenbankchef Jerome Powell: Für ihn ist die Inflation ein vorübergendes Phänomen. Das könnte den Kursen Auftrieb geben.

Nach einem gelungenen Wochenstart hat der deutsche Aktienmarkt am Dienstag an Schwung eingebüßt. Der Dax fand keine klare Richtung und notierte nachmittags kaum verändert bei 15 599 Punkten. Nach einem Rekordhoch Mitte des Monats befindet sich der deutschen Leitindex derzeit wieder in einer Phase stagnierender bis leicht fallender Kurse, ohne dass sich ein Trendwechsel ergibt. Ähnlich war die Gemengelage im April und Mai, als sich der Dax nach einer Höchstmarke von gut 15 500 Zählern wochenlang unter teils starken Schwankungen seitwärts bewegte. Möglicherweise geht der nächste Impuls wieder einmal von der US-Notenbank Fed aus. Deren Chef Jerome Powell äußert sich am Abend nach Börsenschluss in Europa vor einem Ausschuss des Repräsentantenhauses zur Corona-Politik der Fed. Powell bekräftigte laut einem vorab veröffentlichten Manuskript, dass der jüngste starke Inflationsschub vorübergehender Natur sein dürfte. Die starke Teuerung in den USA hatte die Börsenkurse zuletzt belastet.

Bei den Einzelwerten ragten insbesondere Unternehmen aus der zweiten und dritten Reihe heraus. So waren die Aktien von Varta mit einem Kursgewinn von sechs Prozent der Top-Favorit im M-Dax. Der schwäbische Batteriehersteller beliefert den Sportwagenbauer Porsche künftig mit Hochleistungsbatterien. Auch das Papier von Wacker Chemie zählte mit einem Plus von 4,7 Prozent zu den größten Gewinner. Händler begründeten den Aufschlag mit Berichten, denen zufolge die USA Importe von Polysilizium aus China einschränken könnten. Davon könnten andere Produzenten des Stoffes wie Wacker Chemie profitieren. Um 1,5 Prozent verbesserten sich die Titel von Nordex. Der Windturbinenbauer hat in Finnland einen Großauftrag eingeheimst. Ein finnischer Windparkentwickler orderte für vier Windparks 35 Anlagen mit einer Kapazität von insgesamt knapp 200 Megawatt.

Im S-Dax verteuerten sich die Aktien von Drägerwerk um mehr als drei Prozent. Der Medizintechnik-Konzern, der auch Beatmungsgeräte herstellt, erhöhte seine Prognose für das Gesamtjahr, nachdem der Auftragseingang in den ersten Monaten 2021 die Erwartungen übertroffen hatte.

An der Wall Street stand der Dow Jones kurz nach Handelsbeginn leicht im Minus.

© SZ vom 23.06.2021 / cikr, dpa, Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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