Aktien:Dax auf Berg- und Talfahrt

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Die Furcht vor den Folgen der weltweiten Ausbreitung des Coronavirus lastet auf dem deutschen Aktienmarkt. Allerdings kann der Dax die hohen Verluste fast komplett wettmachen.

Das in immer mehr Ländern grassierende Coronavirus hat an Europas Börsen die Angst vor einem Konjunkturknick geschürt. Die Anleger reagierten am Mittwoch nervös, die Aktienkurse gingen auf Berg- und Talfahrt. Der Dax fiel in der Spitze um 3,3 Prozent auf 12 368 Punkte - den tiefsten Stand seit gut viereinhalb Monaten. Im Vergleich zum Vorwochenschluss hat er bereits mehr als siebeneinhalb Prozent abgegeben. Im Nachmittagshandel setzte dann eine deutliche Gegenbewegung ein. Der deutsche Leitindex beendete die Börsensitzung mit einem leichten Abschlag von 0,1 Prozent bei 12 775 Punkten. Das Virus ist mit mehreren Infizierten nun auch in Deutschland angekommen. Besonders stark betroffen ist Italien. Insgesamt starben in China bislang 2715 Menschen an den Folgen der Lungenkrankheit.

Die Unsicherheit zieht sich wie ein roter Faden durch Marktanalysen und Kommentare. "Wir wissen weder, wann das Virus eingedämmt werden kann, noch welche Maßnahmen die Staaten ergreifen, um es unter Kontrolle zu bekommen", sagte Chefinvestor Mark Haefele von der Investmentbank UBS. "Mit einer globalen Verbreitung des Virus würden die ökonomischen Belastungen eine neue Dimension erreichen", sagte Anlagestratege Ulrich Stephan von der Deutschen Bank.

Mit am stärksten von den Auswirkungen betroffen sind Hotelbetreiber oder Fluggesellschaften. Letzteres bekamen erneut die Papiere der Lufthansa zu spüren, die sich um mehr als zwei Prozent verbilligten und auf den niedrigsten Stand seit August vergangenen Jahres fielen. Die Lufthansa will wegen des Virus die Kosten senken. Einstellungen sollen ausgesetzt oder verschoben werden, Mitarbeiter können ab sofort unbezahlten Urlaub nehmen. Auch die als besonders konjunkturabhängig geltenden Sektoren Autobauer, Chipwerte, Banken und Luxusgüterhersteller mussten erneut Federn lassen. Die Aktien von Wirecard zählten mit einem Minus von zeitweise knapp fünf Prozent zu den größten Dax-Verlierern, machten im Handelsverlauf die Verluste jedoch zum größten Teil wieder wett. Einem Händler zufolge trübten magere Zahlen eines französischen Konkurrenten die Stimmung. Die Börsen an der Wall Street verzeichneten leichte Verluste. Der Dow Jones schloss ein halbes Prozent tiefer bei 26 958 Punkten.

© SZ vom 27.02.2020 / amon, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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