Aktien:Börsen tief im Minus

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Die Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus in vielen Ländern löst am Montag auf dem deutschen Aktienmarkt einen Kursrutsch aus. Anleger befürchten einen Rückschlag für die weltweite Erholung der Wirtschaft.

Wegen eines möglichen Rückschlags für den weltweiten wirtschaftlichen Aufschwung zogen sich am Montag Anleger in Scharen aus den Aktienmärkten zurück. Die rasche Ausbreitung der besonders ansteckenden Delta-Variante des Coronavirus könnte die Lockerung der Pandemie-Restriktionen in einigen Regionen verzögern, sagte Anlagestratege Ian Williams vom Brokerhaus Peel Hunt. Der Dax weitete seine jüngsten Verluste im Handelsverlauf deutlich aus und sackte bis zum Handelsschluss um 2,6 Prozent auf 15 133 Punkte ab.

Unter der wieder gestiegenen Nervosität der Anleger litten europaweit insbesondere die Aktien aus der Reise- und Freizeitbranche. Der europäische Branchenindex gab um 3,5 Prozent nach. Neue coronabedingte Einschränkungen im internationalen Flugverkehr würden diesen Sektor besonders hart treffen. Schlusslicht waren hier die Papiere der "Aida"-Reederei Carnival Cruise mit einem Minus von mehr als acht Prozent. Hierzulande verloren im M-Dax die Papiere der Fluggesellschaft Lufthansa und die Anteilsscheine des Flugzeugbauers Airbus 2,9 beziehungsweise 6,3 Prozent. Im Dax waren die Aktien des Triebwerkherstellers MTU mit einem Minus von sechs Prozent der schwächste Wert. Die Papiere des Tourismuskonzerns Tui verloren 4,3 Prozent an Wert.

Einbußen von 3,8 Prozent mussten die Aktionäre von RWE hinnehmen. Die Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen hat das Kohlekraftwerk Weisweiler und andere Standorte des Energiekonzerns getroffen. RWE schätzte die Schäden auf einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag. Im S-Dax belasteten zudem Gewinnmitnahmen die Papiere von Adva Optical, die um 8,5 Prozent verloren. Am vergangenen Freitag hatten die Aktien des Netzwerk-Ausrüsters ein 20-Jahres-Hoch erreicht. An den US-Börsen ging es ebenfalls deutlich nach unten. Der Dow Jones verlor 2,1 Prozent auf 33 962 Punkte. Die Aktien der Finanzkonzerne Citigroup, Bank of America, JP Morgan und Goldman Sachs fielen zwischen 2,6 und 3,3 Prozent. Anleger machten sich Sorgen um die Einnahmen aus dem klassischen Kreditgeschäft, da die Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen auf ein Fünf-Monats-Tief gefallen sind und an diesen sich die Kreditzinsen der Banken orientieren.

© SZ vom 20.07.2021 / rih, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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