Sprudelnde Firmengewinne haben am Mittwoch weitere Anleger an die europäischen Aktienmärkte gelockt. Der Dax notierte am Nachmittag 0,7 Prozent höher bei 15 665 Punkten und ist damit nur noch rund 200 Zähler von seinem Rekordhoch entfernt. Ein weiterer Hoffnungsschimmer seien die fallenden Coronavirus-Fallzahlen in Großbritannien, sagte Andrea Cicione, Chef-Anlagestratege des Research-Hauses TS Lombard.
"Das gibt Hoffnung, dass es im Rest Europas ebenso kommt." Aktien aus dem Technologiesektor standen bei den Anlegern hoch im Kurs. Der europäische Branchenindex stand mit einem Anstieg von 1,3 Prozent weit oben im Branchentableau. So führten die Aktien des Chipkonzerns Infineon mit plus 3,9 Prozent die Dax-Gewinner an. Nach starken Quartalszahlen des US-Sportartikelherstellers Under Armour setzten hierzulande Adidas und Puma ihre Rally wieder fort und erreichten mit Aufschlägen von 3,1 beziehungsweise 2,1 Prozent Rekordstände. Ein optimistischer Analystenkommentar ließ die Aktien des Essenslieferdienstes von Delivery Hero um 2,4 Prozent vorankommen.
Probleme bei der spanischen Windkrafttochter Siemens Gamesa drückten Siemens Energy zurück in die roten Zahlen. Am Dax-Ende verloren die Aktien des Energietechnikkonzerns 3,1 Prozent. Die Anteilsscheine der Commerzbank reagierten mit einem Minus von 6,5 Prozent auf die Bekanntgabe der Quartalszahlen des Geldhauses. Nach einer halben Milliarde Euro Verlust im zweiten Quartal im Zuge des Konzernumbaus sind für das Bankhaus Gewinne im Gesamtjahr 2021 wieder in weitere Ferne gerückt. Für die Aktien des Leasing-Spezialisten Grenke ging es nach der Vorlage detaillierter Zahlen für das zweite Quartal als bester S-Dax-Wert um 3,4 Prozent nach oben. Analyst Philipp Häßler vom Investmenthaus Pareto sprach von einem zweiten Quartal über den Erwartungen.
Schwache Daten zum US-Arbeitsmarkt drückten die US-Börsen ins Minus. Der Dow Jones lag nach Handelsbeginn 0,5 Prozent tiefer. Ein Quartalsgewinn unter Markterwartungen schickte General Motors auf Talfahrt. Die Aktien des Autobauers fielen um 7,2 Prozent. Rund eine Woche nach dem verpatzten Börsendebüt eilen die Aktien des Online-Finanzdienstleisters Robinhood von Hoch zu Hoch. Sie gewannen 65 Prozent.