Am deutschen Aktienmarkt haben die Anleger am Dienstag nach den Rekorden zum Wochenstart Kasse gemacht. Die wichtigsten Börsenbarometer standen zuletzt bis zu ein Prozent im Minus, nachdem am Montag der Leitindex Dax sowie die Nebenwerte-Indizes M-Dax und S-Dax historische Höchststände erreicht hatten. Bis zum Nachmittag gab der Dax um 0,3 Prozent auf 14 020 Punkte nach. Seine Bestmarke liegt aktuell bei knapp 14 170 Punkten. Generell werden die Börsen weiter unter anderem von der Erwartung eines fast zwei Billionen Dollar großen Corona-Hilfspakets in den USA und den Fortschritten in den Impfkampagnen angetrieben. An diesem Dienstag aber erwies sich der wieder steigende Euro-Kurs als Hemmschuh. Stark exportorientierte Unternehmen können unter dem Anstieg der Gemeinschaftswährung leiden.
Am Dax-Ende weiteten die Papiere von RWE ihre Vortagesverluste aus und fielen um 2,6 Prozent. Analysten setzten den Kursrücksetzer in Zusammenhang mit der jüngsten Ausschreibung britischer Offshore-Windprojekte. Konzerne, die zum Zuge gekommenen sind, wie etwa RWE, müssten im Voraus Milliarden bezahlen für Projekte mit einem gewissen Umsetzungsrisiko, schrieb der Experte Peter Bisztyga von der US-Investmentbank Bank of America. An der Dax-Spitze gewannen die Aktien von Adidas 1,9 Prozent. Die Papiere des Sportartikelherstellers erscheinen derzeit Börsianern zufolge besonders aussichtsreich. Qiagen-Anteilsscheine zogen um bis zu drei Prozent an. Der US-Diagnostik-Spezialist Quidel prüft nach einem Medienbericht einen milliardenschweren Zusammenschluss mit dem Biotech-Unternehmen.
Die Aktien von Grenke legten sechs Prozent zu, nachdem sie am Vortag um 30 Prozent eingebrochen waren. Nach massiven Bilanzmanipulations-Vorwürfen war der Leasing-Konzern bei den Prüfungen seiner Geschäftsprozesse auf Probleme gestoßen. Zu den schwächsten Werten im S-Dax gehörten die Anteilsscheine von Ceconomy, die um 6,6 Prozent fielen. Nach der Präsentation der endgültigen Quartalszahlen machten sich bei den Anlegern Sorgen um die weitere Geschäftsentwicklung des Unterhaltungselektronikhändlers breit.
An der Wall Street gab der Dow Jones zum Handelsanfang 0,3 Prozent auf 31 308 Punkte nach.