Aktien:Anleger nehmen Gewinne mit

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Erst einmal Gewinne sichern - nach dieser Devise entscheiden viele Anleger am Dienstag nach der jüngsten Rekordjagd am deutschen Aktienmarkt.

Europas Börsen haben in ihrem Jahresendspurt 2019 am Dienstag eine Verschnaufpause eingelegt. Der Dax ging mit einem Abschlag von 0,9 Prozent bei 13 288 Punkte aus dem Handel. Milan Cutkovic, Marktanalyst vom Brokerhaus AxiTrader, geht davon aus, dass die Kursrückgänge nur vorübergehend sind: "Die derzeit laufende Weihnachts- und Jahresendrallye sollte in der Lage sein, das starke Börsenjahr 2019 am Ende mit einer neuen Bestmarke zu krönen." Für Ernüchterung sorgte der britische Premierminister Johnson, der eine Verlängerung der Brexit-Übergangsfrist gesetzlich ausschließen will. Damit werde der finale EU-Austritt Großbritanniens einmal mehr zum Spiel gegen die Zeit, sagte Thomas Altmann, Portfoliomanager bei der Vermögensverwaltung QC Partners.

Nach den jüngsten Beschlüssen zum Klimapaket der Bundesregierung waren die Aktien der Versorger Eon und RWE erneut bei den Anlegern gefragt und nahmen mit einem Plus von 1,5 beziehungsweise 0,7 Prozent die Spitzenpositionen im Dax ein. Die Papiere des Softwarekonzerns SAP präsentierten sich nach einer Verkaufsempfehlung durch die Bank of America mit minus 3,3 Prozent als schwächster Dax-Wert. Dagegen gehörten im M-Dax Rheinmetall-Anteile mit einem Aufschlag von gut drei Prozent zu den Top-Favoriten. Goldman-Sachs-Experte Chris Hallam empfiehlt die Aktie nun zum Kauf. Er traut der Rüstungssparte des Konzerns auch in Zukunft starkes Wachstum zu, womit die Probleme in der Autosparte mehr als wettgemacht werden dürften. Die Aktie von Pro Sieben Sat 1 gab um zwei Prozent nach. Marktgerüchten zufolge überlegt der Medienkonzern, über eine Tochter das US-Unternehmen Meet Group zu übernehmen, einen Entwickler einer Livestreaming-App.

Der britische Konsumgüter- und Nahrungsmittelhersteller Unilever verdarb mit einer gesenkten Umsatzprognose seinen Aktionären den Appetit. Die Titel fielen an der Londoner Börse um 6,5 Prozent. Unilever rechnet damit, dass der Umsatz im laufenden Jahr etwas weniger stark zugelegt hat als bislang angenommen. Auch für das kommende Jahr zeigte sich Unilever-Chef Alan Jope zurückhaltend. Die Jahresendrally an der Wall Street verlor etwas an Schwung. Dennoch genügte dem Dow Jones nur ein minimales Plus von 0,1 Prozent, um den Handelstag auf einem Rekordhoch von 28 266 Punkten zu beschließen.

© SZ vom 18.12.2019 / rih, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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