Aktien:Anleger machen Kasse

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Ein Mix aus Gewinn­mitnahmen, Corona-Sorgen und Zurückhaltung vor weiteren Quartalsberichten in dieser Woche befördert den Dax ins Minus. Besonders unter Druck standen die Aktien der Tabak-Konzerne.

Anleger haben am Dienstag die jüngsten Kursrekorde zu Gewinnmitnahmen an Europas Aktienmärkten genutzt. Der Dax lag am Nachmittag 0,9 Prozent tiefer bei 15 222 Punkten. Zum Wochenauftakt hatte der deutsche Leitindex mit 15 502 Zählern ein Rekordhoch markiert. Die große Frage sei derzeit, ob die Firmengewinne die Erwartungen erfüllen können und die aktuellen Aktienbewertungen rechtfertigen, sagte Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com. Dank der erwarteten Erholung der Wirtschaft von den Coronavirus-Folgen, der aufgestauten Konsumnachfrage sowie billionenschwerer Hilfspakete von Notenbanken und Staaten sollten die Zahlen stark ausfallen. "Aber die Erwartungen sind bereits recht hoch." Für Verunsicherung sorgte auch, dass vor allem in Deutschland noch nicht absehbar ist, wann die dritte Welle der Corona-Neuinfektionen ihren Höhepunkt erreicht oder gar gebrochen werden kann.

Zu den größten Verlierern in Europa gehörten Tabak-Unternehmen. Ihnen setzte nach Aussagen von Händlern ein Bericht zu, demzufolge die US-Regierung prüfe, Tabakfirmen zu verpflichten, den Nikotingehalt in allen in den USA verkauften Zigaretten zu senken. Die Aktien der europäischen Konzerne Swedish Match, Imperial Brands und British American Tobacco gaben zwischen 2,5 und 6,4 Prozent nach.

Obwohl BMW im ersten Quartal einen Rekordabsatz und einen überraschend hohen Gewinn erzielt hatte, gaben die Papiere des Autobauers anfängliche Kursgewinne dennoch wieder ab und lagen zuletzt 0,5 Prozent tiefer. Ein von der US-Bank JPMorgan kräftig erhöhtes Kursziel von 225 Euro auf 350 Euro trieb die Papiere von Zooplus als S-Dax-Spitzenreiter um 7,6 Prozent auf 269,40 Euro nach oben. Die Corona-Pandemie habe bei dem Online-Händler für Haustierbedarf alles zum Besseren geändert, schrieb Analyst Borja Olcese in einer Studie. Jenoptik-Titel profitierten ebenfalls von einem positiven Analystenkommentar und stiegen um 3,1 Prozent.

Die Aktien des österreichischen Sensorspezialisten AMS verloren knapp 12 Prozent. Händler führten das auf einen Medienbericht zurück, demzufolge das Unternehmen einen Teil seines Geschäfts mit Apple verloren hat.

© SZ vom 21.04.2021 / rih, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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