Aktien:Anleger machen Kasse

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Angesichts des andauernden Wahlkrimis in den USA gehen Europas Anleger vor dem Wochenende auf Nummer sicher. Gewinnmitnahmen drücken die Indizes ins Minus. Im Dax sind Aktien der Deutschen Telekom gefragt.

Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben am Freitag nach der jüngsten Kursrally erst einmal Gewinne mitgenommen. Der Dax lag im Nachmittagshandel 0,5 Prozent tiefer bei 12 507 Punkten. Das aktuelle Wochenplus beläuft sich gleichwohl noch immer auf 8,4 Prozent, womit der Großteil der Verluste der überaus schwachen Vorwoche wettgemacht ist. Die Aussicht auf einen Wahlsieg des demokratischen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden hatte die Investoren in dieser Woche in Kauflaune versetzt. Zwar steht das Ergebnis der US-Wahl immer noch nicht fest, aber Biden liegt mit der Auszählung in den letzten verbliebenen Bundesstaaten auf Kurs zum Sieg. Wegen der Anfechtungsklagen von Amtsinhaber Donald Trump müssten sich Anleger allerdings auf eine längere Unsicherheit einstellen. Größere Kursrückschläge seien allerdings nicht zu erwarten, da die großen Notenbanken mit zusätzlichen Geldspritzen bereitstünden, warf Anlagestratege Michael Hewson vom CMC Markets ein.

Am deutschen Aktienmarkt stand vor dem Wochenende die Allianz mit Quartalszahlen im Fokus. Der Versicherer konnte den Gewinn im Sommer trotz der Corona-Krise überraschend steigern. Das Kursplus schmolz zuletzt aber auf nur noch 0,4 Prozent zusammen.

Für die Aktien der Deutschen Telekom ging es um 2,4 Prozent nach oben. T-Mobile US, die US-Tochter des Bonner Konzerns, hatte starke Zahlen vorgelegt. Wegen einer gesenkten Umsatzwachstumsprognose von 1&1 Drillisch musste auch der Mutterkonzern United Internet seine Erlösziele reduzieren. Beide Aktien verloren knapp drei Prozent an Wert. Nach anfänglich deutlichen Kursgewinnen drehten die Titel von Rheinmetall mit 2,8 Prozent ins Minus. Ein Händler führte das auf eine überraschend verhaltene Umsatzprognose für das Rüstungsgeschäft zurück. Die Papiere von Bilfinger verteuerten sich um 7,7 Prozent. Insidern zufolge sind mehrere Finanzinvestoren an dem Industrie-Dienstleister interessiert. "Das ist das zweite Mal innerhalb weniger Wochen, dass diese Geschichte auftaucht", sagte ein Börsianer. "Beim letzten Mal fiel das Kursplus binnen kurzer Zeit wieder in sich zusammen."

An der Wall Street überwogen Kursverluste zum Handelsanfang. Der Dow Jones verschlechterte sich um 0,5 Prozent auf 28 240 Punkte.

© SZ vom 07.11.2020 / amon, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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