Aktien:Anleger machen Kasse

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Die Anleger bleiben kurz vor weiteren Entscheidungen zum Brexit-Chaos skeptisch. Hoffnungsvolle Blicke richten sie auf die jüngsten Entwicklungen in den Handelsgesprächen zwischen den USA und China.

Wegen der nahenden Brexit-Entscheidung sind die Anleger am Montag auf Nummer sicher gegangen und haben Gewinne mitgenommen. Die Hoffnung auf eine baldige Lösung für den Zollstreit zwischen den USA und China verhindere aber größere Verluste, sagte Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com.

Der Dax beendete die Börsensitzung 0,4 Prozent tiefer bei 11 963 Punkten und fuhr damit den ersten Tagesverlust seit knapp zwei Wochen ein. Dem staatlichen chinesischen TV-Sender CCTV zufolge erzielten die USA und China bei ihren jüngsten Handelsgesprächen weitere Fortschritte. Die Verhandlungen sollen in dieser Woche weitergehen. Eine Lösung für den Streit sei aber noch lange nicht in trockenen Tüchern, warnte Analyst Timo Emden von Emden Research. Bei einem Scheitern der Gespräche müsse mit einem Kursrutsch gerechnet werden, hieß es.

Skeptisch beobachteten Börsianer die Bemühungen von Premierministerin Theresa May, gemeinsam mit Oppositionsführer Jeremy Corbyn von der Labour Party einen Ausweg aus der Brexit-Sackgasse zu finden. Derweil wappnet sich die Londoner Börse (LSE) für den Ernstfall. Sollte Großbritannien am Freitag ohne Vertrag aus der EU ausscheiden, werde der gesamte Handel mit auf Euro lautenden Aktien über die niederländische Tochter Turquiose abgewickelt, teilte die LSE mit.

Bei den deutschen Unternehmen rückte Merck ins Rampenlicht. Der Pharma- und Spezialchemiekonzern besserte seine Offerte für Versum nach und zog damit das Management des US-Konkurrenten auf seine Seite. Merck-Aktien stiegen daraufhin zeitweise auf den höchsten Stand seit knapp zwei Jahren. Die Anteilsscheine von Versum legten im US-Geschäft um mehr als ein Prozent zu.

Zu den Verlierern im Dax zählte die Aktie von SAP, die mit einem Abschlag von 0,6 Prozent an die Flaute vom letzten Freitag anknüpfte. Für Unsicherheit unter den Anlegern sorgte der Abschied des für die wichtigen Cloud-Angebote zuständigen Vorstandsmitglieds Robert Enslin.

Für Henkel-Titel dagegen ging es an der Dax-Spitze um 2,5 Prozent nach oben. Auf der Aktionärsversammlung hatte der Konsumgüter- und Klebstoffkonzern seine Ziele für 2019 und die Folgejahre bekräftigt. An der Wall Street ging der Dow Jones um 0,3 Prozent tiefer bei 26 341 Punkte aus dem Handel.

© SZ vom 09.04.2019 / amon, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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