Aktien:Anleger kommen nicht aus dem Tritt

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Die Ablehnung des Brexit-Abkommens durch das britische Parlament nehmen Dax-Anleger gelassen hin. Der deutsche Leitindex legt leicht zu.

Die Ablehnung des Brexit-Abkommens durch das britische Parlament hat Anleger in Europa am Mittwoch nicht aus der Ruhe gebracht. Der Dax ging 0,4 Prozent im Plus bei 10 931 Punkten aus dem Handel. In London gab der Leitindex FTSE-100 dagegen um 0,5 Prozent nach. Das Unterhaus hatte am Dienstag erstmals seit 1864 ein Abkommen der Regierung zu Fall gebracht. Daraufhin stellte die Opposition einen Misstrauensantrag gegen Premierministerin Theresa May. "Nun sind alle Optionen wieder auf dem Tisch", sagte Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets. "Vom ungeordneten Brexit bis hin zu einem späteren oder gar keinem Brexit. Die Börse zumindest schwankt in ihren Erwartungen zwischen einer Fristverlängerung und einem zweiten Referendum." Der Vertrauensabstimmung - oft ein Grund für steigende Nervosität unter Anlegern - blickten Börsianer gelassen entgegen, da sie hier mit einem Sieg Mays rechneten. Die Aktien der Deutschen Bank gewannen an der Dax-Spitze um 8,3 Prozent. Sie profitierten von guten Geschäftszahlen der US-Banken Goldman Sachs und Bank of America. Zudem nährte ein weiterer Pressebericht über ein mögliches Zusammengehen mit der Commerzbank die Fusionsfantasie. Die Papiere der Commerzbank stiegen im M-Dax um 7,8 Prozent.

Im S-Dax verteuerten sich die Papiere von Cancom nach einer Kaufempfehlung um 1,5 Prozent. Die Analysten des Bankhaus Lampe stufen die Aktien des IT-Systemspezialisten von "Halten" auf "Kaufen" nach oben.

Eine erneute Umsatzwarnung von Home24 vergraulte viele Anleger des Online-Möbelhändlers. Die im Prime Standard notierten Aktien brachen um mehr als elf Prozent ein. Home24 gab bekannt, die Umsatzziele für das Gesamtjahr verfehlt zu haben und begründete die negative Entwicklung damit, dass nicht alle Bestellungen im Dezember ausgeliefert werden konnten.

Starke Quartalsergebnisse der Bank of America und von Goldman Sachs trieben die US-Börsen nach oben. Der Dow Jones stieg um 0,6 Prozent. Die beiden US-Geldhäuser glänzten mit hohen Gewinnen. Bei Bank of America war das Ergebnis rund drei Mal so hoch wie vor Jahresfrist. Die Papiere von Bank of America legten um 7,2 und die von Goldman Sachs um 9,5 Prozent zu.

© SZ vom 17.01.2019 / rih, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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