Aktien:Anleger in Wartestellung

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Die Anleger halten sich vor der EZB-Sitzung am Donnerstag mit ihren Aktien-Engagements zurück. Bei den Unternehmen rückt die Deutsche Telekom ins Rampenlicht.

Die nahenden geldpolitischen Beratungen der Europäischen Zentralbank (EZB) steigern die Spannung am heimischen Aktienmarkt. Der Dax gab am Dienstag um 0,6 Prozent auf 15 843 Punkte nach. Bei der Zinsentscheidung am Donnerstag werden die Anleger nach Hinweisen suchen, wie und wann die EZB plant, aus ihrem massiven Konjunkturprogramm auszusteigen. Die jüngsten Konjunkturdaten wie der enttäuschende ZEW-Index, der die Stimmung der deutschen Börsenprofis widerspiegelt, machten der EZB-Führung die Entscheidung nicht einfacher, warf Thomas Gitzel, Chef-Volkswirt der VP Bank, ein. "Die Knappheit vieler Produkte und gestiegene Agrarpreise lassen die mittelfristigen Inflationsrisiken steigen, gleichzeitig kühlt sich die Konjunktur ab."

Auf der Unternehmensseite stand die Deutsche Telekom im Mittelpunkt. Der Konzern stockt seine Beteiligung an der Tochter T-Mobile US auf und gibt hierzu auch neue Aktien aus. Gleichzeitig verkauft der Konzern sein gemeinsam mit Tele2 gehaltenes Niederlande-Geschäft für 5,1 Milliarden Euro an Finanzinvestoren. Der Rückenwind durch die Nachrichten war allerdings schnell verpufft. Vom anfänglichen Kursplus von rund drei Prozent blieb am Handelsende kaum etwas übrig. Börsianer sahen vor allem Sorgen von Investoren wegen der Verwässerung durch die Kapitalerhöhung als Belastung. Im S-Dax gehörten Salzgitter-Papiere nach einer angehobenen Jahresprognose mit plus 3,9 Prozent zu den Top-Favoriten. Der Stahlkonzern schraubte seine Erwartungen für den Vorsteuergewinn im Gesamtjahr nochmals nach oben. Die Aussicht auf einen weiteren Mitspieler im Milliardenpoker um Zooplus verhalf der Aktie an der S-Dax-Spitze zu einem Plus von 4,4 Prozent. Der Online-Tierbedarfshändler führt nach eigenen Angaben erste Gespräche mit dem Finanzinvestor KKR. Zuvor hatten dessen Konkurrenten EQT und Hellman & Friedman Interesse angemeldet. Die rasche Ausbreitung der besonders ansteckenden Delta-Variante des Coronavirus dämpfte die Stimmung der Anleger an der Wall Street. Der Dow Jones verlor 0,8 Prozent. Apple-Aktien stiegen dagegen um 1,6 Prozent auf ein Rekordhoch. Experten rechnen damit, dass der Elektronik-Konzern am 14. September eine neue iPhone-Generation vorstellen wird.

© SZ vom 08.09.2021 / amon, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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