Aktien:Anleger halten sich zurück

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Nach seinem schwächeren Wochenstart gibt der Dax weiter nach. Viele Anleger wollen vor den geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank am Mittwoch kein Risiko eingehen.

Die Ungewissheit über die weitere US-Geldpolitik hat die europäischen Aktienanleger vorsichtig gemacht. Verluste am Aktienmarkt in China, wo eine zunehmende staatliche Regulierung den Investoren Sorgen bereitet, hinterließen zudem auch hierzulande ihre Spuren in den Kursen. Der Dax schloss am Dienstag 0,6 Prozent tiefer bei 15 519 Punkten. Anleger rätseln derzeit, wann die US-Notenbank (Fed) mit einer Straffung der Geldpolitik in den USA beginnt. Der ultralockere Kurs der Zentralbank wird angesichts kräftig anziehender Inflation und des wirtschaftlichen Aufschwungs zusehends kritisch hinterfragt. Die Fed wird an diesem Mittwoch über das Ergebnis ihrer Beratungen der Juli-Sitzung informieren.

Die konjunktursensiblen Aktien der Automobilbranche gehörten im Dax zu den größten Verlierern. Als schwächster Index-Wert präsentierte sich Volkswagen mit einem Minus von 2,1 Prozent. Continental, Daimler und BMW verloren zwischen 1,7 und 1,9 Prozent. Im M-Dax führten Dürr-Papiere mit einem Plus von zehn Prozent die Gewinner an. Der schwäbische Anlagenbauer hebt angesichts eines Rekord-Auftragseingangs vor allem nach Holzverarbeitungs-Maschinen die Prognosen an. Für Morphosys ging es dagegen erneut bergab. Die Aktien des Biotechunternehmens verloren 9,3 Prozent, nachdem sie am Montag bereits 8,7 Prozent eingebüßt hatten. Das Unternehmen hatte sein Umsatzziel gesenkt und erwartet zudem höhere Kosten. Im S-Dax setzten sich die Titel des Staplerherstellers Jungheinrich nach einer Kaufempfehlung durch die Privatbank Berenberg mit einem Aufschlag von 3,5 Prozent an die Spitze.

Die Anleger an den US-Börsen gingen vor den Entscheidungen der Fed ebenfalls kein Risiko ein. Der Dow Jones beendete den Handel mit einem Minus von 0,2 Prozent. Unter den Einzelwerten sackten UPS-Aktien um sieben Prozent ab, obwohl ein Boom in allen Geschäftsfeldern den Umsatz des US-Paketdienstes im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 14,5 Prozent auf 23,4 Milliarden Dollar ansteigen ließ. Der anhaltende Regulierungsdruck der Regierung in Peking schickte US-Aktien chinesischer Firmen erneut auf Talfahrt. Die Anteilsscheine des Online-Händlers Alibaba verloren drei Prozent, die Aktien des Suchmaschinen-Betreibers Baidu gaben 2,8 Prozent nach.

© SZ vom 28.07.2021 / rih, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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