Aus Furcht vor einem Rückschlag für die Wirtschaft durch die grassierende Corona-Pandemie zogen sich Anleger aus den Aktienmärkten zurück. Der Dax gab am Mittwoch um 1,8 Prozent auf 13 620 Zähler nach. "Die Probleme beim Impfstoff-Nachschub drängten die oft positiven Firmenbilanzen in den Hintergrund", sagte Sebastien Galy von der Nordea Bank. Außerdem sei kurzfristig eher mit Verschärfungen der Beschränkungen anstatt mit Lockerungen zu rechnen, gab David Madden vom Online-Broker CMC Markets zu bedenken.
Im Dax waren die Papiere des Essenslieferanten und Pandemie-Krisengewinners Delivery Hero mit einem Minus von 4,5 Prozent am schwächsten. Sie litten unter Gewinnmitnahmen. Im Fokus standen insbesondere Unternehmen aus der zweiten Reihe mit Quartalszahlen und Eckdaten für das vorige Jahr. Der Medizintechniker Siemens Healthineers und der Laborausrüster Sartorius erhöhten im Zuge ihrer Zahlenveröffentlichung die Prognosen. Während die Siemens-Healthineers-Titel 3,1 Prozent zulegten, zogen die Vorzugs-Aktien von Sartorius um 0,8 Prozent an. Die Anteile der Software AG zogen trotz eines Umsatz- und Ergebnisrückgangs im vierten Quartal um 7,4 Prozent an. Hier hofften die Investoren auf gute Geschäftsaussichten durch vorgezogene Investitionen. Ermutigende Signale des französischen Luxuskonzerns LVMH sorgten bei den Aktien von Hugo Boss für einen Zuwachs von neun Prozent. Das LVMH-Management zeigte sich "vorsichtig zuversichtlich" für 2021 und hofft auf eine Beschleunigung des Tempos in allen Geschäftsbereichen. LVMH-Aktien gaben in Paris dennoch leicht nach. Einen starken Kursanstieg von 30 Prozent gab es anfangs bei Evotec nach einem Millionenauftrag des US-Verteidigungsministeriums für Antikörper gegen Covid-19. Zum Schluss blieb ein Plus von 9,6 Prozent. Am Markt war über mögliche Eindeckungen von Leerverkäufen durch Hedgefonds spekuliert worden, die den Kurssprung zu Handelsbeginn verstärkt haben könnten. An der Wall Street reagierte der Dow Jones negativ auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank und weitete seine Verluste zuletzt auf ein Minus von 2,2 Prozent aus. Börsianer zeigten sich enttäuscht, dass Notenbankchef Jerome Powell keine neuen Hilfen für die Wirtschaft versprochen habe.