Aktien:Anleger greifen wieder zu

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Ein Rückschlag in der Impfstoff-Entwicklung gegen Covid-19 kann den Dax-Anstieg über die Marke von 13000 Punkten nicht stoppen. Bei den Techwerten zeichnet sich vorläufig Beruhigung ab.

Nach den jüngsten Kursverlusten haben am Mittwoch etliche Anleger die Gelegenheit zum Wiedereinstieg in die Aktienmärkte genutzt. Der deutsche Leitindex Dax hielt sich deutlich über der Marke von 13 000 Punkten und beendete die Börsensitzung gut zwei Prozent höher bei 13 250 Zählern.

Sorgen bereitete Investoren allerdings die Ankündigung des Pharmaherstellers Astra-Zeneca, die Spätstudien zur Entwicklung eines Corona-Impfstoffes zu unterbrechen. Dies sei zwar eine Routinemaßnahme bei einer ungeklärten Erkrankung eines Studienteilnehmers, sagte Milan Cutkovic, Marktanalyst beim Brokerhaus Axitrader. "Die Anleger reagieren aber sehr sensibel auf jede Entwicklung im großen Rennen um den Corona-Impfstoff." Astra-Zeneca-Aktien gaben in London bis zu drei Prozent nach, machten zuletzt jedoch ihre Verluste wieder wett. Doch es gab auch positive Nachrichten zum Corona-Thema. So will das Biotech- und Gendiagnostikunternehmen Qiagen im vierten Quartal einen Covid-19-Schnelltest einzuführen. Innerhalb von 15 Minuten soll der Test Ergebnisse liefern. Die Qiagen-Papiere gewannen im M-Dax knapp zwei Prozent an Wert.

Im Dax hielten sich die Titel der Munich Re nach positiven Analystenstimmen mit plus 4,2 Prozent an der Spitze. Die Aussicht auf kein schnelles Ende der Pandemie setzte hingegen Reisewerte unter Druck. Titel der Lufthansa gaben 1,7 Prozent, die des Flughafenbetreiber Fraport 2,3 Prozent nach. Die Anteile des Touristikunternehmens Tui fielen um fast fünf Prozent.

Nach einer dreitägigen Talfahrt stabilisierten sich die US-Börsen. Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq Composite und S&P 500 stiegen um 1,6 beziehungsweise 2,9 und 2,3 Prozent, nachdem sie zuletzt um bis zu zehn Prozent eingebüßt hatten. Experten zufolge habe sich die massive Überbewertung vor allem der Technologiewerte nun wieder etwas normalisiert. Skeptisch sehen Börsianer aber weiter die milliardenschweren Geschäfte der japanischen Beteiligungsfirma Softbank mit Terminkontrakten auf US-Technologiewerte. Gegen den Trend brachen die Aktien von Tiffany um 6,4 Prozent ein. Der französische Luxusgüter-Hersteller LVMH will seine 16 Milliarden Dollar schwere Übernahmeofferte für den US-Juwelier wegen drohender US-Zölle auf Produkte aus Frankreich zurückziehen.

© SZ vom 10.09.2020 / amon, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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