Airbus-Mutter EADS:Sparkurs trotz Gewinnsprung

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Der europäische Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS konnte Gewinn und Umsatz trotz des schwachen Dollars deutlich steigern - allerdings nicht so stark, wie Analysten erwartet hatten.

Der europäische Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS hat dank Fortschritten im Geschäft mit zivilen und militärischen Flugzeugen Umsatz und Gewinn im ersten Halbjahr deutlich gesteigert.

Gut verdient: Ein Mann betrachtet einen Airbus A 380, das größte Passagierflugzeug der Welt, während einer Vorführung von EADS. (Foto: Foto: AFP)

Unter dem Strich seien von Januar bis Juni 403 Millionen Euro verdient worden, teilte die Airbus-Mutter am Mittwoch mit.

EADS steigerte den Gewinn im zweiten Quartal um 46 Prozent. Bis Ende Juni stieg der Gewinn auf 118 Millionen Euro gegenüber 81 Millionen im gleichen Vorjahreszeitraum.

Die Erwartungen der Analysten wurden damit aber verfehlt. Im Vorjahr hatte EADS mit großen Problemen zu kämpfen gehabt, unter anderem bei der Entwicklung des Militärtransporters A 400M, und war nur auf 71 Millionen Euro Gewinn gekommen.

Schlechterer Dollar-Kurs könnte belasten

Der Umsatz legte trotz des schwachen Dollars in den ersten sechs Monaten des Jahres um acht Prozent auf 19,7 Milliarden Euro zu. Flugzeuge werden in Dollar abgerechnet, weswegen der Euro-Höhenflug EADS massiv zusetzt. Der von Deutschland und Frankreich dominierte Konzern will seine Aktivitäten im Dollar-Raum ausbauen, um sich unabhängiger vom Euro zu machen.

Überraschend bestätigte EADS die zuletzt in Frage gestellte Jahresprognose eines operativen Ergebnisses von 1,8 Milliarden Euro. Bis Ende Juni kam EADS auf 1,16 Milliarden Euro, zeigte sich wegen der A 400M-Entwicklung aber vorsichtig.

Die Prognose basieren allerdings auf einem Euro-Kurs von 1,45 Dollar, also deutlich unter dem aktuellen Wert von 1,55 Dollar. Ein schlechterer Kurs könnte das Ergebnis belasten, betonte EADS.

EADS spart noch länger

Der europäische Konzern will auch deswegen seine Sparbemühungen forcieren. Das unter dem Namen Power8 bekannte Programm soll über 2010 hinaus ausgeweitet werden. 2011 und 2012 soll eine weitere Milliarde Euro pro Jahr eingespart werden, die dann das operative Ergebnis entsprechend verbessert.

Die Pläne würden dem europäischen Betriebsrat im Herbst vorgestellt. Der Umsatz soll zum Jahresende 2008 über 40 Milliarden Euro liegen. EADS erwartet über 850 Flugzeugbestellungen für Airbus, sein wichtigstes Geschäftsfeld.

Im zweiten Quartal blieb EADS trotz der Steigerungen hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Das Konzernergebnis stieg um fast die Hälfte auf 118 Millionen Euro, die Branchenexperten hatten EADS aber im Schnitt 342 Millionen zugetraut. Ähnlich sieht es beim operativen Gewinn aus. Auch beim Umsatz erreichte der Konzern nicht die Prognosen der Analysten.

© sueddeutsche.de/Reuters/jkr/tob - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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