3-D-Drucker:E-Motorrad der Zukunft

15 Teile aus dem Drucker, dazu ein Elektro-Motor. Fertig ist ein Motorrad, wie es es noch nie gab. Nicht einmal die Reifen haben Luft.

Von Helmut Martin-Jung

Kaufen kann man es nicht, aber wo es zu sehen ist, erregt das E-Motorrad Nera Aufmerksamkeit - so etwa auf einer Messe für 3D-Druck in Frankfurt. Genau darum geht es auch: Nera ist ein Demonstrationsobjekt des Innovations- und Beratungslabors Nowlab der Berliner Firma Bigrep. Es besteht aus 15 gedruckten Teilen, nur der Elektromotor und die anderen elektrischen Bauteile wurden konventionell gefertigt. Sogar die Reifen des futuristisch anmutenden Bikes entstanden mithilfe additiver Fertigung. Designt wurde das Motorrad von Marco Mattia Cristofori und Maximilian Sedlak. Nach Firmenangaben dauerte es nur zwölf Wochen von den ersten Entwürfen bis zum fertigen E-Motorrad. Für das Nera verwendet Nowlab selbst entwickelte Technologien wie zum Beispiel die Reifen, die ohne Luft auskommen sowie Sensoren, die in das Druckmaterial integriert sind. Mehr und mehr Unternehmen aus der Fertigungsbranche sehen die additive Fertigung als wichtige Technologie an, viele setzen sie bereits produktiv oder experimentieren wenigstens damit. Besonders interessant ist die Technologie für Unternehmen, die keine großen Stückzahlen fertigen müssen - kein Wunder also, dass die Luftfahrtbranche großes Interesse zeigt. Bigrep-Chef Stephan Beyer war mit dem Messe-Auftritt sehr zufrieden: "Es gibt weiter großes Interesse bei Anwendern aus der Industrie in den Bereichen Luftfahrt und Automobil, aber wir haben auch mit Vertretern vieler anderer Branchen gesprochen". Diese seien begeistert davon, was die Technologie leisten könne.

© SZ vom 21.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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