Blattmacher-Sieger 2018/19 - Schülerzeitungswettbewerb:Daumen hoch, du Schuft!

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Die Sieger-Redaktion des Pen(n)house der Realschule an der Salzstraße mit Silke Zimmermann von der Nemetschek Stiftung. (Foto: Florian Peljak)

Die Realschüler von "Pen(n)house" widmen Händen einen Schwerpunkt im Siegerheft und klären auf, welche Geste auf Reisen in fremden Ländern tabu ist.

Von Petra Kainz

Die Hand ist eines der wichtigsten Körperteile des Menschen. Wir benötigen unsere Hände in jeder Alltagssituation. Auch jeder Schultag startet mit zahlreichen routinierten Handgriffen. Unsere Hände sind im Dauereinsatz: vom Schlag auf den Wecker, über das Benutzen der Zahnbürste bis hin zum hastigen Einstecken des Pausenbrotes in die Schultasche, das Ein- und Auspacken der Hefte und Bücher in der Schule und schließlich das Schreiben und Zeichnen im Unterricht.

Deshalb passt das Thema "Hände" unserer Meinung nach besonders gut zu einer Schülerzeitung. Und sich im Unterricht zu melden, lohnt sich immer. Durch gute Beiträge können schlechte Noten ausgeglichen werden. Zudem ist es nicht so langweilig und die Zeit vergeht schneller. Die Wortmeldung ist eindeutig das wichtigste Handzeichen in der Schule.

Im Artikel "Mehr als tausend Worte" stellen wir Gesten vor. Denn ein und dasselbe Handzeichen kann eine andere Bedeutung haben, je nachdem, wann, wo und wem man es zeigt. Die Idee für diesen Artikel hatten wir beim Brainstorming zum Thema "Hände" zu Beginn des Schuljahres. Viele waren im Urlaub gewesen und verbanden mit diversen Gesten bestimmte Erinnerungen: das Okay-Zeichen beim Tauchgang oder das ausdrucksstarke und kreative Sprechen der Italiener. Somit war der Grundstein für den Artikel gelegt. Umfangreiche Recherchen brachten uns ins Staunen.

In manchen Ländern gelten bestimmte Gesten als vulgäre Beleidigung

Der in die Luft gestreckte Arm im Unterricht ist heute zweifelsfrei einem ambitionierten Schüler zuzuordnen, der seine Antwort mitteilen möchte. Daneben gibt es zahlreiche Gesten, die nicht nur für Verwirrung, Verwechslung und Belustigung sorgen, sondern in anderen Ländern und Situationen eine vulgäre Beleidigung sein können. Am meisten überrascht hat uns dabei die Geste "Daumen hoch". Der kann als Kompliment, aber zum Beispiel in Afghanistan oder der Türkei auch als Beleidigung verstanden werden.

Am besten gefällt uns der Zeigefinger nach oben. Denn mit diesem Hinweis machen wir jeden Tag in der Schule auf uns aufmerksam. Und mit dem Zeigefinger an die Stirn getippt, das drückt bei Amerikanern aus, besonders intelligent zu sein. Wer wünscht sich das nicht?

Petra Kainz unterrichtet an der Kemptener Realschule an der Salzstraße und betreut die Redaktion des Pen(n)house.

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