Volleyball:WM-Medaille rutscht außer Sichtweite

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Margareta Kozuch: Mit Deutschland schlecht aufgestellt in der Zwischenrunde (Foto: Getty Images for FIVB)

Die deutschen Volleyballerinnen verlieren auch gegen Kroatien und haben kaum noch Chancen aufs Halbfinale. Kevin Kuranyi beklagt Rassismus in Russland. Radprofi Degenkolb verpasst im Straßenrennen eine WM-Medaille.

Volleyball, WM: Mit einer knappen Niederlage zum Abschluss der Vorrunde haben die deutschen Volleyballerinnen Platz drei in der Gruppe A verspielt und gehen lediglich mit zwei Punkten in die Zwischenrunde. Das Team von Bundestrainer Giovanni Guidetti in Rom verlor gegen die ebenfalls bereits für die Zwischenrunde qualifizierten Kroatinnen 2:3 (25:17, 23:25, 25:9, 21:25, 11:15). Die zweite Turnierphase bestreitet die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) im knapp 700 Kilometer entfernten Triest. Dort geht es für den Tabellenvierten der Gruppe A gegen China, Japan, Aserbaidschan und voraussichtlich Belgien. Die Punkte gegen die ebenfalls qualifizierten Teams der Gruppe A nehmen die Deutschen mit. Nach den knappen Niederlagen gegen die Dominikanische Republik und Kroatien hat das DVV-Team lediglich zwei Zähler auf dem Konto. Nach zwei Ruhetagen tritt das Team um Spielführerin Margareta Kozuch am Mittwoch (20.00 Uhr/Sport1) gegen China an. Danach folgen noch drei weitere Spiele. Der Vize-Europameister muss nach Ende der Zwischenrunde mindestens Dritter in dem Achterpool sein, um in die Top Sechs einzuziehen. Dann geht es um den Einzug ins Halbfinale.

Fußball, Russland: Ex-Nationalspieler Kevin Kuranyi hat sich erschüttert über rassistische Auswüchse in Russland, dem WM-Gastgeberland 2018, gezeigt. "Die versuchen schon viel zu tun, aber die auf den Rängen, das sind einfach Leute, die nix im Kopf haben. Mich erschüttert das immer wieder. Wir leben im Jahr 2014, solche Sachen dürfen einfach nicht mehr passieren", sagte der ehemalige Stuttgarter und Schalker Bundesligaprofi, der bei Dynamo Moskau unter Vertrag steht, der Welt am Sonntag.

Seit 2010 spielt der Angreifer in der russischer Premjer Liga. "Vergangenes Wochenende hatten wir ein Spiel gegen Torpedo Moskau, da sind unsere dunkelhäutigen Spieler auch von gegnerischen Fans provoziert worden. Das ist zum Verzweifeln, diese dummen Leute kriegst du nicht los", äußerte Kuranyi. Der russische Verband könne gegen die Vorfälle, die unter anderem dem Klub ZSKA Moskau Geisterspiele in der Champions League beschert haben, wenig machen. Kuranyi forderte die vernünftigen Zuschauer auf den Tribünen in Russland zu mehr Zivilcourage auf: "Seinem Nachbarn auf der Tribüne zu sagen, er solle seinen Mund halten, wenn er mit Affenlauten anfängt, das wäre ein erster großer Schritt."

Radsport, WM: Auch 48 Jahre nach dem Triumph von Rudi Altig stellt Deutschland keinen Radsport-Weltmeister im Straßenrennen der Profis. Hoffnungsträger John Degenkolb belegte beim Sieg des Polen Michal Kwiatkowski mit acht Sekunden Rückstand den achten Platz. Dem 25-jährigen Thüringer fehlten zum Abschluss der Titelkämpfe im spanischen Ponferrada nach einem zermürbenden Ausscheidungskampf die entscheidenden Reserven. Nach 254,8 Kilometern und beinahe sechseinhalb Stunden Fahrt durch Regen und Nässe verwies Kwiatkowski, bei Quick Step Teamkollege von Tony Martin, nach einem Solo den Australier Simon Gerrans und den Spanier Alejandro Valverde auf die Plätze. Degenkolb kam nach einer couragierten Leistung in der zweiten Verfolgergruppe ins Ziel.

Der Bund Deutscher Radfahrer BDR wartet damit weiterhin seit 1966 auf eine Goldmedaille im Straßenrennen. Damals eroberte Altig am Nürburgring das Regenbogentrikot. Letzter Medaillengewinner für den BDR war Sprinter André Greipel im Jahr 2011 als Dritter des Straßenrennens von Kopenhagen.

DTM, Zandvoort: Der zweimalige Champion Mattias Ekström hat den neunten und vorletzten DTM-Lauf in Zandvoort/Niederlande gewonnen und die 13 Monate andauernde Audi-Durststrecke beendet. In einem turbulenten Rennen mit vier Safety-Car-Phasen verwies der Schwede bei seinem 18. Sieg im 142. Rennen den bereits als Meister feststehenden BMW-Piloten Marco Wittmann (Markt Erlbach) und dessen Markenkollegen Martin Tomczyk (Rosenheim) auf die Plätze. Pole-Setter Mike Rockenfeller (Audi/Neuwied) wurde zum größten Opfer des kuriosen Rennverlaufs und kam lediglich auf Rang 17 ins Ziel. In der Fahrerwertung erhöhte der ohnehin uneinholbare Wittmann seine Punktzahl auf 146 Zähler. Beim Saisonfinale auf dem Hockenheimring (19. Oktober) hat Ekström (81) nun wieder die besten Chancen auf Platz zwei in der Meisterschaft.

Basketball, BBL: Alba Berlin hat zum dritten Mal den Champions Cup der Basketball Bundesliga gewonnen. Der deutsche Pokalsieger setzte sich gegen Meister Bayern München hochverdient mit 76:68 (45:25) durch und sicherte sich den ersten Titel der Saison. Die Hauptstädter hatten den Champions Cup, der seit 2006 traditionell eine Woche vor dem Ligastart ausgetragen wird, bereits 2008 und 2013 gewonnen. Bayern-Trainer Svetislav Pesic wurde dabei in der Halbzeit aus der Halle geworfen, nachdem er von den Schiedsrichtern in der Pause zwei technische Fouls kassiert hatte. Dies zieht automatisch eine Disqualifikation nach sich, der 65-Jährige durfte sein Team nicht mehr betreuen. Assistenzcoach und Bundestrainer Emir Mutapcic stand in der zweiten Hälfte an der Seitenlinie, konnte die Niederlage aber nicht mehr verhindern.

"Wir haben das Spiel im ersten Viertel verloren. Wir haben gezeigt, dass unsere Performance weit weg von unserem Talent ist. Wir müssen noch viel trainieren. Wir haben noch eine Woche und ich hoffe, dass wir uns noch verbessern", sagte Mutapcic. Die erfolgreichsten Werfer der vor allem in der ersten Hälfte überragenden Berliner vor 11 105 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof waren Jamel McLean (15 Punkte), Niels Giffey und Vojdan Stojanovski (beide 13). Für die Bayern punktete John Bryant (14) am sichersten.

Tennis, Peking: Die deutschen Fed-Cup-Spielerinnen Angelique Kerber und Andrea Petkovic haben beim WTA-Turnier in Peking mit hart erkämpften Siegen die zweite Runde erreicht. Kerber setzte sich am Sonntag mit 6:1, 3:6, 6:3 gegen die Australierin Casey Dellacqua durch und gewann auch den dritten Vergleich der beiden. Die ersten Duelle hatte die deutsche Nummer eins aus Kiel jeweils ganz klar für sich entschieden. Nächste Gegnerin der Norddeutschen ist die Kasachin Sarina Dijas.

Petkovic kam erst nach einem fast dreistündigen Kraftakt weiter. Die 27 Jahre alte Darmstädterin bezwang die rumänische Qualifikantin Monica Niculescu nach 2:47 Stunden 2:6, 7:6 (10:8), 6:4. Im Kampf um den Achtelfinale-Einzug trifft Petkovic nun auf Madison Keys (USA). Bereits am Samstag war die Berlinerin Sabine Lisicki in Runde zwei eingezogen und trifft dort auf Wimbledon-Finalistin Eugenie Bouchard aus Kanada. Die China Open sind mit 5,43 Millionen Dollar dotiert.

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