Volleyball:Statt Tatort

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Im Kraftakt durchgesetzt: Diagonalangreiferin Alexis Conaway und ihre Roten Raben Vilsbiburg. (Foto: Michael Sigl/imago images)

Die Bundesliga-Volleyballerinnen der Roten Raben Vilsbiburg stehen nach einem harten Kampf in Münster im Pokal-Viertelfinale, wo sie ein Kurzturnier bestreiten müssen. Die Lokalrivalinnen aus Straubing scheiden dagegen aus.

Von Katrin Freiburghaus

Eigentlich kennt man den Münsteraner Krimi aus der Tatort-Reihe, die immer sonntags um Viertel nach acht im Fernsehen läuft. Auch am Sonntag waren die Ermittler aus Münster im Einsatz. Die Erstliga-Volleyballerinnen aus Vilsbiburg sind momentan allerdings auf einem guten Weg, ein vergleichbar spannendes Konkurrenz-Format zu etablieren - und das ganz ohne Verbrechen. Nachdem das Team von Florian Völker schon sein Liga-Gastspiel in Münster vor drei Wochen maximal knapp mit 3:2 gewonnen hatte, ging es nun am vergangenen Sonntag auch im Achtelfinale des DVV-Pokals über die volle Distanz. Nach 0:2-Satzrückstand drehte Vilsbiburg die Partie und löste durch das 3:2 (21:25, 26:28, 25:18, 25:19, 15:9) das Ticket für das Kurzturnier in Stuttgart, bei dem am 18. und 19. November einer von zwei Finalteilnehmern um den Pokal ausgespielt wird. Vilsbiburg trifft dort im Viertelfinale zunächst auf Potsdam, in einem möglichen Halbfinale dann auf Stuttgart oder Erfurt.

Nach dem klar verlorenen ersten Durchgang hatte es zunächst so ausgesehen, als würden die Niederbayerinnen ihre Chancen unnötigerweise verspielen. Im zweiten Satz gaben sie eine 18:10-Führung aus der Hand, wehrten einen Satzball ab und ließen dann selbst zwei Satzbälle ungenutzt. Sie wandelten ihre Enttäuschung aber in Durchschlagskraft um. Zur Mitte des dritten Durchgangs eroberten sie die Führung und gerieten für den Rest des Spiel nicht mehr in Rückstand. Im fünften Satz erspielten sie sich sieben Matchbälle, von denen sie den dritten nutzten.

Ihre Liga-Rivalinnen aus Straubing schieden dagegen im Achtelfinale gegen Aachen mit 1:3 (27:25, 18:25, 16:25, 14:25) aus. Im hart umkämpften ersten Satz verletzte sich Straubings Zuspielerin Magdalena Gryka am Oberschenkel. Die Diagnose stand am Sonntag noch aus, "vielleicht eine Zerrung, vielleicht ein Muskelfaserriss, es tat auf jeden Fall richtig weh", sagte Trainer Benedikt Frank. Gryka spielte den Satz zu Ende, übergab die Regie dann aber an Elisabeth Kettenbach. "Das hat uns gewaltig beeinflusst", sagte Frank, "wir hatten bis zu diesem Zeitpunkt ein vernünftiges, ruhiges Spiel, danach hat nicht mehr viel gestimmt." Er betonte, dass das nicht allein an der erst 19-jährigen Kettenbach, sondern vor allem am Fehlen von Gryka gelegen habe: "Wir waren unsicher, und es hat niemand einen Neustart hinbekommen." Neben Gryka musste Frank auch auf die erfahrene Mittelblockerin Sandra Szaboova verzichten, die wegen Rückenproblemen länger ausfällt. "Dadurch kommen unsere Jungen immer früher in die Verantwortung - manchmal eben zu früh", räumte Frank ein. Zwischenzeitlich waren vier von sieben Spielerinnen auf dem Feld unter 20.

© SZ vom 09.11.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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