Volleyball:Pleite statt Party

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Die Alpenvolleys Haching überzeugen gegen Meister Berlin im dritten Halbfinalspiel nur im dritten Satz - und haben nun am Samstag in der Hauptstadt Matchball gegen sich. Eine gehörige Leistungssteigerung muss her.

Von Sebastian Winter, Innsbruck

Die Alpenvolleys Haching haben im dritten Spiel des Playoff-Halbfinales gegen die Berlin Volleys einen herben Dämpfer hinnehmen müssen. Die Innsbrucker verloren in ihrer ausverkauften Olympiahalle vor dem Rekordbesuch von 2400 Zuschauern mit 1:3 (19:25, 19:25, 25:16, 18:25) gegen den deutschen Meister. Die Mannschaft um Kapitän Douglas da Silva geht nun am Samstag mit einer 1:2-Hypothek ins vierte Spiel der Best-of-five-Serie, die Berlin damit entscheiden kann.

Die stimmungsvolle Kulisse beflügelte die Alpenvolleys nur zu Beginn der Partie und im dritten Satz. Die Innsbrucker, die das erste, hochklassige Heimspiel der Serie noch mit 3:1 gewonnen hatten, hielten im ersten Satz bis zum 15:15 gut mit, doch dann schlug Kirill Klets zweimal in den Block und einmal ins Aus. Ein weiterer Block der Berliner und ein Annahmefehler von Hugo da Silva führten zum Satzgewinn für die Gäste, die im gesamten Spiel viel weniger Fehler machten als ihre gehemmt wirkenden Kontrahenten.

Der Meister der vergangenen drei Jahre ließ sich auch danach nicht beirren, er wirkte präsenter, wacher, mutiger auf dem Feld - und hatte die wesentlich bessere Annahme. Klets schlug seinen Aufschlag im zweiten Satz zum 19:25 der ziemlich chancenlosen Alpenvolleys ins Aus. Deren Manager Hannes Kronthaler tigerte immer nervöser hinter dem Spielfeld umher, der 53-Jährige Leiter des transalpinen Projekts mit Standorten in Unterhaching und Innsbruck wollte keinesfalls, dass die vielen Zuschauer in Innsbruck ein Debakel seiner Mannschaft erleben müssen. Im dritten Satz zeigten die Alpenvolleys dann auch, was für ein Potenzial sie haben. Ihr Außenangreifer Pawel Halaba spielte jetzt stark, auch Klets und da Silva wurden besser. Nach einem Ass Halabas führte die Mannschaft von Trainer Stefan Chrtiansky 10:6, die Berliner erkannten danach, dass sie sich lieber auf den nächsten Durchgang konzentrieren sollten - und ergaben sich dem Innsbrucker Angriffswirbel.

Danach schlugen die Gäste wie geplant zurück - und ließen den Alpenvolleys, die den Berlinern den Matchgewinn mit einem weiteren Aufschlagfehler schenkten, keine Chance mehr. Es erwies sich einmal mehr, dass Berlin auch über die deutlich bessere Bank verfügt als die Alpenvolleys, deren Ersatzspieler im Vergleich zur Stammsechs deutlich weniger Qualität haben.

In der Max-Schmeling-Halle hat der deutsche Meister nun beste Chancen auf den neuerlichen Finaleinzug, wo er auf den VfB Friedrichshafen treffen würde, der Lüneburg auch im dritten Halbfinalspiel klar besiegte. Die Alpenvolleys müssen hingegen auf ihren ersten Sieg in der Hauptstadt hoffen, um sich ins entscheidende fünfte Spiel zu retten, welches dann am kommenden Mittwoch in Innsbruck stattfinden würde.

© SZ vom 18.04.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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