Volleyball:Kampf um gute Plätze

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Die Bundesligisten aus Vilsbiburg und Straubing kommen ihrer angestrebten Platzierung vor den Playoffs immer näher.

Von Katrin Freiburghaus

Die Erstliga-Volleyballerinnen aus Vilsbiburg feierten am vergangenen Samstag nicht nur einen ungefährdeten 3:0-Erfolg bei Aufsteiger Straubing, sondern auch die neue Tabelle. Fünf von sieben Spielen hatten sie bereits vor dem Derby seit dem Jahreswechsel gewonnen, doch in der Rangliste war davon nichts zu sehen gewesen. Wie ein Gärtner im Vorfrühling hatte das Team von Timo Lippuner für etwas gearbeitet, das nur im Verborgenen gedieh. Denn nach einer Hinrunde mit absurdem Verletzungspech hatten die Niederbayerinnen zwar nach Punkten stetig aufgeholt, aber auf ihrem achten Platz festgesessen, der allen im Klub zu wenig war. Trainer Lippuner habe zwar "immer wieder daran erinnert, dass wir trennen müssen, was man in der Hand hat, und was nicht", sagt Kapitänin Leonie Schwertmann, "aber es ist schon schwierig, wenn die Tabelle über Wochen nicht spiegelt, was man leistet".

Am vergangenen Wochenende tat sich nun endlich etwas: Vilsbiburg sprang mit einer eher soliden Leistung auf Platz sechs. Der soll aber erst der Anfang sein. Weil der Vierte Potsdam und der Fünfte Aachen bereits ein beziehungsweise zwei Spiele mehr absolviert haben, kann Vilsbiburg in den verbliebenen fünf Partien beide noch aus eigener Kraft abfangen. "Für Platz vier müsste wirklich alles optimal laufen", schränkt Lippuner zwar ein, grundsätzlich sei Vilsbiburg nun aber wieder in der komfortablen Position, "dass wir, wenn wir unseren Job machen, am Schluss da stehen, wo wir hinwollen". Platz vier oder fünf vor den Playoffs wäre gleichbedeutend mit einer guten Chance auf das Halbfinale, weil sein Team im Viertelfinale dem Spitzentrio Stuttgart, Schwerin und Dresden aus dem Weg ginge. Als zusätzlichen Druck empfindet Schwertmann diese Aussicht nicht, "es ist vielmehr eine große Spielfreude da, die unsere Halbfinal-Vision wieder angefacht hat", sagt sie, "weil sich die harte Arbeit jetzt auszahlt".

Die Straubingerinnen auf der anderen Seite am Samstagabend sind zwar lediglich Zehnter, stehen damit aber bereits auf dem Platz, der zum sportlichen Klassenerhalt genügt und den Trainer Benedikt Frank als Saisonziel ausgeben hatte. Derzeit durchläuft kein Zweitliga-Verein die für einen Aufstieg obligatorische Vorlizenzierung, weshalb am Saisonende niemand regulär aufsteigen kann. Die Chancen auf einen Liga-Verbleib stünden deshalb bei solider wirtschaftlicher Situation sogar im Falle eines sportlichen Abstiegs nicht schlecht. Doch bislang muss und will sich in Straubing niemand Gedanken über diese Möglichkeit machen, denn die Mannschaft schlägt sich für einen Aufsteiger mit überschaubarem Budget sehr gut. Sie liegt mittlerweile vier Punkte vor Erfurt, das sie in anderthalb Wochen zum direkten Duell empfängt. "Erfurt kann uns schon noch einholen", sagt Frank, "aber wir haben uns ein paar Matchbälle erarbeitet." Auch spielerisch sei er "bisher sehr zufrieden mit dem, was wir mit unserem jungen Kader angeboten haben". Gegen Vilsbiburg hätten seine Spielerinnen in entscheidenden Situationen "zu vorsichtig" agiert, ansonsten aber gezeigt, "dass wir inzwischen echt schönen Volleyball spielen". Auch in Straubing ist also der sportliche Frühling angebrochen.

© SZ vom 05.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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