Volleyball:Genug Gesprächsstoff

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Vilsbiburg scheidet im Pokalachtelfinale gegen Schwerin aus. Positiv an der Niederlage ist die neue Haltung, die die Erstliga-Mannschaft von Trainer Timo Lippuner entwickelt hat: sie nimmt Herausforderungen jetzt an.

Von Katrin Freiburghaus

750 Autobahn-Kilometer sind ohnehin schon eine lange Strecke. Und die Distanz zwischen Vilsbiburg von Schwerin fühlt sich nach einer deutlichen 0:3-Niederlage (10:25, 20:25, 20:25) nicht gerade kürzer an. Die Zeit allerdings lässt sich auch dann durchaus konstruktiv nutzen, mit Analysen zum Beispiel. Das taten Vilsbiburgs Erstliga-Volleyballerinnen nach dem Ausscheiden im Achtelfinale des DVV-Pokals in ihrem ersten Pflichtspiel der neuen Saison in der Nacht auf Sonntag dann auch. Und es war vielleicht der positivste Aspekt der strapaziösen Dienstreise vor dem Auftakt in der Bundesliga kommenden Samstag (18 Uhr) in Aachen.

"Gleich gegen Schwerin zu starten, war schon ein hartes Brot und natürlich sind wir enttäuscht", sagte Vilsbiburgs Trainer Timo Lippuner. "Die Aufarbeitung hat mir aber sehr gut gefallen. Niemand hat das schweigend mit sich selbst ausgemacht, sondern alle haben zwei Stunden lang geschlossen als Team darüber gesprochen." In seiner ersten Saison in Vilsbiburg habe er "das in dieser Form nicht erlebt". Auch spielerisch gefiel Lippuner schon vieles, und das, obwohl die Vorbereitung nicht optimal verlaufen war. "Wir konnten drei Wochen lang kaum richtig trainieren, weil wir wegen kleiner Verletzungen zum Teil fünf Ausfälle gleichzeitig hatten. Wir sind eigentlich erst seit einer Woche wieder halbwegs komplett", sagte er.

Dennoch habe sein Team die beiden letzten Sätze gut mitgehalten, mehr aber eben auch nicht. Insgesamt fand der 37-Jährige den Auftritt seines Teams "in Ordnung". Der deutsche Meister Schwerin ist für Vilsbiburg als Achter der Vorsaison derzeit kein Maßstab. Aus Lippuners Sicht "war es das Spiel, das man von den Kräfteverhältnissen her erwarten musste". Als erfreulich hob er dagegen die Einstellung seines Teams hervor: "Wir haben uns nicht aus der Ruhe bringen lassen und den Kopf nach dem ersten Satz nicht in den Sand gesteckt."

Im ersten Durchgang war den Niederbayerinnen kaum etwas gelungen, Schwerin hatte schnell uneinholbar (13:4) vorn gelegen und nicht mehr als zehn Punkte der Gäste zugelassen. In der vergangenen Spielzeit hatte Lippuner in ähnlich deprimierenden Spielphasen oft zu wenig mentale Stärke und mangelnde Gegenwehr beklagt. In Schwerin hätten seine Spielerinnen die Herausforderung zwar letztlich nicht gemeistert, "aber wir haben sie wenigstens angenommen". Was das gegen Klubs wert ist, die sich auf finanziell und spielerisch ähnlichem Niveau bewegen, wird sich am Wochenende in Aachen zeigen.

© SZ vom 05.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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