Volleyball:Abschied im Wohnzimmer

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Schier unüberwindlich: Berlins Dreierblock meistert auch den Angriff des Friedrichshafeners David Sossenheimer (vor dem Netz). (Foto: Wuechner/Eibner/imago)

Stelian Moculescu gewinnt die deutsche Meisterschaft mit Berlin und den wohl erstaunlichsten Titel seiner langen Karriere. Mit einem Zehn-Wochen-Plan justiert er das Team neu und hört nun "zu 99,9 Prozent" auf.

Von Sebastian Winter, Friedrichshafen

Manchmal ist es geradezu herzzerreißend, wenn Karrieren in der bittersten Niederlage enden. Bei Simon Tischer war es am Mittwoch so. Es hätte sein Abend werden sollen, das letzte Spiel des Friedrichshafener Kapitäns, 36 inzwischen, hochdekoriert mit 220 Länderspielen, WM- und Olympiateilnahmen. Mit Tischer, Friedrichshafens Zuspielgehirn, tritt einer der ganz großen deutschen Volleyballer von der Bühne, aber er war überhaupt nicht im Reinen mit sich und diesem Abend, der in einer düsteren 0:3-Pleite in eigener Halle im entscheidenden fünften Finalspiel gegen Berlin endete. "Wir sind heute fast schon schockiert, wie wir gespielt haben. Das bleibt eingebrannt", sagte Tischer später. Zuvor hatte er Haltung bewiesen bei seiner Abschiedsrede auf einem Podest vor den Fans. "Wir haben uns das alles ein bisschen anders vorgestellt", sagte er; hinter ihm rang seine Frau mit den Tränen. Dann gratulierte er den Berlinern und dankte allen, die seine Karriere ermöglicht hatten. Auch einem Trainer, unter dem er 2007 mit Friedrichshafen die Champions League gewann: Stelian Moculescu. Ausgerechnet.

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