Vermarktung:DFB und Infront schließen Vergleich

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und seine langjährige Vermarktungs-Agentur Infront haben ihren Streit beigelegt und ihre Zusammenarbeit nach fast 40 Jahren "einvernehmlich" beendet. Das gaben der DFB und Infront am Freitag in einer gemeinsamen Erklärung bekannt. Finanzielle Verpflichtungen, die sich aus dem Ende der Geschäftsbeziehungen ergeben, seien abgewickelt worden. Der DFB hatte Ende Juni mitgeteilt, die Kooperation mit Infront zu beenden. Begründet wurde dies mit den Ergebnissen eines Zwischenberichtes, den das Beratungsunternehmen Esecon für den Verband angefertigt hatte. Demnach habe es in der Geschäftsbeziehung zu Infront "klare Unregelmäßigkeiten" sowie "unrechtmäßige Einflussnahmen auf DFB-Vertreter" gegeben. Im Kern steht der Vorwurf, dass zwei Vermarktungsverträge (Bandenwerbung für Länderspiele und Pokalspiele) auf fragwürdige Art bei Infront gelandet seien und damalige DFB-Mitarbeiter Gegenleistungen erhalten hätten. Unter anderem geht es um teure Uhren- und Rennrad-Geschenke sowie einen Jachtausflug, zu dem der damalige Infront-Manager Günter Netzer den damaligen DFB-Chef Wolfgang Niersbach einlud. Nach Informationen des Spiegel beziffern die Esecon-Ermittler den mutmaßlichen Schaden auf 40 Millionen Euro. Alle Beteiligten bestritten Fehlverhalten, Infront erkannte die Kündigung durch den DFB nicht an. In der Erklärung vom Freitag hieß es nun, dass die beiden Parteien nach mehreren Gesprächsrunden die strittigen Sachverhalte weiter unterschiedlich bewerten würden; "Infront bedauert aber, dass beim DFB der Eindruck unlauterer Geschäftspraktiken entstanden ist", hieß es.

© SZ vom 12.09.2020 / dpa, SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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