US Open im Tennis:Halep scheitert

Die Weltranglistenerste ist zu nervös und leistet sich zahlreiche Leichtsinnsfehler: Simona Halep aus Rumänien verliert gegen die Estin Kaia Kanepi 2:6, 4:6.

Von Jürgen Schmieder, New York

Simona Halep entlud ihre Wut auf alles, was sie irgendwie greifen konnte: Sie zertrümmerte einen Schläger, prügelte Bälle auf die Tribüne und malträtierte immer wieder ihr Handtuch. Es half nichts, sie verlor gleich ihre erste Partie bei den US Open gegen Kaia Kanepi (Estland) mit 2:6, 4:6. Die Rumänin ist erst die sechste topgesetzte Spielerin in der Geschichte des Profitennis, die bei einem Grand-Slam-Turnier zum Auftakt scheitert - bei den French Open 2017 hatte es Angelique Kerber erwischt, Steffi Graf 1994 in Wimbledon.

Kanepi war mutiger an diesem Vormittag im neuen Louis Armstrong Stadium, sie trieb ihre Gegnerin immer wieder mit krachenden Vorhand-Schlägen in die Ecken des Spielfeldes, rückte konsequent ans Netz und beendete zahlreiche Punkte mit gefühlvollen Stopps. Halep dagegen agierte nervös, leistete sich viele leichte Fehler und verlor bei 4:4 im zweiten Satz trotz 40:15-Führung ihr Aufschlagspiel. Das Comeback, das sich angedeutet hatte, es war vorbei. "Der Schlüssel war, dass ich auch in der kniffligen Phase im zweiten Satz aggressiv geblieben und nicht nervös geworden bin", sagte Kanepi, "Es ist besonders, die erste offizielle Partie in diesem neuen Stadion gewonnen zu haben."

Es bleibt spannend im Frauentennis. In Wimbledon hatte keine Top-Ten-Spielerin die zweite Woche erreicht, nun scheitert die an Nummer eins Gesetzte in der ersten Runde, und bei den vergangenen sieben Grand-Slam-Turnieren gewann jedes mal eine andere. Das könnte eine gute Nachricht sein für all jene, die abergläubisch sind und noch keines der vier bedeutsamsten Turniere gewonnen haben.

© SZ vom 28.08.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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