U-21-EM:3:0 zum EM-Auftakt

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Ridle Bote Baku (re.) war der beste deutsche Spieler gegen Ungarn. (Foto: Laszlo Balogh/Getty)

Durch zwei Tore von Ridle Baku und einen Treffer von Lukas Nmecha schlägt die deutsche U21 Ungarn nach zähem Beginn deutlich. Das Debüt des 16-jährigen Youssoufa Moukoko ist vertagt.

Von Ulrich Hartmann, Szekesfehervar/München

Die ungarische Sportzeitschrift "Nemzeti Sport" hatte aus der deutschen Mannschaft Youssoufa Moukoko als Coverboy ausgesucht. Der 16 Jahre junge Stürmer von Borussia Dortmund könnte ein Hingucker bei der U21-Europameisterschaft werden. Aber dann war ausgerechnet er beim Auftaktspiel der deutschen Mannschaft gegen Ungarn der Einzige, der sich wegen einer Prellung nicht mal ins Trikot werfen konnte.

Der Sieg gegen die Gastgeber gelang erwartungsgemäß aber auch ohne Moukoko. 3:0 (0:0) hieß es am Ende für den zweimaligen Titelträger gegen jene Ungarn, die erstmals bei einer solchen Endrunde dabei sind. Lukas Nmecha (61.) und Ridle Baku (66. und 73.) erzielten die Treffer für jene deutsche Mannschaft, die sich am Samstag im zweiten Gruppenspiel gegen die Niederländer und ihren Nemzeti-Sport-Coverboy Justin Kluivert aber ruhig trotzdem noch steigern darf.

U21-Bundestrainer Stefan Kuntz hatte sich für eine erfahrene Aufstellung entschieden mit vornehmlich älteren Spielern und einer Bundesliga-Erfahrung von zusammen 235 Spielen. Einzige Überraschung: Im Tor bekam der Mainzer Ersatzmann Finn Dahmen den Vorzug vor dem derzeitigen Leverkusener Stammkeeper Lennart Grill. "Bauchgefühl", sagte Kuntz zu dieser Personalie.

Im 4-1-4-1 mit den sehr präsenten Legionären Niklas Dorsch (Gent) als Sechser und Nmecha (Anderlecht) als zentralem Stürmer dominierten die Deutschen die Partie zwar, fanden aber nur sehr sukzessive zu einer harmonischen Torannäherung. Kein Wunder, sie waren erst zwei Tage zuvor angereist und konnten kaum miteinander trainieren. Trotzdem stellte sich bis zur 61. Minute die Frage, was eigentlich schwieriger ist: ein Tor gegen Ungarn zu schießen oder "Skezesfehervar" zu sagen.

In dieser 61. Minute aber gaben die deutschen Spieler die richtige Antwort. Der als offensiver Rechtsaußen aufgebotene Wolfsburger Baku, mit 74 Bundesligaspielen erfahrenster Spieler der deutschen Elf, erreichte mit einer präzisen Flanke am Fünfmeterraum Nmecha, der wie eine Rakete hochstieg, um souverän einköpfeln zu können. Derart auf den Geschmack gekommen, übernahm Baku in der 66. Minute das 2:0 gern selbst. Die Flanke dazu servierte ihm der Fürther David Raum.

Gleich zwei Mal traf Mergim Berisha (Salzburg) in der 72. und 73. Minute bloß die Latte, beim zweiten Mal immerhin nutzte Baku aber den Rebound zum 3:0. Vielleicht hätte "Nemzeti Sport" ja doch lieber ihn fürs Cover auswählen sollen.

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