Turnen:Mary Lou Retton in Lebensgefahr

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Der Hilferuf der Familie zeugt von großer Sorge und Verzweiflung - und er hat in den USA eine Welle der Solidarität ausgelöst. Mary Lou Retton, der Star der Sommerspiele von Los Angeles, kämpft um ihr Leben. Seit über einer Woche liegt die Olympiasiegerin und fünffache Medaillengewinnerin von 1984 auf der Intensivstation. Der Zustand der Turn-Ikone ist kritisch. Eine seltene Form der Lungenentzündung macht das selbstständige Atmen derzeit unmöglich. Die Schocknachricht veröffentlichte Tochter McKenna Kelley auch im Namen ihrer drei Schwestern auf Instagram. "Aus Respekt vor ihr und ihrer Privatsphäre werde ich nicht alle Details bekannt geben", schrieb Kelley. Mit der traurigen Botschaft verband die Tochter einen Spendenaufruf, denn: Mary Lou Retton ist nicht krankenversichert.

Die Familie bat um Gebete - und hofft auf finanzielle Unterstützung. Über eine Crowdfunding-Seite sollten für die Deckung der medizinischen Kosten 50 000 Dollar gesammelt werden. Am Mittwoch waren bereits über 140 000 Dollar zusammengekommen, das Spendenziel wurde fast um das Dreifache überboten - vergessen haben die US-Bürger "America's Sweetheart" nicht. In den USA ist Retton eine Legende und genießt große Popularität. Die 55-Jährige war eine der prägenden Athletinnen von L.A. 1984, sie gewann als erste US-Amerikanerin die Goldmedaille im Mehrkampf, zudem sicherte sie sich Silber im Sprung und mit dem Team sowie Bronze beim Bodenturnen und am Stufenbarren. Auch nach ihrer aktiven Karriere blieb sie im Rampenlicht. Die 1,45 m kleine Retton hatte kleinere Gastauftritte in Fernsehserien und Kinofilmen wie "Baywatch" oder "Die Geister, die ich rief..." an der Seite von Bill Murray. 1993, fast zehn Jahre nach ihren Olympiaerfolgen, wurde sie in einer landesweiten Umfrage zur beliebtesten Athletin der USA gewählt.

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