Die Athleten des Deutschen Turnerbundes hatten nach durchwachsenen Finalleistungen am Sonntag doch noch eine Medaille bei den Turn-Europameisterschaften verbucht. Lukas Dauser (Unterhaching) gewann Bronze am Barren. Nach Platz zwei vor vier Jahren bei der EM in Cluj wurde er zusammen mit dem punktgleichen Schweizer Christian Baumann Dritter. Für seine anspruchsvolle Übung bekam der 27-Jährige 15,100 Punkte, nachdem er sich mit 15,166 Punkten als Bester für das Finale der besten Acht qualifiziert hatte. Im Kampf um die Medaillen musste sich Dauser nur dem Türken Ferhat Arican mit 15,300 Punkten und dem Russen David Beljawski (15,133) geschlagen geben.
Am Tag zuvor hatte die Stuttgarterin Elisabeth Seitz im Finale am Stufenbarren nach einem Sturz die Chance auf Gold verpasst. Seitz hatte eine nur mit genügend Schwierigkeiten versehene Übung im Programm, die sie auch in Training und Qualifikation beherrschte. Im Finale konnte sie aber im entscheidenden den oberen Holm nicht packen und stürzte in die Matte. Gold und Silber gingen an die beiden Russinnen Angelina Melnikowa (14,500) und Wladislawa Urasowa (14,333). "Der Sturz hat mich überrascht, aber ich weiß, dass ich Richtung Olympia gut unterwegs bin", sagte die deutsche Rekordmeisterin.
Wenig später verkündete Seitz' langjährige Trainingskollegin Tabea Alt ihr Karriere im Alter von nur 21 Jahren. In der ARD begründete sie dies als Konsequenz aus langwierigen Verletzungen. "Ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht, aber es ist richtig und vernünftig," sagte sie. Ihren größten Erfolg feierte Alt mit der Mannschaft beim Einzug ins Team-Finale bei den Olympischen Spielen 2016. Ein Jahr später war sie zudem Teil des WM-Schwebebalken-Erfolges in Montreal/Kanada. Beim Sieg von Pauline Schäfer errang Tabea Alt Bronze.