Türkgücü München:Alles im Umbruch

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Alexander Schmidt. (Foto: Walter Luger/GEPA/imago)

Trainer Alexander Schmidt folgt auf Reiner Maurer - wie schon 2012 beim TSV 1860 München. Am Montag erwartet Türkgücü zudem die Drittliga-Lizenz des DFB.

Von Christoph Leischwitz

"Loading..." stand dort in großen roten Lettern, begrüßte am Freitag alle Besucher auf der Homepage von Türkgücü München. Die alte Webseite war noch ein wenig die eines Regionalligisten gewesen, selten überarbeitet, kaum neue Nachrichten. Jetzt, sagt Geschäftsführer Max Kothny, habe er gerade sehr viel vorzubereiten, es werde sich ja in den nächsten Tagen viel tun. Am Freitagnachmittag zum Beispiel gab es dann den neuen Trainer zu melden: Alexander Schmidt folgt mal wieder auf Reiner Maurer. Genau wie im November 2012. Damals beim TSV 1860 München, diesmal halt bei Türkgücü.

Die offizielle Entscheidung, ob Türkgücü eine Drittliga-Lizenz erhalten wird, zögert sich noch heraus. Ursprünglich hatte es einmal geheißen, der DFB würde die Entscheidung am Freitag verkünden. Jetzt heißt es: am Montag. Dem Vernehmen nach hat das aber nichts mit dem komplizierten Fall Türkgücü zu tun, der für den Verband einen Präzendenzfall darstellt: Noch nie hat sich ein Verein um die dritte Liga beworben, der kein dauerhaftes Stadion vorweisen kann. Trotzdem stehen die Zeichen klar auf Zusage, es zeichnet sich eine Lösung ab. Türkgücü wäre der erste von Migranten gegründete Verein im deutschen Profifußball.

Unterdessen tut sich im Kader schon jetzt einiges. Zum einen hatte der wohl künftige Liga-Konkurrent SpVgg Unterhaching die Verpflichtung von Patrick Hasenhüttl bekannt gegeben, dessen Vertrag bei Türkgücü ausgelaufen war - er war in der unterbrochenen Saison der beste Torschütze des Tabellenführers. Am Freitag verabschiedete sich Kothny vom langjährigsten Spieler des Klubs, Yasin Yilmaz. "Yasin hat maßgeblichen Anteil daran, dass es bei uns in den letzten Jahren steil bergauf ging", schreibt Kothny. Warum der "herausragende Fußballer mit einem Top-Charakter" aber nicht gehalten wird, bleibt offen. Nicht nur angesichts der Weggänge ist davon auszugehen, dass Türkgücü schon bald nach Lizenzerhalt erste Zugänge veröffentlicht.

© SZ vom 27.06.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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