Trikot-Diskussion:Lehmann muss die "1" tragen!

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Jede Debatte um die Rückennummer ist absolut überflüssig. Denn es gilt nun mal: Wer im Tor steht, ist und trägt die Nummer 1.

Jürgen Schmieder

Hat Oli Kahn das schon gehört? Da kommt der Schnösel aus London daher und will auch noch sein Trikot. Obwohl er doch schon alles hat: den Segen von Klinsi, die Unterstützung der Fans, die hübschere Freundin. Und jetzt das! Den Stammplatz bei der WM kann er ja vielleicht haben, aber doch nicht das Trikot!

Ganz klar: Lehmann braucht die "1" auf dem Rücken. (Foto: Foto: AP)

Dabei ist vollkommen klar: Wer bei einer Weltmeisterschaft im deutschen Tor steht, der trägt die "1" auf dem Rücken. Aus! Basta!

Dabei geht es nicht darum, ob Klinsmanns Entscheidung richtig ist, ob Lehmann der bessere Torhüter ist, ob er durch seinen gehaltenen Elfmeter in Villareal zum "Fußballgott" aufgestiegen ist.

Es geht bei dieser Frage um Tradition, um Aberglaube, um Ehre. Genauso wie die deutsche Mannschaft in weißen Hemden zu spielen hat, muss Jens Lehmann auch trikotmäßig das Erbe von Oliver Kahn antreten.

Man stelle sich das einmal vor: Sepp Maier mit der "8" im WM-Finale 1974! Das geht nicht! Die "8" trug an jenem 7. Juli 1974 der holländische Torwart Jan Jongbloed. Das Ergebnis: zwei Hütten kassiert durch Breitner und Müller, Endspiel verloren, Titel futsch. Und das alles wegen der falschen Rückennummer.

Oder der Portugiese José Pereira: Der trug 1966 die Nummer "3". Fing sich im Halbfinale gegen England zwei Tore ein und verpasste so ebenfalls den WM-Titel.

Nein, so weit darf es nicht kommen! Wenn wir schon nicht Weltmeister werden, dann wegen der löchrigen Abwehr, eines Wembleytors oder eines übermächtigen Gegners.

Aber nicht, weil der Torwart die falsche Rückennumer trägt. Also: Jens Lehmann muss die "1" bekommen!

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