Zehnte Etappe:Marcel Kittel hängt auch Erik Zabel ab

Der 29-Jährige aus Arnstadt gewinnt am Dienstag bereits seine vierte Etappe.

Von Johannes Knuth

André Greipel hatte einen Plan. Einen ziemlich guten, fand er. Auf die Frage, wie er Marcel Kittel endlich mal bezwingen könnte, den bei dieser Tour dominierenden Sprinter aus Arnstadt, antwortete Kittels Landsmann am Dienstag am Start: "Die Ziellinie als Erster überqueren." Keine ganz blöde Idee, und Greipel traf auf den 178 Kilometern zwischen Périgueux und Bergerac dann tatsächlich vor Kittel ein - nach 121 Kilometern beim Zwischensprint. Im Ziel war Kittel dann wieder dort, wo man ihm bei bislang fast allen Sprints dieser Tour antraf: ganz vorne, während die Geschlagenen mit viel Sicherheitsabstand ins Ziel rollten. Greipel, am Ende Zwölfter, verschwand sichtlich genervt im Teambus.

Kittels Tour hat sich damit von einer beachtlichen in eine historische verwandelt: Der 29-Jährige hat bislang vier Etappen gewonnen, 13 insgesamt, eine mehr also als Erik Zabel, der bis zuletzt die meisten deutschen Etappensiege bei einer Tour gesammelt hatte (zwölf). "Ich kann es nicht glauben, bin überglücklich. Den Rekord alleine zu haben, bedeutet mir sehr viel", sagte Kittel (der die Bedeutung der Bestmarke zuvor noch heruntergespielt hatte). John Degenkolb (Zweiter) und Rüdiger Selig von der deutschen Equipe Bora-hansgrohe (Vierter) kamen im Windschatten ihres Landsmannes ebenfalls in der Spitze an. Schon am Mittwoch steht die nächste Flachetappe im Programm.

© SZ vom 12.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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