Tischtennis:Chinas Vorteil

Acht Monate ohne internationale Turniere haben an den Machtverhältnissen im Tischtennis vorerst nichts geändert. Beim World Cup im chinesischen Weihai verlor der frühere Weltranglistenerste Dimitrij Ovtcharov, 32, im Viertelfinale auch sein 18. Duell gegen den Weltmeister und Olympiasieger Ma Long (1:4). Im Endspiel am Sonntag standen sich dann erneut zwei Chinesen gegenüber: Der 32-jährige Ma Long verlor gegen den Weltranglisten-Ersten Fan Zhendong in 3:4 Sätzen.

Wie Ovtcharov verlor auch Patrick Franziska aus Saarbrücken früher, als erhofft. Der 28-Jährige musste sich im Achtelfinale Lin Yun-Ju aus Taiwan geschlagen geben. Timo Boll hatte auf die Reise nach China verzichtet. Der deutsche Bundestrainer Jörg Roßkopf zog trotzdem ein positives Fazit dieses internationalen Wettkampf-Neustarts während der Corona-Pandemie, bei dem die Spieler in einer so genannten Turnierblase untergebracht waren, in Hotel und Halle streng von der Außenwelt abgeschirmt. "Die Jungs sind auf einem guten Weg, und der World Cup war nach der langen Pause ein wichtiges Turnier für uns", sagte Roßkopf.

Der große Unterschied: Die Chinesen bildeten während der coronabedingten Turnierpause eine Trainingsgruppe mit 24 Spielern und zwölf Trainern, in der jeder Akteur jeden Tag auf höchstem Niveau gefordert wurde. Ovtcharov dagegen fehlt "nach der langen Zeit ohne internationale Vergleiche im Wettkampf einfach noch der Touch", wie er nach seiner Niederlage gegen Ma Long sagte. Er sei sich sicher, "deutlich besser spielen" zu können.

© SZ vom 16.11.2020 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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