Die Frage, die die Tennis-Szene bewegt, ließ Angelique Kerber unbeantwortet. Die genauen Beweggründe für das Ende der Zusammenarbeit mit Trainer Wim Fissette blieben in Singapur ihr Geheimnis. "Wir haben uns entschieden, nicht mehr zusammenzuarbeiten, weil wir unterschiedliche Auffassungen hatten, wie es weitergeht", sagte die Wimbledonsiegerin und wiederholte nur, was ohnehin offiziell war. Sie ergänzte: "Es gab einige Details, die den Ausschlag gaben, aber da will ich nicht tiefer drauf eingehen." Vieles ist damit nach ihrer ersten Äußerung seit der überraschenden Nachricht weiter unklar. Auf die Fragen zur Trennung vom Belgier hatte sich die dreimalige Grand-Slam-Turniersiegerin vorbereitet.
Das Kapitel Fissette, mit dem sie vor drei Monaten noch emotional den Wimbledon-Triumph gefeiert hatte, sei für sie abgeschlossen, sagte Kerber. "Die ersten Tage waren schwierig, weil viele das nicht erwartet hatten. Aber man muss für sich selbst entscheiden, wenn es nicht mehr passt. Aber ich weiß, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe." Am Montag wird Sparringspartner André Wiesler mit ihrem Team in der Box mitfiebern. Singapur-Debütantin Bertens ist als vermeintlich leichteste Gegnerin in der Roten Gruppe einzustufen, in der noch US-Open-Siegerin Naomi Osaka und French-Open-Finalistin Sloane Stephens antreten. Kerber kämpfte die Weltranglisten-Zehnte zuletzt bei den French Open auf dem von ihr wenig geliebten Sand mit 7:6, 7:6 nieder. Auf dem Hartplatz von Singapur wäre ein Auftaktsieg ein guter erster Schritt für den erhofften Halbfinal-Einzug. Die besten Zwei der beiden Gruppen kommen jeweils weiter. Erst nach Singapur soll über den Fissette-Nachfolger beraten und entschieden werden. Darüber nachgedacht, zukünftig auf einen Trainer zu verzichten, habe sie noch nicht. "Was ich weiß, ist, dass ich ein gutes Team brauche. Kommt ein neuer Trainer, muss er da reinpassen", sagte sie der Bild am Sonntag.