Tennis:Petkovic zieht ins Finale von Sofia ein

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Geblockt: Bayern Münchens John Bryant kommt an Mailands Joe Ragland nicht vorbei. (Foto: AFP)

Die deutsche Tennisspielerin zeigt kurz vor dem Fed-Cup-Endspiel erneut eine starke Leistung und zieht in Bulgarien ins Endspiel ein. Der FC Bayern verliert in der Basketball-Euroleague gegen den italienischen Rekordmeister. Belgien droht ein Dopingskandal.

Tennis, WTA-Turnier in Sofia: Eine Woche vor dem Fed-Cup-Endspiel greift Andrea Petkovic beim Tennis-Turnier der Champions nach dem Titel. Die Darmstädterin besiegte am Samstag die Spanierin Garbine Muguruza klar mit 6:1, 6:4 und zog damit ins Endspiel ein. Die Hartplatz-Veranstaltung in Sofia ist eine Art B-Weltmeisterschaft der Tennis-Damen und mit 750 000 Dollar dotiert. Im Endspiel am Sonntag bekommt es Petkovic mit Flavia Pennetta zu tun, die Carla Suárez Navarro 6:4, 6:2 bezwang.

Das deutsche Fed-Cup-Team trifft in Prag am 8. und 9. November auf Tschechien. Petkovic soll bei der ersten Final-Teilnahme von deutschen Damen seit 1992 neben Angelique Kerber zum Einsatz kommen. Nachdem die Weltranglisten-17. beim Turnier in Luxemburg eine Art Erschöpfungssyndrom erlitten hatte, waren Zweifel an ihrer Verfassung aufgekommen. In Sofia beweist Petkovic nun aufsteigende Form. In diesem Jahr gewann Petkovic bereits die WTA-Turniere in Bad Gastein und Charleston.

Tennis, ATP-Turnier in Paris: Der Tennis-Weltranglistenerste Novak Djokovic steht beim Masters-Turnier in Paris vor der erfolgreichen Titelverteidigung. Der Serbe setzte sich in der französischen Hauptstadt am Samstagabend problemlos mit 6:2, 6:3 gegen den Japaner Kei Nishikori (Nr. 6) durch, der sich durch seinen Halbfinal-Einzug als erster Asiate überhaupt für das Feld beim ATP-Finale der acht besten Tennisprofis des Jahres in London (9. bis 16. November) qualifiziert hatte. Im Finale am Sonntag trifft der an eins gesetzte Djokovic auf den Kanadier Milos Raonic (Nr. 7), der sich zuvor mit 6:3, 3:6, 7:5 gegen Tomas Berdych aus Tschechien (Nr. 5) durchgesetzt hatte. Auch Raonic hatte erst am Samstag erstmals die Qualifikation für den Saisonabschluss geschafft. Zudem steht der 23-Jährige erst zum zweiten Mal in einem Masters-Finale.

Basketball, Euroleague: Der deutsche Basketball-Meister Bayern München hat in der Euroleague einen schweren Rückschlag erlitten. Das Team von Trainer Svetislav Pesic unterlag dem italienischen Rekordmeister Armani Mailand zu Hause mit 74:81 (43:43) und hat damit nach drei Spieltagen nur einen Sieg auf dem Konto. Die Münchner sind in der Gruppe C weiterhin Vierter. Bester Werfer der Bayern vor 6037 Zuschauern war Nationalmannschaftskapitän Heiko Schaffartzik mit 15 Punkten. Aufseiten der Italiener zeigte sich vor allem Joe Ragland (16) treffsicher.

Die Bayern fanden zunächst überhaupt nicht ins Spiel. Nach fünf Minuten stand es bereits 2:17, Pesic nahm eine Auszeit, und es wurde besser. Anfang des zweiten Viertels gelang der Ausgleich (25:25), im weiteren Verlauf konnte sich keine Mannschaft entscheidend absetzen. Im Schlussabschnitt wechselte die Führung mehrfach, eine Minute vor dem Ende war noch alles offen (74:77). Die Bayern erzielten in der heißen Phase jedoch keinen Punkt mehr und gingen als Verlierer vom Platz. Weiter geht es am Donnerstag in Polen mit dem Spiel bei Meister PGE Turow Zgorzelec.

Radfahren, Doping: Belgien droht ein Dopingskandal. Die Staatsanwaltschaft Löwen in Flämisch-Brabant erwägt die Einleitung eines Strafverfahrens gegen den Sportarzt Chris Mertens. Der Mediziner soll bei 19 Sportlern, zumeist Radfahrern, unerlaubte Transfusionen mit Ozonanreicherung des Blutes durchgeführt haben. Namen wurden nicht genannt. Die Staatsanwaltschaft hatte gegen den Arzt aus Rotselaar zweieinhalb Jahre lang ermittelt. Bis zum 14. November soll die Entscheidung fallen, ob Mertens angeklagt wird. Mertens' angebliche Dopingaktivitäten waren 2012 durch einen anonymen Brief eines Sportlers bekannt geworden. Seit 2012 wurden 51 Athleten vom Gericht in Löwen verhört. Unter ihnen befanden sich nicht nur Radsportler.

Einer der verhörten Sportler war der Querfeldeinfahrer Tom Meeusen. Der E-Mail-Verkehr zwischen Mertens und Meeusen wurde untersucht. Auch wurde Meeusens Mobiltelefon beschlagnahmt. Mertens ist aber derzeit die einzige Person, die strafrechtlich verfolgt werden soll. Ihm droht nach belgischem Recht eine Gefängnisstrafe bis zu sechs Jahren oder eine Geldbuße. Die belgische Antidoping-Agentur soll entscheiden, ob die 19 Sportler sportrechtlich verfolgt und sanktioniert werden.

Basketball, NBA: LeBron James hat nach seiner Rückkehr zu den Cleveland Cavaliers den ersten Saisonsieg in der Profiliga NBA gefeiert. Bei den Chicago Bulls gewannen die neu formierten Cavs am Freitag (Ortszeit) nach Verlängerung mit 114:108. Ausnahme-Athlet James war mit 36 Punkten, acht Rebounds und vier Assists der überragende Mann auf dem Parkett. Bei der 90:95-Auftaktniederlage gegen New York hatte sich der 29-Jährige am Vortag noch mit 17 Punkten begnügen müssen.

"Wir wollten das Heimspiel aus dem Kopf bekommen. Wir haben heute etwas gezeigt, von dem ich nicht wusste, ob wir es schon drauf haben", sagte der Topscorer nach dem Sieg erleichtert. Beste Schützen bei den Bulls, die ihr Auftaktspiel gewonnen hatten, waren Derrick Rose und Kirk Hinrich mit je 20 Punkten. Aufbauspieler Rose knickte in der ersten Hälfte um und stand im Schlussabschnitt nicht mehr auf dem Parkett. Er rechnet aber nicht mit einer ernsthaften Verletzung. NBA-Champion San Antonio Spurs kassierte nach dem Auftakt-Zittersieg gegen die Dallas Mavericks und Dirk Nowitzki die erste Niederlage. Bei den Phoenix Suns verlor der Meister mit 89:94. Bester Mann bei den Gästen war Tony Parker (19), beim Siegerteam ragte Isaiah Thomas (23) heraus. Der deutsche Nationalspieler Chris Kaman musste mit den Portland Trail Blazers ebenfalls die erste Niederlage hinnehmen. Beim 94:103 bei den Sacramento Kings kam der Center auf zwölf Zähler.

Tischtennis, China: Debütant Bastian Steger konnte Europas Tischtennis-Auswahl als Nummer eins nicht zum Sieg im Kontinentalvergleich gegen die asiatischen Tischtennis-Asse führen. Der Team-Olympiadritte aus Bremen verlor im chinesischen Zhangjiagang seine beiden Einzel, am Ende hieß es 6:4 für Asien. Steger unterlag dem taiwanesischen Weltranglistenachten Chuang Chih-Yuan ebenso mit 0:3 wie am zweiten Tag dem Chinesen Xu Xin, der Nummer eins im Ranking. Steger war auf Position 18 der in der Weltrangliste am höchsten platzierte Europäer.

Die drei europäischen Topspieler, Rekord-Europameister Timo Boll (Düsseldorf), der aktuelle Titelträger Dimitrij Ovtcharov (Orenburg/Hameln) und der Weißrusse Wladimir Samsonow, waren nicht am Start. Asiens Siegerteam erhielt eine Prämie von 60.000 Euro. Die 30.000 Euro Prämie für den Verlierer wurden wie vereinbart unter den fünf Spielern gleichmäßig aufgeteilt (je 6000). Der europäische Verband ETTU und sein asiatisches Pendant hatten sich bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking auf einen jährlich ausgetragenen Vergleich verständigt. 2009 wurde er zum ersten Mal ausgetragen.

Fußball, Türkei: Galatasaray Istanbul hat sich vor dem Champions-League-Duell bei Borussia Dortmund am Dienstag (20.45 Uhr/Sky) von zuletzt zwei hohen Niederlagen gut erholt gezeigt. Im Stadtderby bezwang Gala den Nachbarn Kasimpasa 2:1 (0:1) und eroberte zumindest vorerst die Tabellenspitze in der türkischen Süper Lig. Gegen den BVB und Istanbul Basaksehir hatte der Rekordmeister jeweils 0:4 verloren. Stürmer Burak Yilmaz (53.) und Umut Bulut (90.) drehten den Rückstand durch Büyük Adem (41.). In der Königsklasse hat Galatasaray in den ersten drei Spielen nur einen Punkt geholt.

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