Tennis:Haas siegt 7:0 im Tie-Break, Beck erstmals im Finale

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Tommy Haas in Wien. (Foto: dpa)

35-jähriger Tennisprofi muss im Halbfinale von Wien maximal lange kämpfen, Annika Beck gelingt in Luxemburg der Höhepunkt ihrer Karriere. RB Leipzig verbessert sich auf Rang zwei der 3. Liga, Abensberg ist zum zwölften Mal in Serie deutscher Judo-Meister, THW Kiel verliert in der Handball-Champions-League.

Tennis in Wien: Tennisprofi Tommy Haas greift nach seinem zweiten Triumph beim ATP-Turnier in Wien. Der 35 Jahre alte Routinier gewann am Samstag im Halbfinale 3:6, 6:4, 7:6 (7:0) gegen den Tschechen Lukas Rosol. Im Endspiel trifft der Wahl-Amerikaner entweder auf den topgesetzten Franzosen Jo-Wilfried Tsonga oder den Niederländer Robin Haase.

Die Entscheidung im ersten Vergleich mit Rosol fiel erst im Tiebreak des dritten Satzes, den Haas vom ersten Punkt an dominierte. Nach 1:46 Stunden verwandelte der Weltranglisten-Zwölfte gleich seinen ersten Matchball gegen die Nummer 44 der Welt. Für Haas ist es das insgesamt 27. Einzel-Finale auf der ATP-Tour und das dritte in Wien. 2000 hatte er dort das Endspiel verloren, ein Jahr später gewann er in der österreichischen Hauptstadt einen seiner 14 Titel. Diesmal ist das Hartplatzturnier in der Stadthalle mit gut 570.000 Euro dotiert.

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Beim Turnier in Valencia in der kommenden Woche erwartet Haas gleich in der ersten Runde eine pikante Aufgabe. Gegner ist dann in einem deutschen Vergleich Philipp Kohlschreiber, wie die Auslosung ergab.

Tennis in Luxemburg: Annika Beck steht erstmals in ihrer Karriere im Finale eines WTA-Turniers, das erste deutsche Endspiel auf der Profitour seit 18 Jahren ist allerdings geplatzt: Nachdem Beck in Luxemburg von der verletzungsbedingten Aufgabe ihrer Gegnerin Stefanie Vögele (Schweiz) profitiert hatte, verlor Wimbledonfinalistin Sabine Lisicki ihr Duell mit der topgesetzten Dänin Caroline Wozniacki 4:6, 4:6. Damit bleiben Steffi Graf und Anke Huber die letzten deutschen Tennisspielerinnen, die sich in einem Endspiel gegenüberstanden. Am 19. November 1995 gewann Graf das Saisonfinale im Madison Square Garden in New York 6:1, 2:6, 6:1, 4:6, 6:3 gegen Huber.

Die 19 Jahre junge Beck, 2012 French-Open-Siegerin bei den Junioren, führte gegen Vögele 7:5, 1:0, ehe die Schweizerin wegen Schmerzen im Rücken die Partie aufgeben musste. Beck feierte damit den größten Erfolg ihrer Karriere, im April war die Bonnerin, mittlerweile die Nummer 57 im Ranking, im polnischen Kattowitz erstmals auf der WTA-Tour in ein Halbfinale eingezogen.

Nach ihrem Wimbledoncoup stand Lisicki zum ersten Mal wieder in einem Halbfinale, gegen die ehemalige Nummer eins der Weltrangliste Wozniacki jedoch auf verlorenem Posten. Wie bereits bei den Australian Open zu Beginn des Jahres unterlag die 24-Jährige in zwei Sätzen und kassierte die dritte Niederlage im fünften Duell mit der Dänin.

Handball, Champions League: Der THW Kiel hat in der neuen Saison der Champions League im vierten Spiel die erste Niederlage kassiert. Bei der Revanche für das verlorene Spiel um Platz drei in der vergangenen Saison der Königsklasse zogen die Kieler beim polnischen Star-Team KS Vive Targi Kielce erneut den Kürzeren und unterlagen 29:34 (11:17). Mit dem vierten Sieg führen die Polen, die in dieser Saison ebenso wie die Kieler zu den Titelkandidaten gehören, die Tabelle in der Gruppe B verlustpunktfrei vor dem THW an.

Bester Kieler Werfer war Kapitän Filip Jicha, dessen sieben Tore nicht ansatzweise ausreichten, weil sein Team vor allem im Abschluss viel zu unkonzentriert und harmlos agierte. Michal Jurecki (ehemals Lübbecke und Hamburg) erzielte acht Tore für die Gastgeber. Für die Kieler war es nach nach dem 31:34 beim SC Magdeburg in der Liga die zweiten Saisonniederlage.

Die Polen mit dem spanischen Weltmeister Julen Aguinagalde am Kreis sowie den ehemaligen Rhein-Neckar-Löwen Grzegorz Tkaczyk und Ivan Cupic überzeugten vor 4200 begeisterten Fans in der ausverkauften Hala Legionow vor allem durch ihr blitzschnelles Spiel, das die THW-Deckung immer wieder aushebelte. Hinzu kamen bei den Kielern ab Mitte der ersten Halbzeit eine hohe Fehlerquote und zahlreiche Schwächen im Abschluss. Die Gastgeber, trainiert vom Ex-Bundesliga-Spieler und -Trainer Bogdan Wenta, bauten deshalb ihre Führung kontinuierlich aus. Nach der Pause spielten die Kieler bissiger, doch Kielce hielt weiter dagegen. Der THW verringerte den Rückstand nicht mehr entscheidend.

Fußball, 3. Liga: RB Leipzig hat die Patzer der Konkurrenz genutzt und sich auf einen Aufstiegsplatz verbessert. Die Sachsen bezwangen am 13. Spieltag Jahn Regensburg 2:0 (1:0) und haben als Tabellenzweiter nun 24 Punkte auf dem Konto. Der Rückstand auf den 1. FC Heidenheim beträgt fünf Zähler. Der Spitzenreiter gewann 2:1 (1:1) bei Rot-Weiß Erfurt. Darmstadt 98 musste sich nach sechs Spielen ohne Niederlage mal wieder geschlagen geben. Nach dem 0:1 (0:1) beim Halleschen FC rutschte Darmstadt mit 22 Zählern auf Platz drei ab. Punktgleich mit Darmstadt folgen dahinter der VfL Osnabrück nach einem 1:1 (1:1) bei Holstein Kiel und die SpVgg Unterhaching nach einem 2:0 (2:0)-Erfolg bei Wehen Wiesbaden (21 Punkte).

Judo: Schwergewicht Andreas Tölzer (Bonn) hat zum Ausklang seiner aktiven Laufbahn die deutsche Mannschaftsmeisterschaft mit dem TSV Abensberg gewonnen. Beim Finalturnier in München gewann Abensberg, der den zwölften Titel in Serie feierte, den Endkampf gegen den KSV Esslingen mit 10:3. Die beiden Bronzemedaillen gingen an den TSV Großhadern sowie den JC Leipzig. Für den Olympia-Dritten Tölzer (33) war es der letzte Bundesliga-Auftritt.

Rythmische Sportgymnastik: Die deutschen Gymnastinnen haben beim Grand-Prix-Finale in der Max-Schmeling-Halle das beste Ergebnis in der 13-jährigen Geschichte des Berlin Masters eingefahren. Olympia-Teilnehmerin Jana Berezko-Marggrander aus Schmiden belegte mit 66,800 Punkten Platz fünf im Mehrkampf und erreichte die Finals mit Reifen, Keulen und Band. Die deutsche Meisterin glänzte zwei Tage nach ihrem 18. Geburtstag vor 1600 Zuschauern mit dem Reifen (17,100), mit dem sie als Vierte in den Endkampf einzog. Vizemeisterin Laura Jung aus St. Wendel wurde Siebte des Mehrkampfs (66,000) und sicherte sich die Finalteilnahme mit vier Handgeräten. Vom Pech verfolgt war hingegen die aus Berlin stammende Darja Sajfutdinova (Schmiden). Die 16-Jährige fiel durch eine verturnte Bandübung aussichtslos zurück. Der Mehrkampfsieg ging an Doppel-Weltmeisterin Magarita Mamun. Die Russin siegte überlegen mit 72,650 Punkten und gilt in den vier Gerätefinals am Sonntag als Favoritin. Platz zwei belegte ihre Teamgefährtin Maria Titowa (69,550) vor der Bulgarin Silvia Mitewa (69,500).

Handball-Bundesliga: Die Rhein-Neckar Löwen haben in der Handball-Bundesliga als letztes Team die erste Niederlage kassiert und den Anschluss zu Spitzenreiter THW Kiel verloren. Der Tabellenzweite unterlag am zehnten Spieltag überraschend bei TuS N-Lübbecke 22:23 (11:11) und verlor mit 15:5-Punkten die Kieler (18:2) vorerst aus den Augen. Auch den THW erwischte es am Samstag zum ersten Mal in dieser Saison - allerdings in der Champions League mit 29:34 beim polnischen Top-Team KS Vive Targi Kielce. In der Bundesliga hatte der THW seine bislang einzige Niederlage beim SC Magdeburg kassiert.

Nach Minuspunkten schon besser als die Löwen ist damit Champions-League-Sieger HSV Hamburg (14:4), der sich mit einem 35:30 (19:14) gegen GWD Minden keine Blöße gab und mit dem elften Pflichtspiel-Sieg in Folge seine Aufholjagd fortsetzte. Im Verfolgerduell zwischen dem überraschend starken Aufsteiger Bergischer HC und dem SC Magdeburg behielt der Neuling mit 31:27 (12:13) die Oberhand und zog nach Punkten mit dem SCM gleich (beide 13:7). Aufsteiger TV Emsdetten zahlt dagegen weiter Lehrgeld und bleibt nach dem 28:31 (13:14) gegen TSV Hannover-Burgdorf abgeschlagen Tabellenletzter. Zudem bezwang am Samstag MT Melsungen Frisch Auf Göppingen mit 33:31 (17:12).

Volleyball-Bundesliga: Meister Berlin Volleys ist mit einem Sieg in die lange Serie von zehn Auswärtsspielen in Serie gestartet. Beim Schlusslicht RWE Volleys Bottrop setzten sich die Hauptstädter in der Volleyball-Bundesliga nach nur 73 Minuten klar mit 3:0 (25:23, 25:21, 25:10) durch. Nach dem Heimsieg gegen Unterhaching (3:1) in eigener Halle war es im zweiten Saison-Spiel der zweite Sieg. Erstmals kam bei den Berlinern Neuzugang Srecko Lisinac zum Einsatz. Der 21-Jährige hatte den Saisonstart verpasst, weil er sich noch auf der Rückreise von der U23-WM in Brasilien befand, wo mit dem serbischen Team WM-Silber gewonnen hatte. Mit insgesamt 15 Punkten feierte er vor 450 Zuschauern ein erfolgreiches Debüt. Er war damit vor Paul Carroll (13) und Robert Kromm (10) der erfolgreichste Spieler in den Reihen der Hauptstädter.

Fußball, Borussia Dortmund: Reinhard Rauball stellt sich bei der Mitgliederversammlung von Borussia Dortmund am 24. November für weitere drei Jahre zur Wahl als Präsident. "Ich fühle mich wie mit 44. Geistig und körperlich. Und mit 44 ist man noch nicht im Rentenalter. Ich habe die Entscheidung, mich erneut zur Wahl zu stellen, aber nicht nach Zahlen oder Statistiken, sondern nach meiner Fitness und vor allem aus Freude an der Aufgabe getroffen", sagte Rauball im Interview mit den Ruhr Nachrichten. Der 66-Jährige, der zugleich Liga-Präsident ist, hatte im November 2004 das Präsidentenamt für den BVB übernommen und den Klub vor der Insolvenz bewahrt. Für Rauball ist es bereits die dritte Amtszeit als BVB-Präsident. 1979 hatte er die Position erstmals übernommen und war dabei mit 32 Jahren der jüngste Präsident in der Fußball-Bundesliga. Rauball blieb für drei Jahre im Amt. Zwischen 1984 und 1986 stand er dem Club ein zweites Mal vor.

Frauenfußball-Bundesliga: Die Fußball-Frauen von Turbine Potsdam haben die Tabellenführung in der Bundesliga verteidigt. Im Spitzenspiel trennte sich der noch ungeschlagene Vizemeister am Samstag 1:1 (1:0) von Triple-Sieger VfL Wolfsburg. Pauline Bremer (38. Minute) brachte die Gastgeberinnen in Führung und belohnte mit ihrem fünften Saisontor eine starke Leistung ihrer Mannschaft in der ersten Halbzeit. Doch nach der Pause kam Wolfsburg vor 3060 Zuschauern immer besser ins Spiel, hatte einige gute Chancen und durfte den Ausgleich durch Martina Müller (58.) bejubeln. In der Tabelle führt Potsdam nach dem zweiten Remis der Saison mit 14 Punkten vor den ebenfalls noch unbesiegten Wolfsburgerinnen, die zwölf Punkte auf dem Konto haben.

Handball, Champions League der Frauen: Die Handballerinnen des HC Leipzig mussten sich am Samstag dem schwedischen Dauermeister IK Sävehof mit 28:34 (15:18) geschlagen geben und verbuchten die zweite Niederlage in der Champions League. Die Mannschaft von Trainer Thomas Ørneborg konnte den Ausfall von drei verletzten Nationalspielerinnen nicht kompensieren. Vor fast 2500 Zuschauern traf Susann Müller für den HCL achtmal.

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