Die deutsche Nummer zwei, Julia Görges, holt im Relegationsspiel gegen die USA den zweiten Punkt für Deutschland. Zuvor hatte sich wie erwartet auch Andrea Petkovic in Stuttgart durchgesetzt. In Bildern Julia Görges hatte schon bei der Pressekonferenz vor dem Fed-Cup-Duell mit den USA gelacht. Die deutsche Tennisspielerin lachte dann auch am Samstag in der Stuttgarter Halle: Sie gewann 6:2, 7:6 (7: 5) gegen Melanie Oudin und beschwerte dem DTB-Team damit eine 2:0-Führung nach dem ersten Tag. Und damit eine perfekte Ausgangslage für den Wiederaufstieg in die Weltgruppe des Frauen-Tennis.
Vorher hatte Andrea Petkovic hat wie erwartet die Deutschen 1:0 in Führung gebracht. Die deutsche Tennis-Nummer eins gewann ihr Auftaktspiel vor 2500 Zuschauern in Stuttgart gegen Christina McHale mit 6:3 und 6:4.
Seit Jahren erlebten die deutschen Tennis-Frauen nicht mehr so eine schöne Phase wie in diesen Wochen. Es wächst eine neue Generation heran, die Hoffnungen darauf, dass mal wieder eine Spielerin in der Weltklasse landet, ist groß. "Ich habe die Qual der Wahl, wen ich aufstellen soll", hatte Teamchefin Barbara Rittner (Mitte) vor dem Relegationsspiel gesagt. Sie stellte dann Anna-Lena Grönefeld, Andrea Petkovic, Sabine Lisicki und Julia Görges (von links) auf. Petkovic sagte zu der Gruppe: "Wir kennen uns schon seit dem wir 14, 15 Jahre alt sind. Wir sind wirklich gut befreundet, auch wenn man uns das nicht glaubt."
Die Erwartungen vor allem an Andrea Petkovic sind hoch. Nach einigen Erfolgen zuletzt wie der Viertelfinal-Teilnahme in Melbourne und der Halbfinal-Teilnahme in Miami soll sie nun das deutsche Fed-Cup-Team in die Weltgruppe bringen. Doch die 23-Jährige spürte die neue Popularität: "Ich war die ganze Zeit im Ausland und hab den ganzen Hype nicht mitbekommen. Dann komme ich hierher und habe jeden Tag 7000 Interview-Anfragen, ich kann meine Stimme schon nicht mehr hören."
Für die Fed-Cup-Partie wurde in der Stuttgart Sand in die Halle geschaufelt. Der Lieblingsbelag von Petkovic. Die Nummer 19 der aktuellen Weltrangliste musste als Erste auf den Platz, ...
... ihre Gegnerin hieß Christina McHale, 18-jähriger Jungprofi aus New Jersey. McHale ist zwar nur auf Rang 82 der Weltrangliste notiert, hatte aber zuletzt einige schöne Erfolge gefeiert. Rittner sagte nach der Partie in Stuttgart: Mc Hale habe ein " unglaublich hohes Niveau gespielt. Sie hat ein sehr gutes Match gespielt, nur gegen eine bisschen bessere Spielerin verloren."
Die bessere Spielerin hieß Petkovic. Nach einem Stotter-Start und verlorenem Aufschlag freute sich die Spielerin aus Darmstadt nach 53 Minuten doch über den Erfolg im ersten Satz (6:3).
Danach zog sie schnell auf 4:0 davon, hatte zwar noch ein paar knifflige Situationen überstehen, brachte das Match aber mit 6:4 durch. "Es war wichtig, dass ich mein Level konstant gehalten habe, und dann schlägt man die Jungen auch eigentlich", sagte Petkovic.
Beschwingt vom Sieg ihrer Kollegin Petkovic ging Julia Görges anschließend scheinbar auf den Platz. Die 22-Jährige spielte gegen Melanie Oudin einen perfekten ersten Satz und gewann diesen 6:2. " Im ersten Satz habe ich sehr gut gespielt", analysierte Görges zurecht. Um genauso wahrheitsgemäß anzufügen:
"Sie hat sich im zweiten Satz gesteigert." Melanie Oudin, Nummer 81 der Weltrangliste (Görges Nr. 31) brachte nun ihre kämpferische Qualität ein und machte der Deutschen das Tennisleben schwer. Es ging in den Tie-Break.
Dort "war es dann am Ende auch ein bisschen Glück", meinte Görges. Sie hielt auf jeden Fall dem Druck stand, gewann den Tie-Break mit 7:5 und freute sich entsprechend.
Ihr erster Weg führte sie zu den Team-Kolleginnen neben dem Platz, zu Petkovic, Lisicki und Grönefeld (v.l., auf der Tribüne). Am Sonntag können die Frauen mit einem weiteren Sieg die Rückkehr in die Weltgruppe perfekt machen.