Sportpolitik:Hörmann verärgert

Der DOSB-Präsident beklagt, dass die finanzielle Unterstützung seitens der Politik für die beschlossene Spitzensportreform weiter auf sich warten lasse.

Rund ein halbes Jahr nachdem Deutscher Olympischer Sportbund (DOSB) und Innenministerium (BMI) die Spitzensportreform durchgedrückt haben, liegen die Nerven auf allen Seiten blank. DOSB-Präsident Alfons Hörmann setzte das BMI vor einem Krisengipfel am Donnerstag in Berlin unter Druck: "Ein entsprechender Mittelaufwuchs ist unabdingbar, andernfalls können und werden wir nicht wie geplant in die Umsetzung einsteigen", sagte Hörmann. Hintergrund ist eine angeblich durch das Innenministerium zugesicherte Etat-Aufstockung von 39 Millionen Euro, von denen bislang nur acht Millionen in den Haushaltsentwurf der Regierung für 2018 eingearbeitet wurden. Man arbeite derzeit mit den Fachverbänden daran, die Reform umzusetzen, hänge aber, "finanziell in der Luft", sagte Hörmann. Er fürchte, dass die Leistungssportreform nach den jüngsten Entwicklungen nicht wie geplant bei den Sommerspielen 2020 in Tokio greifen und für ein Plus an Medaillen sorgen könnte. Innenminister Thomas de Maizière bezeichnete die Aufregung als "völlig unangebracht". Man habe das Geld nie fest zugesagt, heißt es aus Berlin. "Wir sind in einem Wahljahr. Und das heißt, eine neue Regierung beschließt einen neuen Haushalt", sagte de Maizière zuletzt. Erst dann sei "die Stunde der Wahrheit".

© SZ vom 21.06.2017 / sid, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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