Die Stadt Hamburg hat Interesse daran, die European Championships auszurichten. "Grundsätzlich sind wir sehr interessiert an diesem Konzept, weil wir unser Profil als Ausrichter internationaler Sportevents schärfen wollen", sagte Sportstaatsrat Christoph Holstein dem Hamburger Abendblatt. In Glasgow und Berlin wird derzeit die erste Auflage dieses Formats ausgetragen; die Europameisterschaften im Rudern, Turnen, Schwimmen, Radsport, Golf, Triathlon und in der Leichtathletik finden innerhalb von elf Tagen nahezu gleichzeitig statt. Die Sportarten wollen mit ihrem gemeinsamen Auftritt das Interesse von Medien und Öffentlichkeit wieder vermehrt wecken. Die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten ARD und ZDF hatten nach den ersten Wettkampftagen von guten Quoten berichtet und eine erste, positive Zwischenbilanz gezogen.
"Wir sind sehr gespannt, wie die Analyse der ersten European Championships ausfällt, werden uns das genau anschauen", wird Holstein weiter zitiert. Er habe festgestellt, dass die Akzeptanz für überschaubare Sportveranstaltungen deutlich höher sei als für Großereignisse wie Olympische Spiele. Im November 2015 war eine Olympia-Bewerbung der Hansestadt für die Spiele im Jahr 2024 am Widerstand der Bevölkerung gescheitert. Eine nächste Auflage der European Championships ist für das Jahr 2022 geplant, einen Ausrichter gibt es noch nicht. Im Rahmen einer allgemeinen Sanierungsoffensive will Hamburg bis 2024 rund 400 Millionen Euro im Bereich des Sports ausgeben. Außer den jährlichen Großveranstaltungen wie dem Radrennen, dem Triathlon und dem Tennisturnier finden im kommenden Jahr in der Hansestadt unter anderem die Halbfinalspiele der Handball-Weltmeisterschaft der Männer sowie die Beachvolleyball-WM statt.