Sport-Ticker:Bamberger Basketballer erneut Meister

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Die Brose Baskets gewinnen dritten Titel in Serie, das Endspiel der French Open zwischen Djokovic und Nadal wird am Montag fortgesetzt. Nach einem Zusammenbruch auf dem Golfplatz sollen Ärzte Peter Neururer in ein künstliches Koma versetzt haben. Die deutschen Volleyballer qualifizieren sich für Olympia, Miami Heat triumphieren im Entscheidungsspiel und erreichen das NBA-Finale.

Sportnachrichten in Kürze

Bambergs P.J. Tucker (li.) zieht gegen Per Günther zum Korb: Am Ende waren die Brose Baskets Meister. (Foto: dpa)

Basketball, BBL: Die Brose Baskets Bamberg haben durch das 97:95 (43:51) gegen ratiopharm Ulm als erster Bundesligist zum dritten Mal nacheinander das Double im deutschen Basketball gewonnen. Für die Franken war es der insgesamt fünfte Meistertitel nach 2005, 2007, 2010 und 2011.

"Die Stadt schreibt Geschichte, und ich denke mal, wir werden die Sau rauslassen bis morgen früh", kündigte Bambergs Karsten Tadda den "Ausnahmezustand" an. Auch Trainer Chris Fleming genoss das Meisterbier aus dem Pappbecher. "Wir haben neun Playoff-Spiele nacheinander gewonnen und sehr souverän die Meisterschaft", sagte der Coach.

Der Erfolgstrainer blickte trotz des Freudentaumels auch schon gleich auf die neue Saison. "Die Karten werden wieder neu gemischt, wir fangen von Null wieder an", betonte Fleming. Zumal der FC Bayern, der an einigen Bamberger Stars interessiert sein soll, an der Spitze mitmischen will. Auch die Zukunft von Center Tibor Pleiß ist offen. Er könnte in die NBA wechseln. "Das ist Zukunftsmusik", sagte der Nationalspieler, an dem Finalist Oklahoma City Thunder die Rechte hat.

Bester Werfer bei den Gastgebern war im dritten Finale Brian Roberts mit 16 Punkten, bei den Ulmern traf der herausragende Isaiah Swann mit 36 Zählern am häufigsten. Zum Most Valuable Player (MVP) der Finals wurde Anthony Leon Tucker von den Brose Baskets gekürt. Bei der Aufgabe, das dritte Double nacheinander zu gewinnen, gab es für die Bamberger diesmal mehr Gegenwehr. Anders als beim überlegenen 98:72 in Spiel eins und dem letztlich sicheren 86:70 in der zweiten Partie blieb das dritte Match hartumkämpft. "Ulm hatte nichts zu verlieren und war ein super Gegner", lobte Bambergs Anton Gavel. "Ich freue mich, dass wir das geschafft haben".

Die Ulmer hatten bis kurz vor dem Ende die große Chance auf die Überraschung. Nach einem 23:22 nach dem ersten Abschnitt und einer komfortablen Acht-Punkte-Führung zur Halbzeit-Pause blieb die Mannschaft von Trainer Thorsten Leibenath auch nach dem dritten Viertel vorne (74:68). Im Schlussabschnitt drehte dann Bamberg auf und glich mit Distanzwürfen zum 76:76 aus. Die 6800 Zuschauer in der ausverkauften Halle tobten. Nachdem Pleiß dann zum 96:92 getroffen hatte, konnte wenig später die nächste Party der Oberfranken steigen.

Tennis, French Open: Das Herren-Endspiel bei den French Open zwischen dem Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic aus Serbien und Rafael Nadal ist am Sonntagabend beim Stand von 6:3, 6:4, 2:6, 1:2 aus Sicht des Spaniers unterbrochen und vertagt worden. Regen und Dunkelheit verhinderten die Fortsetzung des Matches, das an diesem Montag um 13 Uhr mit Aufschlag Djokovic fortgesetzt werden soll. Das teilte der Oberschiedsrichter Stefan Fransson nach zweimaliger Regenunterbrechung mit.

Volleyball, Nationalmannschaft: Die deutschen Volleyball-Männer haben sich gerade noch für die Olympischen Spiele qualifiziert. Das ersehnte London-Ticket löste das Team des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV), das auch vor vier Jahren in Peking dabei war, am Sonntag in Berlin mit einem 3:1 (25:22, 23:25, 25:23, 25:21)-Sieg gegen Tschechien. Damit haben sich die Volleyballer nach den beiden Hockey-Teams als dritte deutsche Mannschaft für die Sommerspiele qualifiziert. Vize-Weltmeister Kuba hatte zuvor die Chance auf den Turniersieg durch ein klares 3:0 (25:12, 25:22, 25:20) gegen Außenseiter Indien gewahrt. Doch als Zweiter hinter Deutschland verpassten sie die Qualifikation. Das Schlüsselspiel bei dem entscheidenden Qualifikationsturnier in der Max-Schmeling-Halle hatte die Mannschaft von Vital Heynen am Samstag gegen die Kubaner nach einem packenden Fünfsatz-Krimi gewonnen.

Fußball, Peter Neururer: Der langjährige Bundesligatrainer Peter Neururer soll am Samstag einen Herzinfarkt erlitten haben und nun in einem Gelsenkirchener Krankenhaus im künstlichen Koma liegen. Das berichtet das Internetportal derwesten.de der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung. Der 57-Jährige sei mit Freunden auf einer Golfanlage unterwegs gewesen, als er kurz vor Ende der Runde zusammenbrach. Mitspieler hätten sofort den Notarzt gerufen. Am Montag wollen Ärzte ihn demnach wieder aus dem künstlichen Koma holen. Der Coach hatte in der Vergangenheit unter anderem Schalke 04, den VfL Bochum, Hannover 96, den 1. FC Saarbrücken, Hertha BSC und den 1. FC Köln trainiert. Zuletzt hatte er bis Oktober 2009 beim Zweitligisten MSV Duisburg auf der Bank gesessen.

Ezequiel Lavezzi, Paris Saint-Germain: Stürmer Ezequiel Lavezzi vom italienischen Spitzenklub SSC Neapel steht kurz vor einem Wechsel zu Paris Saint-Germain. Der französische Vizemeister soll für den Argentinier rund 30 Millionen Euro Ablöse investieren. Neapels Präsident Aurelio De Laurentiis bestätigte dem italienischen Sender Radio Marte, dass die Verhandlungen nächste Woche abgeschlossen sein werden. Lavezzi spielt seit 2007 beim Fünften der Serie A. In der vergangenen Spielzeit erzielte der 27-Jährige in 30 Ligaspielen neun Tore und bereitete acht vor. Saint-Germain ist seit Frühjahr 2011 im Besitz einer Investorengruppe aus Katar. Der Klub hatte schon in der vergangenen Saison mehr als 100 Millionen Euro für neue Spieler ausgegeben und plant noch weitere teure Einkäufe.

Boxen, WM: Das Publikum tobte, der entthronte Weltmeister wirkte verzweifelt und der Veranstalter verstand die Welt nicht mehr. Die erste Niederlage von Box-Champion Manny Pacquiao seit sieben Jahren hat heftige Diskussionen ausgelöst. Der 33 Jahre alte Filipino verlor seinen WBO-Titel im Weltergewicht in Las Vegas durch ein umstrittenes 2:1-Punkturteil an Timothy Bradley. Nach zwölf Runden hatten zwei Punktrichter den Amerikaner mit 115:113 als Sieger gesehen, der dritte stimmte mit 115:113 für Titelverteidiger Pacquiao. Fast alle Beobachter am Ring hatten das Duell deutlich für Pacquiao gewertet. "Das ist völlig verrückt", meinte Promoter Bob Arum, bei dem sowohl Pacquiao als auch Bradley unter Vertrag stehen. Arum kündigte aber sogleich an: "Mit dem Rückkampf werden wir eine Menge Geld machen." Im November vergangenen Jahres hatte Pacquiao noch knapp und umstritten nach Punkten gegen den Mexikaner Juan Manuel Marquez gewonnen.

Basketball, NBA-Playoffs: Die Miami Heat stehen in den Endspielen der nordamerikanischen Basketball-Liga NBA. Im entscheidenden siebten Playoff-Halbfinale bezwang Miami am Samstag (Ortszeit) die Boston Celtis 101:88. In der Endspielserie nach dem Modus "Best of seven" trifft das Team aus Florida von diesem Dienstag an auf Oklahoma City Thunder. Gegen Boston erzielten vor heimischen Publikum LeBron James, Dwyane Wade und Chris Bosh die letzten 31 Punkte für Miami. James allein steuerte über die gesamte Spielzeit 31 Zähler bei. Erst in den letzten acht Minuten des Schlussviertels setzte sich der Vorjahresfinalist aus Florida mit 18:6 Punkten entscheidend ab. 2011 hatte Miami die NBA-Finalserie gegen Dirk Nowitzkis Dallas Mavericks verloren.

Bundesliga, VFL Wolfsburg: Der Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg hat Kevin Pannewitz von Hansa Rostock verpflichtet. Der 21 Jahre alte Mittelfeldspieler unterschrieb nach VfL-Angaben einen Zweijahresvertrag. Der aus Berlin stammende Profi hatte nach Ablauf der vergangenen Saison bereits beim VfL trainiert und in einigen Freundschaftsspielen mitgespielt. Für Hansa absolvierte er 37 Zweit- und 35 Drittligaspiele, war zwischenzeitlich aber auch aus disziplinarischen Gründen mehrfach vereinsintern gesperrt. "Kevin hat das Potenzial, um Bundesligaspieler zu werden. Leider ist er in den letzten Jahren mit seinem Talent nicht immer professionell umgegangen", sagte Magath in einer Pressemitteilung. "Nun bekommt er bei uns eine zweite Chance. Ich hoffe, dass er sie in seinem neuen Umfeld nutzt."

2. Liga, Hertha BSC: André Mijatovic wechselt nach seiner Ausmusterung bei Bundesliga-Absteiger Hertha BSC zum künftigen Liga-Rivalen FC Ingolstadt. "Wir sind sehr glücklich darüber, dass sich André für uns entschieden hat. Er hat in den vergangenen Jahren seine Qualitäten in der ersten und zweiten Bundesliga unter Beweis gestellt. Wir sind uns sicher, dass er uns in den nächsten zwei Jahren hilft, unsere Ziele zu erreichen", sagte Sportdirektor Thomas Linke laut einer Mitteilung des Vereins. Der 1,91 Meter große Innenverteidiger, der bereits seit 2005 in Deutschland spielt, sollte schon am Sonntag mit der Mannschaft nach Bad Blankenburg ins einwöchige Lauftrainingslager fahren. "Ich bin sehr, sehr glücklich. Das ist eine neue Herausforderung für mich und ich möchte mit der Mannschaft den nächsten Schritt machen", sagte der gebürtige Kroate über seinen Wechsel.

Länderspiel, Brasilien vs Argentinien: Weltfußballer Lionel Messi hat in seinem letzten Spiel vor der Sommerpause noch einmal seine Klasse bewiesen. Der 24-Jährige erzielte beim 4:3 (2:1) im Länderspiel seiner Argentinier gegen den Erzrivalen Brasilien drei Treffer für die Gauchos. In einem höchst unterhaltsamen Spiel im MetLife-Stadion in New Jersey ging der Rekordweltmeister aus Brasilien durch Romulo (23.) in Führung, doch die Argentinier drehten das Spiel durch Messis Doppelschlag (31./34) noch vor der Pause. Für die Brasilianer traf Oscar (56.) in der zweiten Hälfte zum Ausgleich. In der Schlussphase brachte der vom Champions-League-Sieger FC Chelsea umworbene Hulk (72.) die Brasilianer erneut in Führung. Doch der zweimalige Weltmeister konterte durch das Tor von Abwehrspieler Federico Fernandez (76.) ein weiteres Mal. Den Schlusspunkt setzte der überragende Messi, der mit seinem dritten Treffer (85.) ein verrücktes Spiel zugunsten der Argentinier entschied. Kurz vor dem Abpfiff kochten ein letztes Mal die Emotionen hoch, als Marcelo und der wenige Minuten zuvor eingewechselte Ezequiel Lavezzi per Roter Karte vom Platz flogen.

Serie A, Lazio Rom: Der italienische Fußball-Erstligist Lazio Rom hat Medienberichten zufolge Interesse an einer Verpflichtung von Mittelfeldspieler Tranquillo Barnetta von Bayer Leverkusen. Dies berichtete die "Gazzetta dello Sport" am Sonntag. Der 27 Jahre alte Schweizer sei beim Klub von Nationalstürmer Miroslav Klose Wunschkandidat des Präsidenten Claudio Lotito. Barnettas Vertrag bei Bayer läuft zum 30. Juni aus, er wäre damit ablösefrei. Zudem rückt auch der Transfer des brasilianischen Abwehrspielers Breno von Bayern München zu Lazio immer näher. Der Südamerikaner soll in den kommenden Tagen den Vertrag unterzeichnen.

Fußball, WM-Qualifikation: Mit einem 2:0 (0:0) in Venezuela hat Chile die Tabellenführung in der südamerikanischen Qualifikation zur Fußball-WM-Endrunde 2014 übernommen. Dagegen musste Paraguay mit dem 1:3 (0:1) bei Schlusslicht Bolivien einen weiteren Dämpfer mit Blick auf die vier direkten WM-Tickets für das Turnier im benachbarten Brasilien hinnehmen. Matias Fernandez (85.) und Charles Aranguiz (90.+1) sorgten mit späten Treffern für einen verdienten Erfolg der Chilenen, die nun mit 12 Punkten die Neuner-Gruppe vor den spielfreien Argentiniern (10) anführen. Den sechsten Spieltag komplettieren anschließend Ecuador und Kolumbien. Ausgerechnet ein gebürtiger Paraguayer bescherte den Bolivianern den ersten Sieg in den laufenden Eliminatorias. Pablo Escobar baute in Quito mit seinen Treffern in der 69. und 79. Minute die Führung der Hausherren durch Alcides Pena (11.) aus, ehe Cristian Riveros (81.) für die Albirrojas, die nach fünf Spielen nur einen Sieg auf der Habenseite verzeichnen, der Ehrentreffer gelang.

Eishockey, NHL-Finale: Die New Jersey Devils haben im Finale der NHL den zweiten Matchball der Los Angeles Kings abgewehrt und dürfen weiter von ihrem vierten Stanley-Cup-Triumph träumen. Die Devils gewannen das fünfte Spiel der "Best of seven"-Serie in eigener Halle mit 2:1 und verkürzten damit im Finalduell auf 2:3. Die Kings, welche die ersten drei Spiele gewinnen konnten, haben am Montag im heimischen Staples Center die nächste Chance, ihren ersten Titelgewinn perfekt zu machen. Vor 17.625 Zuschauern im Prudential Center trafen Zach Parise (13.) und Bryce Salvador (30.) für die Devils. Justin Williams (24.) hatte für die Gäste zwischenzeitlich ausgeglichen. Die Devils, die in einem möglichen siebten Spiel am Mittwoch wieder Heimrecht hätten, können NHL-Geschichte schreiben: Bisher gelang es nur den Toronto Maple Leafs vor 70 Jahren, einen 0:3-Rückstand im Finale noch zu drehen.

Serie A, Samporia Genua: Der frühere Europapokal-Sieger Sampdoria Genua kehrt nach einem Jahr in die Serie A zurück. Der Meister von 1991 schaffte am Samstag dank eines 1:0 in Varese die Rückkehr in die Erstklassigkeit. Das Hinspiel des Play-off-Finales um den dritten Aufstiegsplatz hatte Sampdoria 3:2 gewonnen. Mit Sampdoria steigen Pescara Calcio und Altmeister FC Turin in die Serie A auf.

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