Sport kompakt:Cottbus siegt in Duisburg

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Energie Cottbus erobert die Spitze der 2. Liga, Spitzenfunktionär droht mit dem Gang vor den Sportgerichtshof, 1860-Aufsichtsratschef legt sein Amt nieder, Schwimmer Thomas Lurz erneut Weltmeister über fünf Kilometer.

Sport kompakt

Energie Cottbus hat am Freitagabend beim MSV Duisburg seinen zweiten Saisonerfolg gefeiert. In der Neuauflage des DFB-Pokal-Halbfinales vom 1. März zwischen den beiden Fußball-Zweitligisten setzte sich diesmal Cottbus mit 2:1 durch. Dimitar Rangelow (6. Minute) und Leonardo Bittencourt (10.) sorgten für fie frühe Führung von Energie. Zwar gelang dem Ex-Cottbuser Jiayi Shao (16.) rasch der Anschlusstreffer, trotzdem reichte es am Ende nicht zum Ausgleich für die weiter punktlosen Duisburger.

Spieler vom MSV Duisburg und Energie Cottbus stehen bei einer Rangelei auf dem Spielfeld. (Foto: dapd)

Erst in der zweiten Halbzeit steigerte sich Duisburg und drängte in einem spannenden Spiel auf den Ausgleich. Doch Cottbus rettete den knappen Vorsprung über die Zeit. Allerdings war die Freude der Gäste über den Sieg getrübt: Innenverteidiger Markus Brzenska schied mit Verdacht auf einen Achillessehnenanriss frühzeitig aus.

Die anderen Zweitliga-Partien gingen wie folgt aus: FC Ingolstadt - Erzgebirge Aue 0:0, VfL Bochum - FSV Frankfurt 1:0 (0:0).

Spitzenfunktionär Mohamed Bin Hammam droht im Falle einer Verurteilung durch die Ethikkommission des Weltverbandes Fifa mit dem Gang vor den Internationalen Sportgerichtshof Cas. "Die Vorwürfe und Beweise gegen mich sind schwach und ohne jegliche Substanz. Die Vorwürfe sind vor keinem Gericht der Welt zu halten. Aber ich bin mir sicher, dass am Ende die Gerechtigkeit siegen wird, wenn es einen fairen Prozess vor dem Cas oder einem anderen ordentlichen Gericht gibt", schrieb Bin Hammam am Freitag vor Beginn der Anhörung in Zürich auf seiner Homepage.

Bin Hammam fürchtet, dass das Urteil der Fifa-Ethikkommission bereits vor der offiziellen Verkündung feststeht. "Die Fifa hat ihre Entscheidungen bereits vor Wochen gefällt. Nach dem, was vonseiten der Fifa seit meiner Suspendierung alles zu vernehmen war, scheint es für sie nun unmöglich zu sein, ihre Fehler einzugestehen. Deshalb rechne ich fest mit einer Verurteilung."

Der Machtkampf bei 1860 München fordert sein erstes Opfer: Peter Lutz hat seine Ämter als Aufsichtsratsvorsitzender des Vereins und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der KGaA mit sofortiger Wirkung niedergelegt. Wie der Verein am Freitagnachmittag mitteilte, habe Lutz seinen Rücktritt Präsident Dieter Schneider in einem Schreiben kundgetan. Die zeitliche Belastung durch die Mitarbeit in den Vereinsgremien habe zuletzt einen Umfang eingenommen, der mit seiner Tätigkeit als Geschäftsführer einer mittelständischen Anwaltskanzlei nicht mehr in Einklang zu bringen sind, erklärte Lutz offiziell. Der 55 Jahre alte Anwalt war seit Dezember 2006 als Aufsichtsratsvorsitzender der Münchner Löwen tätig und hätte neben Schneider einen Sitz in dem von Investor Hasan Ismaik neu installierten Beirat einnehmen sollen, das über den Geschäftsführer entscheidet.

Der ehemalige Fußball-Nationaltorhüter Timo Hildebrand hofft auf eine sportliche Zukunft in der englischen Premier League. Wie die Bild-Zeitung berichtet, absolviert der momentan vereinslose 32-Jährige derzeit ein Probetraining beim Champions-League-Teilnehmer Manchester City. Die Citizens suchen eine Nummer zwei hinter dem Stammtorhüter Joe Hart. Über eine Verpflichtung Hildebrands soll in der kommenden Woche entschieden werden.

Borussia Mönchengladbach hat zum 1. August den 19-jährigen norwegischen Nachwuchs-Nationalspieler Joshua King von Manchester United II ausgeliehen. Das gab die Borussia am Freitag bekannt. Zu vertraglichen Details machten die Vereine keine Angaben. King wird zunächst für ein Jahr für die Borussia spielen. "Joshua ist ein schneller Offensiv-Allrounder mit viel Potenzial", wird Borussia-Sportdirektor Max Eberl in einer Mitteilung des Bundesligisten zitiert. King werde "für noch mehr Konkurrenz in der Offensive sorgen".

Thomas Lurz ist erneut Freiwasser-Weltmeister über fünf Kilometer. Der 31-jährige Würzburger verteidigte am Freitag bei der Schwimm-WM in Shanghai seinen Titel. Es war sein siebter WM-Sieg in Serie über diese Strecke und der zehnte WM-Titel des Rekord-Weltmeisters. Zugleich gewann Lurz das erste deutsche WM-Gold von Shanghai. Zweiter wurde der Grieche Spyros Giannotis vor dem Russen Jewgeni Drattsew. Lurz holte seine insgesamt 16. WM-Medaille seit 2002.

Der Wechsel von Arturo Vidal zu Juventus Turin hat Uli Hoeneß in Rage gebracht. Verstimmt und mit harscher Kritik reagierte der Präsident des FC Bayern München auf die Ankündigung des Chilenen, er werde in der kommenden Saison für den italienischen Fußball-Rekordmeister spielen. "Da wurde ein Wort gebrochen", sagte Hoeneß im Online-Portal der Bild-Zeitung, "aber ich habe auf das Wort auch nicht viel gegeben. Da war ein südamerikanischer Spielervermittler involviert. Ich hatte also keine große Hoffnung, dass da Worte noch etwas zählen". Der Profi von Bayer Leverkusen stand angeblich beim FC Bayern im Wort. Spätestens bei Vertragsende 2012 wollte er nach München wechseln. Bayern-Trainer Jupp Heynckes, der Vidal in Leverkusen betreut hatte, war davon ausgegangen, dass Vidal zu den Bayern kommt. Hoeneß wirft Vidal indirekt vor, dass Geld mehr für ihn zählt als sein Versprechen. "Vidals Worte pro Bayern sind schon wieder 14 Tage her. In der Zwischenzeit sind einige Gelder über den Tisch geflossen, das verändert die Gefechtslage", sagte er.

Schwimm-WM: Wasserball
:Seepferdchen geht unter

Wasserball ist etwas für harte Menschen. Bei der Weltmeisterschaft in Shanghai wird das gerade demonstriert. Er wird gezwickt, gezogen - und zugepackt. Meist passiert das alles unter der Wasseroberfläche.

Lars Langenau

Bojan Krkic wechselt vom FC Barcelona zum AS Rom in die italienische Serie A. Das gab der spanische Fußball-Meister auf seiner Homepage bekannt. Die Römer überweisen zwöf Millionen Euro für den 20 Jahre alten Stürmer. Der Vertrag sieht ebenfalls vor, dass Barca Krkic, der unter Trainer Pep Guardiola vergeblich um einen Stammplatz gekämpft hatte, nach der Saison 2012/2013 für festgeschriebene 13 Millionen Euro zurückkaufen kann. Dagegen könnten die Italiener wiederum ihr Veto einlegen und Krkic für weitere 28 Millionen Euro fest verpflichten. Bei der Roma trainiert Krkic unter dem neuen Coach Luis Enrique, der bis zum Sommer das B-Team des FC Barcelona betreut hatte.

Entscheidende Anhörung: Mohammed bin Hammam. (Foto: AFP)

Der türkische Fußball kommt wegen des Manipulationsskandals nicht zur Ruhe. Am Donnerstagabend wurde das Testspiel zwischen Fenerbahce Istanbul und dem ukrainischen Klub Schachtjor Donezk in der 67. Minute beim Stand von 0:0 abgebrochen, nachdem aufgebrachte Anhänger des türkischen Meisters auf das Spielfeld gestürmt waren. Einige Fans trugen T-Shirts mit dem Bild von Fenerbahce-Präsident Aziz Yildirim, gegen den ein türkisches Gericht Untersuchungshaft angeordnet hatte. Zuvor war das Spiel bereits unterbrochen worden, nachdem die Presseboxen angegriffen wurden. Zahlreiche Journalisten verließen daraufhin das Stadion. Der türkische Fußball wird seit Wochen von einem Betrugsskandal erschüttert. In der vergangenen Saison sollen 19 Partien der ersten und zweiten Liga manipuliert worden sein.

Der deutsche Basketball-Meister Brose Baskets Bamberg verstärkt sich für die kommende Saison mit Julius Jenkins. Der 30 Jahre alte US-Amerikaner wechselt vom Bundesliga-Konkurrenten Alba Berlin zu den Oberfranken. In Bamberg erhält der Flügelspieler einen Zweijahresvertrag, wie die Brose Baskets am Freitag mitteilten. Der deutsche Top-Klub muss allerdings auch einen herben Ausfall verkraften. Spielmacher John Goldsberry wird sich einer weiteren Operation am linken Knie unterziehen und womöglich acht Monate ausfallen.

Die Tour de France soll wieder einmal in Berlin starten. Dies könnte 2016 oder 2017 der Fall sein, sagte Sport-Staatssekretär Thomas Härtel dem Tagesspiegel. Am kommenden Montag will Härtel mit den Veranstaltern des Radrennens darüber verhandeln. Bereits 1987 hatte die Tour anlässlich der 750-Jahrfeier Berlins im Westteil der Stadt begonnen. Damals gab es dort neben dem Prolog auch noch zwei Halbetappen. Die Idee, den Prolog der Tour erneut in Berlin durchzuführen, sei von den Tour-Verantwortlichen ausgegangen, hies es.

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