Schwimm-WM: Wasserball:Seepferdchen geht unter

Wasserball ist etwas für harte Menschen. Bei der Weltmeisterschaft in Shanghai wird das gerade demonstriert. Er wird gezwickt, gezogen - und zugepackt. Meist passiert das alles unter der Wasseroberfläche.

Lars Langenau

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Wasserball ist etwas für harte Menschen. Bei der Weltmeisterschaft in Shanghai wird das gerade demonstriert. Er wird gezwickt, gezogen - und zugepackt, "bis das Gelbe aus der Ohren herauskommt". Meist passiert das alles unter der Wasseroberfläche.

Das hier ist Wasserball. Die Weltmeisterschaft in Shanghai. Ein wahrlich hartes Spiel. Nur was für harte Männer - und in diesem Fall für harte Frauen. Hier sehen wir, wie die Griechinnen (weiße Kappen) gegen die Spanierinnen (blaue Kappe) kämpfen. Die griechische Torfrau (rote Kappe) kann gerade nicht besonders stark eingreifen. Hier dürfte gerade ein Foul gepfiffen worden sein. Denn der Ball ist unter Wasser. Und das ist verboten. Es heißt ja nicht Unterwasserball.

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Das hier sieht ein wenig nach Wrestling der Damen ergo Schlammcatchen aus. Ist es aber nicht. Dies ist ein ganz normaler Angriff auf die Chinesin Teng Fei (links), die versucht, sich gegen die Südafrikanerin Sarah Lee Harris durchzusetzen. Männer tragen wegen der ganz normalen Handgreiflichkeiten zwei Badehosen übereinander: Eine aus Gummi und darunter eine normale Schwimmhose. Auch Frauen ist empfohlen, zwei Badeanzüge übereinander zu tragen.

Women's Water Polo Day Four - 14th FINA World Championships

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Hier kämpft eine Dame aus den USA gegen eine aus Ungarn (weiße Kappe). Sieht auch nicht nett aus, ist aber vollkommen normal. Beim Wasserball wird gezogen und gezwickt - und Tore werden vor allem nach einem Foul erzielt. Dem Foul folgt eine kurze Sperre, die gegnerische Mannschaft versucht das auszunutzen.

Cuba's Yeliana Caridad Bravo Curro fights for the ball with Italy's goalkeeper Giulia Gorlero during their preliminary round women's water polo match at the 14th FINA World Championships in Shanghai

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Deshalb sind Fouls vollkommen normal, angemessen und kalkuliert. Hier scheint die Kubanerin Yeliana Caridad Bravo Curro gerade kurz vor dem Exitus durch Ertrinken. Mörderin: Italiens Torhüterin Giulia Gorlero (rote Kappe). Ein wenig Theatralik gehört zu diesem Sport dazu, der eher Eishockey ohne Schutzkleidung gleicht als einem anderen Mannschaftssport. Die Frauen, man muss es betonen, sind durchtrainiert und können mit ihrer Beinmuskulatur bis zur Taille aus dem Wasser springen.

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Schnell landet so ein Ball mal fix im Netz. Hier gegen die etwas überfordert wirkende Torhüterin der Südafrikanerinnen, Leigh Maarschalk.

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Hier sehen wir die Mannschaft der Kubanerinnen mit ihrem Trainer Francisco Veitia in einer Pause des Spiels gegen Italien. Die Damen haben alle das Kreuz eines Profischwimmers und den Vorteil, dass sie nicht gegen die Wand schwimmen, wenn man die Orientierungsleinen aus dem Becken zieht. Wasserballer haben beim Kraulen den Kopf fast ausschließlich über dem Wasser.

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Mit der Grazie einer Fee würde man diesen gewaltigen Wurf der Spanierin Blanca Gil Sorli (gegen Griechenland) wohl kaum vergleichen. Aber man sieht ganz wunderbar, welche Kraft diese Frauen haben, um so weit aus dem Wasser zu kommen.

Canetti of Brazil fights for the with Belyaeva of Russia during their preliminary round women?s water polo match at the 14th FINA World Championships in Shanghai

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Meist gehen Wasserballspiele ohne große Verletzungen über die Bühne. Von blauen Augen, Augenverletzungen, blauen Flecken, Krämpfen, Zerrungen und wenigen Knochenbrüchen mal abgesehen. Hier kämpft eine Brasilianerin gegen die Russin Olga Beljajewa. Da kann es zwar schon mal zu einem kurzen Knockout kommen. Spieler werden meist von ihrem Trainer aufgefordert zu provozieren, damit der Gegner über Wasser zuschlägt. Weil die Zeitstrafe für die gegnerische Mannschaft fast immer zum Torerfolg der Mannschaft in Überzahl führt.

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... Apropos Provokationen: Manche sehr erfolgreiche Trainer empfehlen, dass der Schutz der männlichen Genitalien so lange zusammengedrückt werden soll, "bis das Gelbe aus den Ohren kommt". Oder der Gegner durch das permante Befummeln der Brustwarze zum Wahnsinn getrieben wird. Oder die Achselhaare einzeln rausgezogen werden sollen. Höchstwahrscheinlich kann man diese Grausamkeiten nicht auf die Damenwelt übertragen. Hier sehen wir jedoch eine Szene, bei der es nur auf Schnelligkeit ankommt und nicht um kleine Nickligkeiten unter der Oberfläche. Die Kanadierinnen schwimmen nach dem Anpfiff eines Viertels gegen das Team aus Australien an. Die schnellste Schwimmerin holt den Ball und geht sogleich in den Angriff über.

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Zum Wasserball gehört eine starke körperliche Präsenz. Hier sehen wir die Chinesin Song Donglun, die versucht, den Ball im Tor der Südafrikanerinnen zu versenken. Grazil muss man bei diesem Sport nicht unbedingt sein. Würden wir es mit der Tierwelt, gern auch auch mit den Tieren im Wasser vergleichen, dann hätte hier der Weiße Wal die größten Chancen, zum Topspieler aufzusteigen. Und das Seepferdchen würde untergehen.

© sueddeutsche.de/lala
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