Sport kompakt:Wechsel-Spekulationen in der Bundesliga

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Der FC Bayern plant den Kader für die kommende Saison, Raúl bittet Schalke 04 um Bedenkzeit, Leverkusen dementiert Interesse an Ralf Rangnick. Martin Schmitt schafft gute Ergebnisse, die deutschen Curling-Männer verlieren bei der WM erneut - in Italien gibt es ein verrücktes Fußballspiel.

Bundesliga, FC Bayern: Arjen Robben soll bleiben, Dante und Claudio Pizarro kommen, Ivica Olic kann gehen: Inmitten der entscheidenden Wochen in drei Wettbewerben nimmt Bayern Münchens Wunschkader für die kommende Spielzeit Formen an. Die finalen Gespräche mit Robben und dessen Vater Hans sollen offenbar nach den kommenden englischen Wochen Ende April folgen.

Wird seinen Vertrag in München wohl verlängern: Arjen Robben. (Foto: Bongarts/Getty Images)

Bisher hatte sich der 28-Jährige zu seinen Zukunftsplanungen noch bedeckt gehalten. "Es kann alles passieren", sagte der Mittelfeldspieler zuletzt. Robben hatte an der in der Winterpause so gut wie fixen Verlängerung des 2013 auslaufenden Vertrages offenbar gezweifelt, weil er zu Beginn der Rückrunde für drei Spiele auf der Ersatzbank hatte Platz nehmen müssen. Trainer Jupp Heynckes erwartet eine zeitnahe Vertragsverlängerung des niederländischen Fußball-Nationalspielers Arjen Robben beim FC Bayern München. "Ich persönlich gehe davon aus, dass Arjen irgendwann im Laufe der jetzigen Runde noch seine Unterschrift da drunter setzt. Ich denke, dass er gerade wieder zeigt, wie wichtig er für den FC Bayern ist", sagte Heynckes

Unterdessen soll neben Pizarro, der seinen Vertrag bei Werder Bremen bereits gekündigt hat, auch Dante den Millionen-Kader verstärken. Nach Informationen der "SZ" soll der Abwehrspieler die Gladbacher Verantwortlichen bereits über eine Einigung mit den Münchnern in Kenntnis gesetzt haben. Der 28-Jährige soll für drei bis vier Jahre unterschreiben und vier bis fünf Millionen Euro Ablöse kosten. Dante wäre nach Marco Reus (Borussia Dortmund) und Roman Neustädter (Schalke 04) der dritte Stammspieler, den die Gladbacher zur kommenden Saison verlieren. Torjäger Olic hingegen wird in der kommenden Saison nicht mehr für die Bayern stürmen: Der Wechsel des 32-Jährigen zum VfL Wolfsburg gilt als fix.

Bundesliga, Bayer Leverkusen: Der Fußball-Bundesligist Bayer Leverkusen will sich an den Spekulationen über ein mögliches Engagement von Ralf Rangnick nicht beteiligen. "Den Namen Ralf Rangnick entnehmen wir dauernd irgendwelchen Medienspekulationen", sagte Kommunikationsdirektor Meinolf Sprink der Nachrichtenagentur dpa am Montag. "Punkt. Aus. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen." Der ehemalige Schalke-Coach Rangnick, der von seinem Burnout genesen ist, war öffentlich als möglicher Perspektiv-Kandidat ins Gespräch gebracht worden. Bayer hatte sich am Sonntag von Chefcoach Robin Dutt getrennt und das Duo Sami Hyypiä und Sascha Lewandowski installiert.

Bundesliga, Schalke 04: Der Verbleib von Superstar Raúl beim Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 ist weiter offen. Der Spanier hat sich weitere Bedenkzeit erbeten, ob er das Schalker Angebot einer Vertragsverlängerung annimmt. "Es geht weder um die Laufzeit noch ums Geld. Es geht einfach darum, wie seine nähere Zukunft aussieht. Das möchte er sich gemeinsam mit seiner Familie noch überlegen. Deshalb braucht er noch etwas Zeit", erklärte Schalke-Manager Horst Heldt nach dem 1:1 bei 1899 Hoffenheim am Sonntagabend.

Skispringen, Martin Schmitt: Bei seinen beiden ersten Starts nach dem Aus bei der Vierschanzentournee nach dem Neujahrs-Skispringen in Garmisch-Partenkirchen ist Skisprung-Olympiasieger Martin Schmitt auf den Olympia-Schanzen in Whistler Mountain jeweils auf den zweiten Rang gesprungen. Der 34-Jährige musste sich nach seiner Knieverletzung bei den offenen kanadischen Meisterschaften zwar dem neuen Doppelmeister Mackenzie Boyd Clowes zweimal deutlich um 17,5 sowie 38 Punkte geschlagen geben, verwies aber jeweils dessen Landsmann Kevin Horlacher auf Platz drei. Schmitt will im Sommer entscheiden, ob er seine Karriere fortsetzt.

Motorsport, DTM: Mit der Rückkehr von Hersteller BMW und einem neuen Reglement soll für das Deutsche Tourenwagen Masters (DTM) eine neue Ära beginnen. "Das ist ein Durchstarten", sagte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug am Montag am Hockenheimring. Dort testen die drei Hersteller BMW, Mercedes und Audi bis zum Donnerstag ihre neuen Rennwagen. Am Hockenheimring findet am 29. April auch das erste Rennen der Saison statt. "Die Autos waren immer schon spektakulär, jetzt sind die Coupès noch eine Spur aerodynamischer", sagte Haug, der am Montag auch die letzten Fahrer für die neue Saison bekanntgab. Neben dem 20 Jahre alten Spanier Roberto Merhi und dem Kanadier Robert Wickens (22) wird Christian Vietoris (23) aus Gönnersdorf im Mercedes AMG C-Coupé fahren.

Fußball, Italien: Inter Mailand hat das erste Spiel nach der Entlassung von Trainer Claudio Ranieri gewonnen. Mit Andrea Stramaccioni an der Seitenlinie siegten die Mailänder am Sonntag in einer verrückten Partie 5:4 (3:0) gegen den CFC Genua. Matchwinner war der Argentinier Diego Milito mit drei Treffern (13., 27. und 85. Minute). Die weiteren Inter-Tore erzielten Walter Samuel (38.) und Mauro Zarate (74.). Emiliano Moretti (45.) und Rodrigo Palacio (59., Elfmeter) hatten Genua wieder ins Spiel gebracht. In den letzten zehn Minuten wurde es kurios: Nach Platzverweis gegen Inter-Keeper Julio Cesar und dem folgenden Elfmetertor von Alberto Gilardino (80.) traf auch Milito vom Punkt. Genuas Fernando Belluschi hatte zuvor ebenfalls Rot gesehen. Erneut Gilardino stellte mit dem dritten Elfmetertor der Schlussphase den Endstand her (90.). Damit verkürzte Inter als Siebter den Rückstand auf den SSC Neapel vorerst auf vier Punkte, da Napoli im Spitzenspiel beim Zweiten Juventus Turin 0:3 (0:0) unterlag.

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Eishockey, DEL: Die deutschen Eishockey-Clubs erhalten künftig früher als bislang üblich Transferzahlungen bei Wechseln von Spielern in die NHL. Darauf einigte sich der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) und die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) am Montag mit der nordamerikanischen Profiliga in der bis 2013 verlängerten Vereinbarung. Bisher war es so, dass die NHL die Ausgleichszahlung für einen Spielerwechsel erst dann leistete, wenn der Profi tatsächlich nach Nordamerika ging. Künftig ist das Geld bereits mit Unterzeichnung des Vertrags fällig. Von sofort an besteht auch eine Verhandlungspflicht mit dem abgebenden deutschen Club, bevor ein Spieler aus der NHL zu einem anderen Club zurück nach Europa wechselt. Das bedeutet: Erst wenn der Ex-Club des betreffenden Spielers bei Beendigung von dessen NHL-Engagements sein Okay gibt, kann der Profi mit einem anderen europäischen Club verhandeln.

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Bundesliga, Fans: Borussia Dortmund hat mehrere Anhänger aus einer Ultra-Fangruppierung mit Stadionverboten von jeweils drei Jahren belegt. Nach Angaben des BVB vom Montag wurde damit auf ein beleidigendes und homophobes Transparent reagiert, das beim Spiel gegen Werder Bremen am 17. März auf der Südtribüne der Dortmunder Arena gezeigt wurde. Die Ultra-Gruppierung, mit der der BVB ein Gespräch geführt hatte, sei für das Transparent verantwortlich gewesen. "Wir haben in diesem Gespräch einmal mehr sehr deutlich gemacht, dass Borussia Dortmund für Toleranz, Weltoffenheit und respektvollen Umgang mit jedermann steht", erklärte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke.

Rallye, Portugal: Mikko Hirvonen ist der Sieg bei der Rallye Portugal aberkannt worden. Der Vizeweltmeister wurde nachträglich disqualifiziert, weil die Kupplung und der Turbolader an seinem Citroen nach Auffassung der Stewards nicht dem Reglement entsprachen. Durch den Ausschluss des Finnen geht der Sieg an den bisherigen Zweiten Mads Östberg. Für den 24-jährigen Norweger ist es der erste Triumph in der Rallye-WM. Der Russe Jewgeni Nowikow rückt auf den zweiten Rang vor, Östbergs Landsmann Petter Solberg komplettiert beim Dreifachsieg für Ford das Podest. Von Hirvonens Disqualifikation profitiert auch sein Citroen-Markenkollege Sebastien Loeb. Der Rekordweltmeister aus Frankreich bleibt in der WM-Gesamtwertung nach vier Läufen mit 66 Punkten vorn, obwohl er bereits am Freitag nach einem heftigen Crash ausgeschieden war. Hirvonen (50) rutschte auf den vierten Platz ab, davor liegen Solberg (62) und Östberg (53). Citroen gab den Regelverstoß zu, bezeichnete den Ausschluss aus der Rallye aber als unverhältnismäßig und legte Protest gegen die Entscheidung ein. Für Hirvonen wäre es der erste Sieg in Portugal gewesen.

Basketball, NBA: Oklahoma City Thunder hat die Play-offs der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA erreicht. Das Team um Superstar Kevin Durant setzte sich mit 92:78 gegen die Chicago Bulls durch und schaffte es als zweites Team nach dem Spitzenreiter der Eastern Conference in die Meisterrunde. Russell Westbrook (27 Punkte) und Durant (26) waren die besten Werfer der Top-Mannschaft aus dem Westen, die in der NBA-Tabelle mit einer Bilanz von 40 Siegen und zwölf Niederlagen als Zweiter dicht hinter Chicago (42:12) liegt. Der sechsmalige Meister spielte zum zehnten Mal in Folge ohne seinen verletzten Star Derrick Rose und kassierte die erste Auswärtsniederlage seit Mitte Februar. "Das war die beste Abwehrleistung der ganzen Saison", sagte Thunder-Trainer Scott Brooks nach dem Erfolg im Spitzenspiel zufrieden.

Eishockey, NHL: Dennis Seidenberg hat Titelverteidiger Boston Bruins in der nordamerikanischen Eishockey-Profiliga NHL mit seinem fünften Saisontor zum 2:1-Sieg im Spitzenspiel bei den New York Rangers verholfen. Der deutsche Nationalspieler erzielte beim Comeback nach Verletzungspause das zwischenzeitliche 1:1. Seidenberg traf mit einem fulminanten Schlagschuss von der blauen Linie. Boston hat durch den Erfolg beim punktbesten Team der Liga die Northeast Division für sich entschieden und beendet die regular Season im Osten als Tabellenzweiter. In den Play-offs geht es damit gegen den Siebten. Marcel Goc und Marco Sturm unterlagen mit den Florida Panthers bei den Detroit Red Wings nach Penaltyschießen 1:2. Als Spitzenreiter der Southeast Division haben die Panthers allerdings weiterhin beste Aussichten, als Dritter der Eastern Conference in die Play-offs einzuziehen.

Curling, WM: Die deutschen Curler geraten bei der WM in der Schweiz immer mehr ins Hintertreffen. Das Team vom Curling Club Hamburg um Skip John Jahr musste am Montag im vierten Vorrundenspiel bereits seine dritte Pleite einstecken. Im Duell mit Schottland, dem WM-Zweiten von 2011, unterlag die Auswahl des Deutschen Curling-Verbandes 3:8. Ihren bis dato einzigen Sieg beim Turnier in Basel hatten Jahr & Co. zum Auftakt am Samstag gegen die USA errungen.

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