Sport kompakt:EHC München scheidet aus

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3:4-Niederlage in Köln, Felix Magath und Schalke einigen sich, Skirennfahrer Hans Grugger wird nach 56 Tagen aus dem Krankenhaus entlassen, Gregor Schlierenzauer gewinnt im Skifliegen, Golfprofi Martin Kaymer startet gut in Florida. Sport kompakt

Der EHC München ist in den Pre-Playoffs ausgeschieden. Zwei Tage nach der 3:4-Niederlage im Marathon-Match verlor der EHC bei den Kölner Haien erneut mit 3:4 (0:2, 1:1, 2:1). Die Haie treffen in der nächsten Runde auf Vorrundenmeister EHC Wolfsburg. In Köln brachten Gregory Claaßen (12.) und Jason Jaspers mit einem Überzahl-Treffer (19.) die Gastgeber schon früh auf die Siegerstraße. Im zweiten Abschnitt verkürzte der Ex-Kölner Stephane Julien für München auf 1:2 (26.), schon sieben Minuten später stellte aber Haie-Verteidiger Torsten Ankert den alten zwei-Tore-Abstand wieder her. Christoph Ullmann (49.) traf zum 4: 1, Jordan Webb machte es mit zwei Toren für München (59., 60.) nocheinmal spannend für München. Rekordmeister Adler Mannheim gewann bei den Nürnberg Ice Tigers durch einen Treffer von Yannic Seidenberg 24 Sekunden vor der Schlusssirene auch die zweite Partie der Vor-Play-offs mit 3:2 (0:1, 1:1, 2:0). Mannheim bekommt es ab Mittwoch (23. März) mit dem Vorrundenzweiten Düsseldorfer EG zu tun.

Schied mit dem EHC München in den Pre-Playoffs aus: Trainer Pat Cortina. (Foto: Bongarts/Getty Images)

Nach turbulenten Tagen haben sich Fußball-Bundesligist Schalke 04 und Felix Magath überraschend schnell auf eine einvernehmliche Trennung verständigt. "Die gegenseitigen Vorwürfe sind vom Tisch", hieß es in einer gemeinsamen Presseerklärung, die der ehemalige Trainer und Manager der Königsblauen über seinen Medienanwalt Ralf Höcker am Freitagabend veröffentlichen ließ. Schalke hatte Magath zuvor indirekt vorgeworfen, bei Transferaktivitäten mehr Geld als erlaubt ausgegeben zu haben. "Sofern Herr Magath zustimmungspflichtige Geschäfte ohne vorherige Zustimmung des Aufsichtsrates getätigt haben sollte, sind diese durch den Aufsichtsrat nachträglich genehmigt worden", hieß es nun in der Erklärung. Magath, der am Freitag als neuer Trainer beim VfL Wolfsburg vorgestellt wurde, hatte am Mittwoch seinen Anstellungsvertrag mit sofortiger Wirkung gekündigt. Ob Magath damit auf seine Ansprüche verzichtet - für die letzten beiden Jahre in seinem bis 2013 laufenden Vertrag sollen ihm noch zwölf Millionen Euro zustehen -, ließen beide Seiten offen. Magath-Anwalt Höcker betonte, dass es zu diesem Thema oder anderen Fragen über die offizielle Mitteilung hinaus keine weiteren Stellungnahmen von Felix Magath und Schalke 04 geben werde.

Der beim Abfahrtstraining in Kitzbühel schwer gestürzte Skirennfahrer Hans Grugger ist 57 Tage nach seinem Unfall aus dem Krankenhaus entlassen worden. "Mir geht es so weit gut. Ich habe noch Probleme mit dem linken Fuß sowie mit der Konzentration. Aber ich hoffe, es wird wieder alles ganz normal", sagte der Österreicher, der sich am Freitag in Hochzirl bei Innsbruck erstmals zu dem schrecklichen Unfall äußerte. "Nach außen habe ich alles im Griff, im Inneren noch nicht. Zum Beispiel kann es passieren, dass ich mich nicht erinnere, was ich vor zehn Minuten gesagt habe." Grugger war am 20. Januar in der Mausefalle auf der Streif gestürzt, hatte schwere Kopfverletzungen erlitten und musste notoperiert werden. Zudem lag er knapp zwei Wochen im künstlichen Tiefschlaf. Den Sturz sah er bislang einmal im TV. "Aber ich habe mich damit mental noch nicht so richtig beschäftigt", sagte der 29-Jährige. "Meine Erinnerung ist vier Tage vorher vorbei und setzt so drei Wochen nach dem Unfall wieder ein." Grugger soll so weit therapiert sein, dass er wieder selbst für sich sorgen kann.

Gregor Schlierenzauer hat den Skiflug-Weltcup in Planica gewonnen. Der Österreicher verwies am Freitag mit 219 und 226 Metern seine Landsleute Thomas Morgenstern und Martin Koch auf die Plätze. Als bester deutscher Springer belegte Severin Freund Rang 17. Der 22-Jährige aus Rastbüchl kam auf 192 und 202 Meter. Michael Neumayer wurde 27. Maximilian Mechler schied als 32. aus, Martin Schmitt verzichtete aus Sicherheitsgründen kurzfristig auf seinen Start.

Ein elfter Rang beim Saisonfinale reicht Skifahrerin Viktoria Rebensburg bereits zur ersten Kristalltrophäe ihrer Karriere, auch das Wetter könnte ihr in die Karten spielen. Aber vor dem Riesenslalom am Samstag schiebt die Olympiasiegerin alle mögliche Taktiererei beiseite. "Ich mache mir keine Gedanken um die Kugel und werde das Rennen angehen wie jeden Riesenslalom - und zwar offensiv", sagte die 21 Jahre alte Kreutherin im schweizerischen Lenzerheide.

Uefa-Präsident Michel Platini bläst zum Angriff auf das große Schuldenmachen im europäischen Fußball. In seiner zweiten vierjährigen Amtszeit wolle er sich für das finanzielle Fair-Play und gegen Korruption einsetzen, sagte Platini in einem Interview der französischen Sportzeitung L'Équipe (Freitag). "Wenn man sich fragt, ob ich den Mut haben werde, die renommierten Vereine zu bestrafen, dann lautet die Antwort ja", erklärte der Franzose, der sich am Dienstag beim UEFA-Kongress in Paris ohne Gegenkandidat zur Wiederwahl stellt. Er betonte, im europäischen Fußball gebe es ein Gesamtdefizit von 1,2 Milliarden Euro, das eine Gefahr darstelle. "Die Vereine kennen die Regeln, und ich werde sie noch vor dem Sommer anschreiben, um sie daran zu erinnern, dass unsere Glaubwürdigkeit uns dazu zwingt, bis zum Ende zu gehen", so Platini.

Die gesundheitlich angeschlagene Magdalena Neuner ist vor den beiden entscheidenden Rennen im Kampf um den Weltcup-Gesamtsieg im Training geschont worden. Die zehnmalige Weltmeisterin ließ die letzte Übungseinheit am Freitag in Oslo aus. Stattdessen ging die 24-Jährige am Holmenkollen spazieren. Doppel-Olympiasiegerin Neuner liegt als Zweite der Weltcup-Gesamtwertung vor dem Verfolgungsrennen am Samstag und dem Massenstart am Sonntag 22 Punkte hinter Spitzenreiterin Kaisa Mäkäräinen aus Finnland. Dritte ist die Schwedin Helena Ekholm, die 26 Zähler aufholen muss. 31 Punkte Rückstand hat die Norwegerin Tora Berger. Die lange Zeit in der Weltcup-Gesamtwertung führende Thüringerin Andrea Henkel hat vor den letzten zwei der insgesamt 26 Saisonrennen einen Rückstand von 55 Zählern.

In der nordamerikanischen Eishockey-Profiliga NHL hat sich das Team von Nationalspieler Marcel Goc, die Nashville Predators, im Rennen um die Play-offs der Western Conference zwei wichtige Punkte gesichert. Nashville, mit 82 Punkten auf Platz neun im Westen, besiegte die Boston Bruins mit 4:3 nach Verlängerung. Während Goc sich von einer Schulteroperation erholt und den Rest der Saison pausieren muss, kam Nationalspieler Dennis Seidenberg für Boston zu 23:05 Minuten Eiszeit und drei Schüssen.

Die Chicago Bulls haben sich in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA zum achten Mal in ihrer Klubgeschichte den Titel in der Central Division und damit eine gute Ausgangsposition in den Play-offs gesichert. Am Donnerstagabend gewann der sechsmalige Champion 84:73 bei den New Jersey Nets. Nach dem achten Sieg in Folge haben sich die Bulls mit 49 Siegen bei 18 Niederlagen vor die Boston Celtics (48:18) an die Spitze der Eastern Conference gesetzt. Neben Chicago können im Osten bereits NBA-Rekordchampion Boston, das Starensemble der Miami Heat sowie die Orlando Magic sicher für die Play-offs planen. Die New York Knicks haben nach dem 120: 99-Erfolg gegen die Memphis Grizzlies als Sechster ebenfalls gute Chancen auf das Erreichen der nächsten Runde. Im Westen hat bislang lediglich Ligaprimus San Antonio Spurs (54:13) die Play-off-Qualifikation in der Tasche.

Dem Weltranglistenersten Martin Kaymer ist beim US-Golfturnier in Tampa Bay im US-Bundesstaat Florida ein guter Start geglückt. Der 26-Jährige aus Mettmann spielte auf dem Par-71-Kurs eine 68er Runde und belegte damit den 16. Platz. "Das ist ein fantastischer Platz, einer der schönsten, die ich bisher in den USA gespielt habe. Er ist sehr schwer zu spielen, man muss schon sehr gut abschlagen", sagte der Rheinländer, der mit seinen US-Flightpartnern Nick Watney, in der Vorwoche Gewinner in Miami, und San-Diego-Sieger Bubba Watson die meisten Zuschauer anlockte. Weniger gut lief es zum Auftakt für Alex Cejka. Der Wahl-Münchner benötigte wie der Ire Padraig Harrington 73 Schläge und muss als 107. um den Cut nach zwei Runden bangen.

Ines Geipel (50), ehemalige DDR-Leichtathletin und Berliner Literaturwissenschaftlerin, und Norbert Müller (64), Mainzer Sportwissenschaftler, erhalten den vom katholischen Sportverband DJK verliehenen Ethik-Preis des Sports 2011. Das berichtet das Verbandsmagazin "Sport und mehr" in seiner neuen Ausgabe. Geipel, die an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" deutsche Verssprache und -geschichte lehrt, kämpfe als anerkanntes Dopingopfer kompromisslos für einen sauberen Sport, heißt es zur Begründung. Müller werde ausgezeichnet, weil er sich als Sportethiker gegen Grenzüberschreitungen im Hochleistungssport einsetze. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis soll laut den Angaben am 11. April in Berlin verliehen werden.

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