Sport kompakt:Miroslav Klose fällt erneut aus

Lesezeit: 4 min

Der Stürmer kann auch am Dienstag gegen Belgien nicht spielen, einige andere Nationalspieler sind ebenfalls fraglich. Bayer Leverkusen muss wochenlang auf Spielmacher Renato Augusto verzichten, Fecht-Olympiasiegerin Britta Heidemann scheitert unerwartet früh bei der WM.

Sport kompakt

Bundestrainer Joachim Löw wird im letzten EM-Qualifikationsspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft am Dienstag gegen Belgien in Düsseldorf (19.00 Uhr) auf Stürmer Miroslav Klose verzichten. "Wir haben abgesprochen, dass er nicht spielt. Er hat alles versucht. Er verspürt immer noch starke Schmerzen im Knie", sagte Löw auf der Pressekonferenz am Montag. Der Stürmerstar von Lazio Rom hatte wegen seiner Beschwerden bereits beim 3:1 am vergangenen Freitag gegen die Türkei passen müssen. Damit wird erneut Mario Gomez von Beginn an spielen. Ein Fragezeichen steht auch hinter den Einsätzen von Spielmacher Mesut Özil (Knieprobleme), Bastian Schweinsteiger (Bluterguss im Knie) und Jerome Boateng (muskuläre Probleme). "Wenn Mesut das Abschlusstraining übersteht, wird er spielen. Ich werde aber noch mit der medizinischen Abteilung sprechen. Ein Risiko werden wird nicht eingehen", sagte der Chef-Coach. Auch Özil hatte sich das Türkei-Spiel von der Tribüne aus angesehen.

Die DFB-Elf in der Einzelkritik
:Mit Bierruhe im Lärm

Torhüter Manuel Neuer spielt im lauten Gebrüll Istanbuls wie einst der "Hexer" im Handball, Bastian Schweinsteiger verwandelt mit großer Gelassenheit einen Elfmeter und Thomas Müller ruckelt über den Platz wie ein türkischer Stadtbus. Die deutsche Auswahl in der Einzelkritik.

Thomas Hummel, Istanbul

Bayer 04 Leverkusen muss in den nächsten Wochen auf den brasilianischen Spielmacher Renato Augusto verzichten. Dies teilte der Fußball-Bundesligist am Montag mit. Der 23-Jährige wird sich nach Absprache mit den Bayer-Medizinern voraussichtlich im Lauf dieser Woche in Rio de Janeiro wegen eines "Schmerzsyndroms" von Brasiliens Nationalmannschaftsarzt José Luiz Runco operieren lassen. Der offensive Mittelfeldspieler hat seit einiger Zeit Probleme im Bereich der Kniescheibe. Eine Arthroskopie soll Besserung bringen. Nach der Rückkehr aus Brasilien wird Renato Augusto seine Reha im Trainingszentrum der Leverkusener BayArena durchführen.

Olympiasiegerin Britta Heidemann ist bei der Fecht-WM in Catania überraschend bereits in der Qualifikation ausgeschieden. Die Leverkusener Degenspezialistin gewann in ihrer Gruppe nur eins von fünf Gefechten und wurde am Ende 126. "Ich bin selbst geschockt. Das ist mir, seitdem ich fechte, noch nie passiert", sagte die 28-Jährige: "Ich hatte eigentlich eine leichte Gruppe und kann es mir nicht erklären." Weiter sind Ex-Europameisterin Imke Duplitzer (Bonn/5:0) und Ricarda Multerer (Heidenheim/5:1). Monika Sozanska (Leverkusen) war bereits für die Hauptrunde der besten 64 qualifiziert.

Im Tarifstreit der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA sind sich die Klubbesitzer und die Spielergewerkschaft NBPA auch am Sonntag nicht näher gekommen. Ein pünktlicher Start der neuen Saison am 1. November scheint somit nahezu unmöglich. Nach fünfstündigen Verhandlungen vertagten beide Seiten am späten Sonntagabend ihre Gespräche in New York auf den Montag. "Es war wieder ein intensives Treffen. Wir werden weiterhin versuchen, einen neuen Vertrag hinzubekommen", sagte NBPA-Präsident und Los-Angeles-Lakers-Profi Derek Fisher. NBA-Commissioner David Stern hatte in der Vorwoche angedroht, die ersten beiden Wochen der neuen Spielzeit abzusagen, wenn es zwischen den zwei Parteien bis Montag keine Einigung gibt. Eigentlich sollte die Saison am 1. November mit der Partie zwischen Meister Dallas Mavericks um Superstar Dirk Nowitzki und den Chicago Bulls beginnen. Die Spieler sind seit dem 1. Juli von den Vereinen ausgesperrt. Hauptstreitpunkt ist die prozentuale Aufteilung der jährlichen Gesamteinnahmen von rund 4,3 Milliarden Dollar.

Mit einem zwölfminütigen Kurzeinsatz hat Brasiliens Adriano nach 262 Tagen Pause sein Comeback auf dem Rasen gefeiert. Der Stürmer des SC Corinthians aus Sao Paulo wurde beim 3:0 (3:0) gegen Atletico Clube Goianiense kurz vor Spielende eingewechselt, war nach auskuriertem Achillessehnenriss aber noch sichtlich außer Form. Der 29-Jährige, 2005 als bester Spieler des Confed Cups in Deutschland ausgezeichnet, war zuletzt am 19. Januar für den italienischen Erstligisten AS Rom aufgelaufen. Ende März folgte dann der Wechsel zu Corinthians, wo er nach nur wenigen Tagen im Training die schwere Verletzung erlitt. "Ich arbeite daran, mich von Tag zu Tag zu verbessern. Ich bitte nur um ein bisschen Geduld", wünschte Adriano, der zugab, noch lange nicht die Idealform zu haben, aber mit seinem Comeback dennoch zufrieden war.

WTA-Turnier in Peking
:Petkovic verliert Duell um einen großen Traum

Sie kämpfte mehr als zweieinhalb Stunden, tat sich wieder am Knie weh, weinte deswegen und spielte trotzdem weiter - phasenweise mitreißendes Tennis. Dass Andrea Petkovic am Ende des Finales von Peking gegen Agnieszka Radwanska als Verliererin dasteht, ist sehr bitter. Vor allem, weil sie nun den Traum vom WTA-Masters aufgeben muss.

In Bildern

Nach den Frauen haben am Montag auch die deutschen Turner die Olympia-Tickets für London gelöst. Schon vor Ende der Qualifikation bei der WM in Tokio stand fest, dass der Riege um Fabian Hambüchen und Philipp Boy der achte Platz und damit die Fahrkarte zu den Olympischen Spielen nicht mehr zu nehmen ist. Vor dem letzten Durchgang, in dem Titelverteidiger China an die Geräte geht, rangieren die Deutschen weiter auf dem dritten Platz, den sie tags zuvor trotz einer nicht perfekten Leistung und dem Ausfall des verletzten Thomas Taranu erkämpft hatten. Jedoch patzten am Montag auch die Mitkonkurrenten, so dass die Deutschen vorzeitig feiern konnten. Zugleich sind die Deutschen damit für das Teamfinale am Mittwoch qualifiziert, in dem die besten acht Mannschaften nach verändertem Modus um die Medaillen kämpfen.

Qualifiziert für Olympia: Fabian Hambüchen und die deutschen Turner. (Foto: Getty Images)

Handball-Rekordmeister THW Kiel hat sein erstes Heimspiel in der laufenden Champions-League-Saison verloren. Mit 23:24 (14:10) unterlagen die "Zebras", die die erste Partie bei Pick Szeged gewonnen hatten, am Sonntagabend dem starken französischen Champion HB Montpellier mit dem Ex-Kieler Nikola Karabatic. Die Gäste hatten in dem Halblinken William Accambray (acht Tore) ihren treffsichersten Schützen, während bei Kiel Filip Jicha mit fünf Toren am besten zielte. Damit vergab der THW mit nun 2:2-Punkten eine bessere Ausgangsposition für die weitere Gruppenphase. Am dritten Spieltag der Gruppe D müssen die Norddeutschen am 22. Oktober beim spanischen Vertreter Ademar Leon antreten.

Auch ohne Timo Boll hat Titelverteidiger Deutschland bei der Tischtennis-EM in Danzig sein letztes Gruppenspiel gewonnen. Der bereits für zuvor für das Viertelfinale qualifizierte Europameister besiegte die Slowakei ohne Probleme 3:0 und zog mit der maximalen Ausbeute von sechs Punkten und 9:0 Spielen in die Runde der letzten Acht ein. Patrick Baum, Bastian Steger und Ruwen Filus holten die Punkte. Boll und Dimitrij Ovtcharov wurden von Bundestrainer Jörg Roßkopf geschont.

Schrecksekunde für Tiger Woods: Der Golftstar musste bei einem Turnier im kalifornischen San Martin einem fliegenden Hot Dog ausweichen. Als sich der 35-jährige Amerikaner am siebten Loch der Schlussrunde gerade zum Putt bereit machte, stürmte ein Zuschauer auf das Grün, rief "Tiger, Tiger" und schleuderte das skurrile Wurfgeschoss Richtung Woods. Der Hot Dog traf Woods allerdings nicht, sonderte landete auf dem Grün. Der Golfer kommentierte den Vorfall gelassen: "Ich weiß nicht, wie er versucht hat, es zu werfen. Ich habe versucht, mich auf meinen Putt zu konzentrieren, als er anfing, laut zu rufen." Das Turnier gewann Bryce Molder (USA) mit 267 Schlägen im Stechen am sechsten Extra-Loch gegen seinen zuvor schlaggleichen Landsmann Briny Baird. Woods landete mit 277 Schlägen auf Rang 30.

Das mit großer Spannung und viel Euphorie erwartete Comeback der Winnipeg Jets in der nordamerikanischen Eishockey-Profiliga NHL nach 15 Jahren wurde von den Montreal Canadiens verdorben. Die Gäste siegten nach Toren von Mike Cammalleri, Tomas Plekanec, Yannick Weber, Travis Moen und Max Pacioretty 5:1. Für die Jets, die in der NHL den Platz der Atlanta Thrashers eingenommen haben, traf lediglich Nik Antropov. Montreals Torwart Carey Price wehrte 30 Schüsse ab und trug mit einer Klasseleistung zum herben Dämpfer für Winnipegs Hoffnungen bei. Die Jets enttäuschten ihre Fans im MTS Centre mit einer schwachen Leistung.

© sueddeutsche.de/dpa/sid/dapd/ebc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: