Sport kompakt:Neuer Sportchef für den HSV, Butt bleibt Bayer

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Der Fußball-Rekordmeister verlängert mit seinem Torwart, Urs Siegenthaler unterschreibt in Hamburg, gegen Landis gibt es einen Haftbefehl.

Sport kompakt

Fußball-Rekordmeister Bayern München hat den auslaufenden Vertrag mit Torwart Jörg Butt um ein Jahr bis zum 30. Juni 2011 verlängert. Nach den beiden Youngstern Thomas Müller und Holger Badstuber sowie Abwehrchef Daniel van Buyten haben die Bayern damit einen weiteren Leistungsträger an sich gebunden. "Wir sind mit Jörgs Leistungen sehr zufrieden, und wir freuen uns, dass er dem FC Bayern eine zusätzliche Saison zur Verfügung steht", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Auch Butt, der zu Saisonbeginn Michael Rensing als Nummer eins der Münchner verdrängt hatte und zuletzt starke Leistungen zeigte, war glücklich: "Ich bin sehr zufrieden beim FC Bayern. Diese Vertragsverlängerung ist auch eine Bestätigung für mich. Ich freue mich auf die Fortsetzung meiner erfolgreichen Zeit in München."

Bayern-Torwart Jörg Butt. (Foto: Foto: dpa)

Fußball-Bundesligist Hamburger SV hat nach fast achtmonatiger Suche einen neuen Sportchef gefunden. Urs Siegenthaler, Chefscout des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), übernimmt im Sommer den vakanten Posten. Der Aufsichtsrat des Vereins stimmte am Dienstagabend der Verpflichtung des Schweizers einstimmig zu. Der 62 Jahre alte Siegenthaler wird noch bis zum Ende der Weltmeisterschaft in Südafrika für den DFB arbeiten und am 1. August seine Arbeit beim HSV aufnehmen. Anders als sein Vorgänger Dietmar Beiersdorfer soll der neue Sportchef nicht dem Vereinsvorstand angehören.

"So einfach ist das nicht. Garantien kriegt man nur auf Waschmaschinen." (Kapitän Mark van Bommel vom Fußball-Bundesligisten FC Bayern München am Dienstag in München auf die Frage, ob die Bayern in dieser Saison schon bis ins Finale der Champions League vorstoßen könnten.)

Vor den nächsten Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi ist es in dem russischen Austragungsort zu einem Eklat zwischen Umweltschützern und Behörden gekommen. Aus Protest gegen die Zerstörung der Natur in der Kaukasusregion kündigte die Organisation World Wide Fund for Nature (WWF) ihre Zusammenarbeit mit der staatlichen Baufirma Olimpstroi. Das berichtete die Moskauer Zeitung Kommersant. Aus Anlass der Spiele in Vancouver wolle der WWF auf die Umweltsünden im Schwarzmeerkurort Sotschi hinweisen, teilte der russische Chef der Organisation, Igor Tschestin, mit. Die Umweltschützer beklagen, dass Olimptroi die Vorschläge für die Einhaltung des Naturschutzes zum Beispiel im Kaukasischen Biosphärenreservat missachte. Zudem würden Kontrollen verhindert, sagte Tschestin. Für den Bau von Straßen und Bahntrassen seien bereits einzigartige Wälder mit seltenen Tier- und Pflanzenarten zerstört worden. In einem Fall hätten die Behörden einfach die Nationalparkgrenzen geändert, um dem russischen Energieriesen Gazprom den Bau von Straßen zu einem eigenen Kurort zu ermöglichen. Auch Greenpeace bestätigte dem Kommersant zufolge die Umweltzerstörung. Ein Sprecher von Olimpstroi äußerte sich überrascht über die Reaktion der Umweltschützer. Demnach will sich die Firma künftig an den "grünen Erfahrungen" beim Bau von Sportstätten in anderen Ländern orientieren. Der Eingriff in die Natur für die Spiele 2014 gilt als schwerwiegend, weil in Sotschi und Umgebung fast die gesamte Infrastruktur aufgebaut werden muss.

Radprofi Floyd Landis wird nun mit Haftbefehl gesucht - der US-Amerikaner ist in einen Dopingskandal verwickelt. Die Justiz könne die Vollstreckung auch im Ausland beantragen. "Das liegt jetzt beim Richter", sagte der Präsident der Französischen Anti-Doping- Agentur AFLD, Pierre Bordry, der Deutschen Presse-Agentur dpa in Paris. Vorerst gilt der Haftbefehl nur für Frankreich. Landis hatte die Tour de France 2006 gewonnen, doch der Sieg war ihm 2007 wegen Testosteron-Dopings aberkannt worden. Jetzt steht er im Verdacht, die Computer der Dopingfahnder geknackt zu haben. "Die Justiz ist aktiv", erklärte Bordry. Der amerikanische Radsportler sei nicht zu einer Befragung durch den französischen Untersuchungsrichter erschienen. Daraufhin habe der Richter von Nanterre bei Paris den Haftbefehl ausgestellt.

Die endgültige Entscheidung am Dienstagabend gilt als Formsache: Urs Siegenthaler muss vom Aufsichtsrat des Hamburger SV nur noch abgenickt werden. Der langjährige Chefscout der deutschen Nationalmannschaft will den Schritt in die Fußball-Bundesliga wagen und nach der WM in Südafrika für zunächst drei Jahre als neuer Sportchef bei den Hanseaten anheuern. Die endlos scheinende Suche nach einem Nachfolger für Dietmar Beiersdorfer ist damit beendet, dessen Vertrag nach Differenzen mit Klubboss Bernd Hoffmann am 23. Juni 2009 aufgelöst wurde. Siegenthaler wird allerdings nicht als dem Trainer vorgesetzter "Manager" beim HSV arbeiten. Mit der Verpflichtung des 62-Jährigen ändert der Klub gleichzeitig seine sportliche Führungsstruktur. Trainer Bruno Labbadia, der bereits seit seiner Verpflichtung im Sommer praktisch auch als Sportchef arbeitete, behält seine Machtfülle. Den satzungsgemäß für die sportliche Leitung vorgesehenen Vorstands-Posten soll Marketing-Frau Katja Kraus mitübernehmen. Siegenthalers Aufgabe soll die Neuorganisation des Nachwuchsbereiches in die Hand nehmen, eine Spiel-Philosophie mitentwickeln und durch seine glänzende Vernetzung im internationalen Fußball auch Stars und Talente entdecken und zum HSV lotsen. Weiterhin wird er sicherlich wie beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) auch wesentlich bei der Gegnerbeobachtung und -Analyse mitarbeiten.

1193 weitere WM-Tickets sind in den vergangenen sieben Tagen nach Deutschland verkauft worden. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor, die das Organisationskomitee der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika am Dienstag veröffentlichte. In der ersten Woche der zweiten Verkaufsphase wurden demnach insgesamt 117.589 Billets abgesetzt, darunter seien 7006 spezielle Teamserien. Von den insgesamt noch einmal zur Verfügung gestellten 400.000 Karten blieb zu Beginn mit 84 Prozent (99 042) die überwältigende Mehrzahl im eigenen Land. Die zweite Verkaufsphase dauert bis zum 7. April, die WM-Endrunde findet vom 11. Juni bis 11. Juli statt.

Fußball-Bundesligist Schalke 04 und der von Trainer Felix Magath aussortierte Albert Streit haben sich im juristischen Streit um eine Abmahnung auf einen Vergleich geeinigt. Der für Dienstag anberaumte Kammertermin vor dem Arbeitsgericht Gelsenkirchen wurde aus diesem Grund aufgehoben. Über Details der Einigung wurde von beiden Seiten Stillschweigen bewahrt.

Das italienische Innenministerium hat die Fans von Fußball-Rekordmeister Juventus Turin für das nächste Punktspiel beim FC Bologna mit einem Reiseverbot belegt. Anlass waren die schweren Zuschauer-Krawalle am vergangenen Wochenende in der Begegnung zwischen Juve und dem FC Genua, bei denen ein 39 Jahre alter Polizist verletzt wurde.

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