Sport kompakt:1860 München erhält die Lizenz

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DFL lässt alle 36 Erst- und Zweitligisten starten, auch Benny Lauth bleibt bei 1860, Gladbachs Logan Bailly erhält eine Bewährungsstrafe, Marco Pesic wird Sportdirektor der Bayern-Basketballer, Andrea Petkovic klettert auf Platz elf der Tennis-Weltrangliste.

Sport kompakt

Beim TSV 1860 München wird auch in der kommenden Saison Profifußball gespielt. Der Traditionsclub erhielt am Montag die Lizenz für die 2. Bundesliga. "Der Lizenzierungsausschuss hat nach eingehender Prüfung festgestellt, dass alle Bedingungen erfüllt wurden", teilte Harald Strutz, Vorsitzender des Lizenzierungsausschusses, in einer Presseerklärung der Deutschen Fußball-Liga (DFL) mit. Mit dem Einstieg des jordanischen Investors Hasan Ismaik haben die "Löwen" die Voraussetzung für die Lizenzerteilung geschaffen. Der Unternehmer übernimmt für 18 Millionen Euro 49 Prozent der Kommanditgesellschaftsanteile. "Wir bedanken uns nochmals bei allen Beteiligten für ihre erhebliche Mithilfe. Nun liegt es an uns, zu beweisen, dass ein derartiges Investorenmodell in Deutschland zum wirtschaftlichen und sportlichen Erfolg führen kann und gleichzeitig die Identität des Vereins erhalten bleibt", sagt 1860-Präsident Dieter Schneider.

Auch 1860 München erhält die Zweitligalizenz. (Foto: Bongarts/Getty Images)

Zudem wird Benjamin Lauth auch in den kommenden drei Jahren für 1860 auf Torejagd gehen. Beim Trainingsauftakt der am Montag einigten sich der Verein und der 29-jährige Stürmer auf die Verlängerung des Vertrags um drei Jahre bis zum 30. Juni 2014. "Wir sind uns mit Benny Lauth einig geworden", sagte Sportkoordinator Florian Hinterberger auf der Internetseite des Vereins. Lauth wird an diesem Dienstag den neuen Vertrag unterschreiben. Am Sonntagnachmittag hatte Hinterberger mit Lauth und seinem Berater die letzten Details geklärt: "Benny hat auf einiges verzichtet, er ist uns bei den Verhandlungen entgegengekommen". Trainer Reiner Maurer sieht im Verbleib des Torjägers eine Signalwirkung für Verein und Fans: "Das ist ein wichtiges Zeichen, um positiv in die Saison zu gehen". Neben Lauth verlängerte auch Necat Aygün seinen am 30. Juni auslaufenden Vertrag.

Stürmer Mario Balotelli von Manchester City sorgt in Italien für Aufregung. Balotelli soll einem Polizeibericht zufolge im vergangenen Jahr mit zwei Bossen der Camorra, dem neapolitanischen Arm der Mafia, durch Neapels Drogenviertel Scampia spaziert sein und sich anschließend zum Erinnerungsfoto mit den Paten Salvatore Silvestri und Biagio Esposito aufgestellt haben. "Balotelli hielt sich in Neapel zu einer Preisverleihung auf und und bat darum, die berühmten Stellen kennenzulernen, wo in Scampia Drogen verkauft werden", heißt es in dem Polizeibericht. Um den Wunsch des Nationalspielers zu erfüllen, "zeigten ihm die Dealer, wie der tägliche Drogenverkauf abläuft." Der Fall löste in Italien heftige Debatten aus. "Wir kämpfen seit Jahren, um der Jugend in den schwierigen Vierteln Neapels eine Zukunft zu geben. Man sollte die Kriminalität auf keine Weise verherrlichen", sagte der neapolitanische Priester Aniello Manganiello, seit Jahren ein Vorkämpfer gegen die Mafia. Balotelli, so sagt er, wusste von nichts. "Ich wollte nur ein Viertel besuchen, über das man wegen der Kriminalität viel spricht. Ich wusste nicht, dass ich es mit Mafiosi zu tun hatte", sagte Balotelli.

Der belgische Fußball-Nationaltorhüter Logan Bailly vom Bundesligisten Borussia Mönchengladbach ist wegen Körperverletzung zu einer Haftstrafe von fünf Monaten auf Bewährung verurteilt worden. Berichten der Nachrichtenagentur Belga zufolge, sah die 12. Strafkammer des Lütticher Justizpalastes die Anschuldigungen gegen den 25-Jährigen demnach als erwiesen an. Der Staatsanwalt hatte für den Keeper sechs Monate Gefängnis gefordert. Der Torwart, der damals noch für Genk spielte, soll im Mai 2008 mit seinem Bruder auf einem Parkplatz vor einer Bar in Lüttich in eine Schlägerei verwickelt worden sein. Dabei wurden offensichtlich zwei Personen verletzt. Bailly hatte die Vorwürfe bis zuletzt bestritten.

Die deutsche Frauenfußball-Nationalmannschaft muss im vorletzten WM-Testspiel an diesem Dienstag (16.30 Uhr/ARD) in Aachen gegen die Niederlande ohne Linda Bresonik auskommen. Die Weltmeisterin vom FCR Duisburg laboriert an einer Achillessehnenreizung und konnte auch am Montag nicht trainieren. Für Bresonik wird Bianca Schmidt von Turbine Potsdam auf der rechten Abwehrseite in die Startelf rücken, kündigte Trainerin Silvia Neid an. Für die Partie im Tivoli-Stadion rechnet der Deutsche Fußball-Bund (DFB) mit mehr als 10 000 Zuschauern.

Entgegen seiner Drohung will Fifa-Vizepräsident Jack Warner nun doch keinen angeblich brisanten E-Mail-Verkehr mit dem wiedergewählten Fußball-Weltverbandschef Joseph Blatter veröffentlichen. Warner erklärte am Sonntag in Trinidad, die Mails würden privat bleiben. Der wegen Manipulationsvorwürfen suspendierte Funktionär begründete dies mit entsprechenden juristischen Ratschlägen aus dem In- und Ausland. Der Chef des Kontinentalverbandes für Nord- und Mittelamerika sowie die Karibik (CONCACAF) hatte zuvor angekündigt, er werde seinen "Fußball-Tsunami" fortsetzen. Warner vollzog jedoch binnen weniger Tage zum zweiten Mal eine Kehrtwende. Vor dem Fifa-Kongress in der vorigen Woche hatte er trotz der Vorwürfe gegen Blatter die Mitglieder der Karibischen Fußball-Union (CFU) überraschend aufgefordert, wie zuvor beschlossen für eine Wiederwahl des Schweizers zu stimmen.

Ägypten steht vor dem Aus: Dem Titelverteidiger der Fußball-Afrikameisterschaft dürfte sich nach einem 0:0 gegen Südafrika am Sonntagabend in Kairo die Endrunde 2012 wohl nur vom Bildschirm aus anschauen. Mit nur zwei Punkten und einer negativen Tordifferenz in der Gruppe G haben die Pharaonen keine realistischen Aussichten mehr auf einen Startplatz beim Turnier in Gabun und Äquatorialguinea. Südafrika hingegen kann mit nunmehr acht Punkten fast schon die Tickets für ein Quartier in Zentralafrika buchen. Nur ein Sieg in den zwei noch ausstehenden Spielen gegen Niger und Sierra Leone fehlt noch, dann ist der letztjährige WM-Gastgeber qualifiziert.

Der frühere Fußball-Bundestrainer Jürgen Klinsmann hat die Arbeit seines Nachfolgers Joachim Löw in den höchsten Tönen gelobt. "Die Arbeit von Jogi ist sensationell. Es ist toll zu sehen, wie wir spielen. Wir sind auf einem sehr guten Weg", sagte Klinsmann bei einem Termin im Vorfeld der Frauen-WM am Montag in Frankfurt/Main. Hinsichtlich seiner persönlichen Zukunft hat Klinsmann, der immer wieder als Trainer bei verschiedenden Klubs im Gespräch ist, derzeit keine konkreten Pläne. "Es war eine familiäre Entscheidung, unseren Lebensmittelpunkt wieder in die USA zu verlegen. Wenn alle Konstellation passen und die richtigen Leute am richtigen Fleck sind, dann bin ich natürlich offen. Aber in Moment ist das unrealistisch", erklärte der Weltmeister von 1990, der beim deutschen Rekordmeister Bayern München ein erfolgloses Kurzgastspiel gegeben hatte.

Bundesliga: Spielerwechsel
:Die wichtigsten Transfers

Manuel Neuer befriedigt den Bayern-Anspruch, Ilkay Gündogan soll kolossale Dortmunder Fußstapfen ausfüllen, Hamit Altintop gab es nur im Zweierpack und Andreas Ottl wird in Berlin bald aufhören zu träumen. Die wichtigsten Wechsel der Bundesligisten zur neuen Saison. In Bildern.

Nach den French Open sind die deutschen Tennis-Damen durch Andrea Petkovic und Julia Görges weiterhin zu zweit unter den ersten 20 der Tennis-Weltrangliste vertreten. Petkovic verbesserte sich um einen Platz und steht als Elfte so weit vorn wie nie zuvor in ihrer Karriere. Auch Görges ist auf Rang 16 besser platziert als je zuvor. French-Open-Siegerin Li Na aus China machte einen Sprung vom siebten auf den vierten Platz. Es führt weiterhin die Dänin Caroline Wozniacki vor Kim Clijsters aus Belgien und der Russin Vera Swonarewa. Bei den Männern bleibt French-Open-Sieger Rafael Nadal Spitzenreiter weiter Erster. Der Spanier hat seinen knappen Vorsprung auf Novak Djokovic verteidigt. Roger Federer ist weiterhin Dritter vor dem Schotten Andy Murray. Der Bayreuther Florian Mayer behauptete als 18. seinen Platz unter den Top 20, der Augsburger Philipp Kohlschreiber hielt sich auf Rang 49 gerade noch unter den besten 50 der Welt.

Nummer elf der Welt: Andrea Petkovic. (Foto: dpa)

Mit Wunschkandidat Marko Pesic als Sportdirektor gehen die Basketballer des FC Bayern München ihr Abenteuer in der deutschen Eliteliga an. Der 34-Jährige unterschrieb am Montag in München einen Dreijahresvertrag, teilte der Bundesliga-Aufsteiger mit. Pesic war der Wunschkandidat von Bayern-Trainer Dirk Bauermann, unter dem dieser auch in der Nationalmannschaft spielte. Bauermann hatte sich erst vor wenigen Tagen für den Trainerjob beim ambitionierten Aufsteiger entschieden. "Ich bedanke mich bei den Verantwortlichen des Vereins sehr für das entgegengebrachte Vertrauen und freue mich auf die Herausforderung beim FC Bayern München", erklärte Pesic. Der WM-Dritte von 2002 hatte erst am vergangenen Mittwoch angekündigt, seine Tätigkeit als Spielerberater für den Posten als Bayern-Sportdirektor aufgeben zu wollen. "Beide Jobs würden nicht gehen", sagte Pesic. Der Deutsche Basketball-Bund (DBB) hatte am vergangenen Dienstag mitgeteilt, dass er Bauermann trotz eines noch bis 2013 gültigen Vertrages als Bundestrainer zum FC Bayern ziehen lässt. "Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen", gestand Bauermann, der in München einen Dreijahresvertrag erhält. "Am Ende hat sich aber der Wunsch, wieder täglich in der Halle stehen zu wollen, durchgesetzt", betonte der 53-Jährige.

Manager Thorsten Storm vom Handball-Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen hat nach dem Ende einer enttäuschenden Saison seine Spieler und den Aufsichtsratsvorsitzenden Jesper Nielsen kritisiert. Der vierte Platz in der Bundesliga sei "nicht unser Anspruch, wir sind besser besetzt als die Mannschaft der Berliner Füchse, weshalb wir Dritter hätten werden müssen", sagte Storm dem Mannheimer Morgen. "Wir müssen endlich lernen, ständig und auf Knopfdruck ein Mindestniveau zu spielen - gerade gegen die kleinen Gegner. Bei uns stimmt der Spannungsbogen leider nicht immer - und das geht nicht", fügte Storm hinzu. Zudem monierte er, dass der Klub zu viele Spieler beschäftigt, "die nicht in der Abwehr spielen können". Einige davon seien auf Drängen von Nielsen verpflichtet worden. "Es ist nicht alles optimal gelaufen, aber das klären wir intern", sagte Storm.

Titelverteidiger Brose Baskets Bamberg ist mit einem Sieg in die Endspielserie um die deutsche Basketball- Meisterschaft gestartet. Die Oberfranken bezwangen am Sonntag ALBA Berlin mit 90:76 (42:38) und feierten damit vor heimischer Kulisse den ersten von drei notwendigen Siegen für den Gewinn ihres vierten Meistertitels. Lange war die Partie ausgeglichen, erst im letzten Viertel konnte sich das Team von Trainer Chris Fleming entscheidend absetzen und den hart erkämpften Heimerfolg einfahren. Die zweite Partie steigt am kommenden Mittwoch in der Hauptstadt.

Der dreimalige NBA-Meister Detroit Pistons hat seinen Trainer John Kuester wegen Erfolglosigkeit entlassen. Der 56-Jährige hatte in den zwei Jahren seiner Amtszeit nur 57 von 164 Spielen gewonnen und damit jeweils die Play-offs verpasst. Erst in der vergangenen Woche hatten die Pistons den Besitzer gewechselt. Der kalifornische Milliardär Tom Gores erwarb die Rechte von Karen Davidson, die den Klub nach dem Tod ihres Mannes Bill im März 2009 übernommen hatte.

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