Sport kompakt:Schiedsrichter-Prozess wird vertagt

Lesezeit: 2 min

Manfred Amerell und Michael Kempter streiten schriftlich weiter, Abwehrspieler Mate Ghvinianidze verlässt 1860 München, die Dallas Mavericks sorgen sich um Dirk Nowitzki. Sport kompakt

Der erste Prozesstag im Fall Manfred Amerell/Michael Kempter ist vor dem Landgericht Hechingen ohne Urteil zuende gegangen. Beide Parteien stimmten am Donnerstag dem Vorschlag des Richters Alexander Meinhoff zu einem schriftlichen Verfahren zu. Am 18. April wird bekanntgegeben werden, ob und wie der Prozess fortgeführt wird. Der frühere Schiedsrichter-Obmann Amerell fordert von dem ehemaligen Bundesliga-Referee 150.000 Euro Schadensersatz wegen Verletzung seiner Persönlichkeitsrechte. Hintergrund sind die von Kempter erhobenen Vorwürfe der sexuellen Belästigung durch seinen einstigen Förderer. Amerell bestreitet dies.

Vertagt: Manfred Amerell und Michael Kempter einigten sich erwartungsgemäß nicht. (Foto: dpa)

Abwehrspieler Mate Ghvinianidse verlässt den Fußball-Zweitligisten 1860 München mit sofortiger Wirkung und wechselt in die Ukraine zum Erstligisten PFK Sewastopol. Dies bestätigte Löwen-Geschäftsführer Robert Schäfer. "Heute um 16 oder 17 Uhr ist Mate Ghvinianidse gewechselt", sagte Schäfer am Mittwochabend: "Er ist nicht mehr bei 1860." Der 24-jährige Georgier Ghvinianidse stand seit 2006 in München unter Vertrag. Er unterschreibt bei Sewastopol einen Vertrag bis zum 30. Juni 2014.

Die Dallas Mavericks haben ihren zehnten Sieg in Folge errungen - doch bei den Texanern überwog die Sorge um ihren Kapitän Dirk Nowitzki. Der deutsche Nationalspieler laboriert an einer Handgelenksverletzung, die er sich zwei Tage zuvor gegen Cleveland zugezogen hatte. So kam der Würzburger beim 102:100-Erfolg bei den Sacramento Kings lediglich auf zehn Punkte. "Die Verletzung ist gravierend, deshalb kann er auch nicht richtig werfen", sagte Dallas-Coach Rick Carlisle und nahm Nowitzki damit in Schutz. Jose Barea sorgte mit seinem Dreier 1:31 Minuten vor der Schlusssirene zum 100:95 für die Vorentscheidung zugunsten der Gäste.

Bundesliga-Tabellenführer Borussia Dortmund hat den Vertrag von Sportdirektor Michael Zorc bis 2014 verlängert. Damit ist die gesamte sportliche Führung bis 2014 an den Herbstmeister gebunden. "Es waren unkomplizierte Gespräche. Michael hat die Federführung für die Transfers und hat bewiesen, dass sie in den richtigen Händen liegen", sagte BVB-Boss Hans-Joachim Watzke am Donnerstag. Zorc lobte "das große Vertrauensverhältnis". Sowohl Trainer Jürgen Klopp und seine Assistenten als auch Watzke und Zorc besitzen Verträge bis 2014.

Der ehemalige Bundesliga-Profi Thomas Reichenberger war nicht in den Fußball-Wettskandal verstrickt. "Wir haben festgestellt, dass er nichts damit zu tun hat. Deshalb haben wir nicht weiter ermittelt", berichtete Thomas Lücke, Leiter der Ermittlungskommission Flankengott, als Zeuge im Prozess vor dem Bochumer Landgericht. Das Verfahren gegen Reichenberger steht laut Staatsanwalt Andreas Bachmann "unmittelbar vor dem Abschluss". Der Stürmer war nach der Aufdeckung des Wettskandals Ende 2009 als Spieler des VfL Osnabrück unter Verdacht geraten. Reichenberger bestritt jegliche Beteiligung an Spielmanipulationen. Vor laufenden TV-Kameras und per Stadionmikrofon gab er vor einem Drittligaspiel eine Ehrenerklärung ab. Der Angeklagte Nürettin G., der Bestechungsversuche mit Osnabrücker Spielern zugegeben hat, entlastete Reichenberger in seinen Vernehmungen.

Tabellenführer HSV Hamburg und Verfolger Füchse Berlin bleiben auch nach der WM-Pause der Handball-Bundesliga in guter Form. Der HSV landete beim 35:27 (17:11) gegen die HSG Wetzlar den 19. Erfolg in Serie und steht mit 38:2 Punkten souverän auf Platz eins. Den Hamburgern auf den Fersen bleibt das Überraschungsteam aus Berlin (35:5), das gegen den als Absteiger feststehenden DHC Rheinland mit 33:28 (17: 13) den sechsten Sieg hintereinander einfuhr. Den Anschluss an die Spitzenplätze wahrte der Tabellenvierte Rhein-Neckar Löwen durch ein 33:28 (17:12) gegen Aufsteiger HSG Ahlen-Hamm.

© sueddeutsche.de/sid/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Nationalelf: Einzelkritik
:Kämpfer auf Kartoffelacker

Ein Keeper auf Welttorhüter-Niveau, ein Mittelfeldspieler, der den unebenen Boden nicht mehr gewohnt ist und ein Stürmer, der mit viel Einsatz Gerd Müller einholen will. Die deutsche Mannschaft in der Einzelkritik.

Thomas Hummel, Dortmund
Jetzt entdecken

Gutscheine: