Sport kompakt:Maradona zu Al-Wasl

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Diego Maradona wird neuer Trainer bei Erstligisten in Dubai, Deutschland gewinnt erste Partie bei Tennis-Mannschafts-WM, Finnland holt sich zum zweiten Mal Eishockey-WM-Titel. Sport kompakt

Diego Maradona geht in die Wüste: Die argentinische Fußball-Legende wird zur neuen Saison Trainer des Erstligisten Al-Wasl in der Glitzermetropole Dubai. Der 50-Jährige habe einen Zweijahresvertrag unterzeichnet, gab Vereins-Vizepräsident Marwan bin Bajat am Montag bei einer Pressekonferenz in Dubai bekannt. Details des Deals sollen Anfang Juni veröffentlicht werden. Maradona war seit seiner Entlassung als argentinischer Nationalcoach im Sommer 2010 für mehrere Trainerjobs im Gespräch. "Wir sind stolz, die internationale Fußballbühne mit der Verpflichtung eines der größten Sportler aller Zeiten zu betreten", sagte Al-Wasl-Funktionär bin Bajat. "Maradona gilt als eines der Weltwunder, ich sehe ihn als das achte Wunder", urteilte der Vereins-Vize euphorisch. Al-Wasl ist derzeit Liga-Vierter in den Emiraten. Die aktuelle Spielzeit endet im Juni. Danach soll Maradona ein Konzept für seinen neuen Club entwickeln und dessen Strukturen professionalisieren. Zuletzt scheiterte Maradona als Coach des argentinischen Nationalteams, das bei der WM in Südafrika 2010 im Viertelfinale mit 0:4 gegen die deutsche Elf unterlag.

Florian Mayer hat Gastgeber Deutschland den ersten Sieg bei der Mannschafts-WM in Düsseldorf beschert. Der Bayreuther gewann gegen den Weltranglisten-16. Viktor Troicki mit 6:2, 6:2 und brachte sein Team in der Blauen Gruppe gegen Serbien uneinholbar mit 2:0 in Führung. Nächster Gegner der deutschen Mannschaft ist am Dienstag und Mittwoch Spanien, das zum Auftakt 1:2 gegen Russland unterlag. Bereits am Sonntag hatte Philipp Kohlschreiber (Augsburg) zum Auftakt des Power Horse World Team Cups einen 6:4, 7:6 (7:5)-Erfolg über Janko Tipsarevic gefeiert. Im parallel stattfindenden Spiel zwischen den USA und Schweden gewann "Aufschlag-Riese" John Isner gegen den 19 Jahre alten Schweden Christian Lindell 6:4, 6:1. Im zweiten Einzel der Roten Gruppe stehen sich Sam Querrey und Robin Söderling gegenüber. Vorgesehen war das Duell zwischen Mardy Fish und dem schwedischen Weltranglistenfünften Söderling, doch der Amerikaner sagte seinen Start kurzfristig ab. Die Nummer elf der ATP-Rangliste, stand noch am Sonntag im Doppelfinale von Rom.

Der ehemalige portugiesische Fußball-Schiedsrichter Jacinto Paixao hat in einem Video auf der Internetplattform Youtube jahrelange Bestechungen durch den FC Porto, damals von Star-Trainer Jose Mourinho betreut, eingeräumt. Paixao nennt in dem Video drei betroffene Spiele: Benfica Lissabon gegen Moreirense FC (1:1, am 29. Februar 2004), FC Porto gegen Estrela Amadora (2:0, am 24. Januar 2004) und FC Porto gegen Academica de Coimbra (4:1, am 4. Dezember 2002). Zu den Gegenleistungen, die sowohl er selbst als auch seine Assistenten erhalten hätten, soll auch eine von der Reiseagentur Cosmos im Jahr 1998 organisierte Luxusreise nach Marokko gehört haben, für die der FC Porto aufgekommen sei. Paixao gibt in dem Video an, durch das Geständnis sich und seine Familie schützen zu wollen.

Die Vorwürfe sind nicht völlig neu. Bereits 2004 beschäftigte sich die portugiesische Justiz mit dem Fall "Goldene Pfeife" ("Apito Dourado"). Im Juni 2007 wurde unter anderem gegen Portos Präsidenten Jorge Pinto da Costa wegen des Verdachts der Bestechung ermittelt. Da Costa sollte Schiedsrichtern Geld und Sex-Dienste von Prostituierten angeboten haben, wurde aber im April 2009 freigesprochen. Allerdings sprach der nationale Liga-Verband eine zweijährige Sperre gegen den Klubboss aus, zog dem Verein sechs Punkte ab und verhängte 150.000 Euro Geldstrafe gegen die "Drachen". Zudem wurde Porto, das unter Mourinho 2003 den UEFA-Cup und 2004 die Champions League gewonnen hatte, von der Europäischen Fußball-Union (UEFA) wegen der Bestechung von Schiedsrichtern in der nationalen Meisterschaft während der Saison 2003/04 für die Spielzeit 2008/2009 aus der Champions League verbannt. Der 25-malige portugiesische Meister ging in Berufung, woraufhin die UEFA den Ausschluss aus der Königsklasse aufhob.

Fußball-Wettbetrüger Ante Sapina ist nur knapp seiner erneuten Festnahme entgangen. Der 35-jährige Berliner war am Montag vor dem Bochumer Landgericht kurzfristig von seinem Geständnis in Teilen abgerückt, um seiner vermeintlichen Verurteilung doch noch zu entgehen. Als das Gericht daraufhin signalisierte, dass Sapina wegen neuer Fluchtgefahr mit seiner Wieder-Inhaftierung rechnen müsse, trat er jedoch den Rückzug an. Damit bleibt es nun bei der ursprünglichen Planung. Schon am Donnerstag sollen voraussichtlich die Urteile gegen Ante Sapina, Marijo C. und Dragan M. gesprochen werden.

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Finnlands Eishockey-Cracks haben sich nach einer 16 Jahre langen Durststrecke endlich wieder zum Weltmeister gekürt. Die Suomis gewannen am Sonntag das WM-Finale in der Slowakei gegen Schweden 6:1 (0:0, 1:1, 5:0). Jarkko Immonen (40. Minute), Petteri Nokelainen (43.), Niko Kapanen (44.), Janne Pesonen (57.), Miko Pyöräla (58.) und Antti Pihlström (60.) erzielten die Tore zum zweiten Titel nach 1995 - und machten zugleich dem höchsten Finalsieg der WM-Geschichte perfekt. Die Schweden, die ihr neuntes Gold verpassten, waren durch Magnus Pääjärvi (28.) in Führung gegangen. Bronze hatte sich zuvor die Auswahl Tschechiens durch ein 7:4 gegen Rekordweltmeister Russland gesichert.

16 Jahre später: Der Finne Tuomo Ruutu reckt die Trophäe in die Luft. (Foto: Bongarts/Getty Images)

Dirk Nowitzki und die Dallas Mavericks treffen im Halbfinale der NBA-Play-offs auf die Oklahoma City Thunder. Spiel eins der Serie best of seven findet am Dienstag in Dallas statt. Oklahoma gewann im Viertelfinale das siebte Spiel gegen die Memphis Grizzlies mit 105:90 und steht damit zum ersten Mal im Halbfinale. NBA-Topscorer Kevin Durant war mit 39 Punkten und neun Rebounds für die Gastgeber der überragende Mann auf dem Parkett. Memphis hatte in der ersten Play-off-Runde überraschend die in der regulären Saison souveränen San Antonio Spurs eliminiert.

Italiens Fußball-Rekordmeister Juventus Turin hat den Einzug in einen Europacup-Wettbewerb verpasst. Am vorletzten Spieltag der Serie A verlor die "Alte Dame" in Parma mit 0:1. Als Tabellensiebter hat Juve keine Chance mehr, sich für die Europa League zu qualifizieren. Nach der Niederlage scheint die Ablösung von Trainer Luigi Del Neri so gut wie sicher. Bis zu 100 Millionen Euro will Juve-Präsident Andrea Agnelli investieren, um den krisengeschüttelten Klub wieder in den Kreis der europäischen Spitzenvereine zu führen. Dafür sollen vor allem neue Stars gekauft werden. Die Argentinier Sergio Agüero (Atletico Madrid) und Carlos Tevez (Manchester City) stehen auf der Turnier Wunschliste ganz oben. Seinen letzten Meistertitel hatte der Klub im Jahr 2003 gefeiert.

Cristiano Ronaldo ist neuer Rekordtorschütze innerhalb einer Saison der spanischen Primera Division. Beim 3:1 der Königlichen beim FC Villarreal erzielte der Portugiese zwei Treffer und hat mit nun 39 Saisontoren nach der für die Berechnung relevanten Tageszeitung Marca die bisherigen Bestmarke, gehalten von Telmo Zarra (Athletic Bilbao/1953) und Hugo Sanchez (Madrid/1990), um einen Treffer überboten.

Heiner Brand wird nach Informationen der Bild-Zeitung im Juni als Handball-Bundestrainer zurücktreten. Das Online-Portal der Zeitung vermeldete am Sonntagabend, dass Brand die Mannschaft nur noch in den letzten beiden EM-Qualifikationsspielen in Österreich (8. Juni) und gegen Lettland (12. Juni) betreuen und dann nach 14 Jahren sein Amt zur Verfügung stellen wird. Der 58-Jährige hatte für den kommenden Mittwoch eine Entscheidung angekündigt.

Die Handballer von Frisch Auf Göppingen gehen mit einem Zwei-Tore-Vorsprung in das zweite Finale um den EHF-Pokal. Der Favorit gewann am Sonntag das Hinspiel gegen den Bundesliga- Rivalen TV Großwallstadt mit 23:21 (13:8). Die Göppinger verspielten dabei allerdings eine bessere Ausgangsposition für das Rückspiel am kommenden Samstag in Elsenfeld, da sie in der ersten Halbzeit zeitweise schon mit sechs Treffern Abstand in Führung gelegen hatten.

Der VfL Gummersbach steht im Europapokal vor seinem dritten Gesamterfolg nacheinander. Die Mannschaft von Trainer Sead Hasanefendic gewann am Sonntag das Final-Hinspiel im Cupsieger-Wettbewerb bei Tremblay HB in Frankreich mit 30:28 (14:11). Damit legte Titelverteidiger Gummersbach eine glänzende Basis, im Rückspiel am 20. Mai (19.30 Uhr) in der Kölner Lanxess-Arena nach dem Gewinn des EHF-Pokals und dem Vorjahres-Erfolg erneut einen kontinentalen Wettbewerb für sich zu entscheiden.

Der deutsche Handball-Rekordmeister THW Kiel hat das Finale bei der Club-Weltmeisterschaft in Doha vorzeitig erreicht. Schon vor dem letzten Vorrundenspiel gegen die Mannschaft von Al-Rayyan aus Katar am Montag standen die Norddeutschen als erste Teilnehmer des Endspiels fest. Die "Zebras" profitierten von dem unerwarteten 28:30 von Al-Rayyan gegen Al-Sadd aus dem Libanon am Sonntagabend. Kiel kann nach den Erfolgen gegen Al-Sadd und Pinheiros aus Brasilien nicht mehr vom ersten Platz der Vorrundengruppe A verdrängt werden. Der Gruppensieger qualifiziert sich für das Finale am Mittwoch.

Golfprofi Martin Kaymer hat bei der Players Championship auf dem TPC Sawgrass in Ponte Vedra Beach beim Sieg des Südkoreaners K.J. Choi den geteilten 19. Platz belegt. Der Weltranglistenzweite aus Mettmann spielte zum Abschluss Par und lag mit insgesamt 281 Schlägen schs Schläge hinter Choi. Der 40-jährige Asiate gewann das Stechen am ersten Extra-Loch gegen den Amerikaner David Toms. Nach vier Runden hatten die beiden Kontrahenten gleichauf gelegen.

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