Sport kompakt:Polizei verhaftet Wayne Rooneys Vater

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Vater des britischen Stürmers soll in einen neuen Wettskandal verwickelt sein, der SC Freiburg verpflichtet Ex-Nationalspieler Andreas Hinkel, vor dem Länderspiel in der Türkei sind mehrere deutsche Nationalspieler angeschlagen, Bayern-Basketballer denken über Verpflichtungen aus der NBA nach.

Kurzmeldungen

Dem britischen Fußball droht möglicherweise ein neuer Wettskandal, in den auch der Vater des englischen Nationalstürmers Wayne Rooney verstrickt sein soll. Die Polizei nahm am Donnerstag in England und Schottland neun Männer fest, darunter den 48 Jahre alten Wayne Rooney Senior. "Es gibt keinen Grund, entsprechende Berichte zu dementieren", sagte ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur dpa am Donnerstagabend, ohne den Namen aber formell zu bestätigen. Vier der neun Festgenommenen kamen später gegen Kaution wieder auf freien Fuß, darunter auch der 48-Jährige aus West Derby. Der Vorwurf lautet auf "Verdacht des gemeinschaftlichen Betrugs". In die Ermittlungen sei auch eine Kommission zur Aufdeckung von Wettbetrug eingeschaltet.

Sorge um seinen Vater: der britische Stürmer Wayne Rooney. (Foto: REUTERS)

Bei dem Skandal geht es um ein Spiel der schottischen Premier League vom 14. Dezember 2010 zwischen Motherwell FC und Heart of Middlothian. Steve Jennings, der in der Partie für Motherwell aufgelaufen war, wurde ebenfalls festgenommen und vernommen. Jennings hatte in dem Spiel nach einem Foul eine Rote Karte bekommen. Laut einem Bericht der BBC hatte der Verband britischer Buchmacher die Ermittlungen mit dem Hinweis in Gang gesetzt, dass aus der Gegend um Liverpool eine Reihe von Wetten eingegangen seien, die auf einen Platzverweis in dem Spiel gesetzt hatten. Jennings, der aus Liverpool stammt, bestreite jegliches Fehlverhalten.

Der SC Freiburg hat den 21-maligen Nationalspieler Andreas Hinkel verpflichtet. Der Rechtsverteidiger wurde am Donnerstag sportärztlich untersucht, unterschrieb einen Vertrag und trainerte bereits mit der Mannschaft. Über die Dauer des Vertrags wollte der SC wie üblich keine Angaben machen. Angeblich soll der Kontrakt bis 2012 laufen und eine Option auf eine weitere Zusammenarbeit enthalten. Der zuletzt vereinslose Hinkel hatte sich seit August bei seinem Ex-Klub VfB Stuttgart fitgehalten. Der 29 Jahre alte EM-Teilnehmer von 2004 spielte bis 2006 bei den Schwaben. Anschließend stand Hinkel beim FC Sevilla und Celtic Glasgow unter Vertrag. Allerdings bestritt der gebürtige Backnanger schon in der vergangenen Saison kein Spiel mehr für den schottischen Traditionsklub, nachdem er im August 2010 im Training einen Kreuzbandriss erlitten hatte.

José Mourinho ist für seine mitunter unhöflichen Aussagen bekannt, im Falle des Ersatzspielers Pedro Leon ist der Trainer des spanischen Fußball-Rekordmeisters Real Madrid aber offenbar mal wieder zu weit gegangen. Als sich der lange Zeit nicht berücksichtigte Profi einmal bei Mourinho über seine Einsatzchancen erkundigte, soll der Coach geantwortet haben: "Du würdest im nächsten Spiel nicht mal dann spielen, wenn das Flugzeug von Real Madrid abstürzen würde und du (als einziger) zu Hause säßest."

Verteidiger Daniel van Buyten wünscht sich einen neuen Vertrag bei Bayern München. "Natürlich würde ich hier gerne bleiben", sagte er dem Kicker. Die Tür für Verhandlungen sei von seiner Seite offen. Der Vertrag des 33-Jährigen läuft zum Saisonende aus. Er kann sich aber vorstellen, zwei weitere Jahre für den deutschen Rekordmeister zu spielen: "2010 bekam ich auch einen Zweijahresvertrag und war schon 32." Der belgische Nationalspieler kam 2006 vom Hamburger SV zu den Bayern. Seitdem absolvierte er in der Bundesliga 125 Spiele, schoss 17 Tore und gab vier Vorlagen. Die Klubführung will mit Vertragsverhandlungen erst im Winter beginnen.

Trotz der Rückkehr ins Mannschaftstraining beim VfL Wolfsburg hat Trainer Felix Magath Hoffnungen auf ein baldiges Bundesliga-Comeback von Alexander Hleb eine Absage erteilt. Der erste Einsatz für seinen neuen Club ist für den langzeitverletzten Weißrussen weiterhin nicht abzusehen. "Er braucht noch eine Weile. Wichtig ist erst mal, dass sein Knie hält. Wir müssen abwarten, wie es sich in den nächsten Wochen entwickelt", sagte Magath nach zwei intensiven Trainingseinheiten am Donnerstag, bei denen Hleb ebenso mitmischte wie Rekonvaleszent Thomas Hitzlsperger. Hitzlsperger konnte nach seiner überraschenden Verpflichtung aus der Vertragslosigkeit im Sommer verletzungsbedingt erst zweimal für den VfL in dieser Bundesligasaison spielen. Hleb kam noch gar nicht zum Einsatz.

Österreichische Nationaltrainer
:"Wir haben uns gut aus der Atmosphäre gezogen"

Als Trainer der österreichischen Nationalelf tritt Marcel Koller nicht nur die Nachfolge von Dietmar Constantini an: Österreich hatte in der Vergangenheit eine ganze Reihe legendärer Teamchefs - von "Schneckerl" Prohaska, dem "weißen Vater" Karel Brückner und "Otto Maximale".

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Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft plagen vor dem EM-Qualifikationsspiel gegen die Türkei am Freitag (20.30 Uhr/ARD) in Istanbul erhebliche Personalsorgen. Nach dem krankheitsbedingten Ausfall von Toni Kroos bangt Bundestrainer Joachim Löw auch um den Einsatz der angeschlagenen Offensivspieler Mario Gomez, Miroslav Klose und Mesut Özil. Gomez leidet an einer muskulären Reizung der Adduktoren, Klose hat einen Bluterguss im Knie, Özil nach einem Schlag auf das Sprunggelenk Probleme an der Achillessehne. "Wir haben in der Tat auf unserer Seite noch einige personelle Fragezeichen. Gomez, Klose und Özil konnten bislang noch nicht mit der Mannschaft trainieren. Wir haben jetzt vereinbart, dass sie am Donnerstag zumindest das Abschlusstraining absolvieren sollen, ansonsten wird es schwierig für sie, gegen die Türkei spielen zu können", sagte Löw am Donnerstag in Istanbul.

Deutsch-türkische Fußballer vor der Wahl
:Halbmond oder Bundesadler?

Ömer Toprak entschied sich gerade gegen den DFB, die Real-Profis Özil, Sahin und Altintop schlugen unterschiedliche Wege ein und Ilkay Gündogan wartet noch immer auf sein Debüt für Deutschland: Türkischstämmige Fußballer, die zwischen ihrer Heimat und ihrem Geburtsland pendeln, gab es immer wieder.

Die bekanntesten Fälle.

Im Prozess gegen den ehemaligen Kieler Handball-Manager Uwe Schwenker hat der am Donnerstag befragte Hubertus Grote den Aussagen des Hauptbelastungszeugen Jesper Nielsen widersprochen. Nielsen hatte in der vergangenen Woche bekräftigt, dass ihm Schwenker die Bestechung der polnischen Schiedsrichter vor dem Finale der Champions League 2007 in einem persönlichen Gespräch am 1. Februar 2009 bestätigt habe. Grote, der bei der Unterredung ebenfalls anwesend war, wies dies jedoch zurück. Nielsen habe in dem Gespräch völlig unvermittelt die Gerüchte über Spielmanipulationen zum Thema gemacht. Dies hätten sowohl Schwenker als auch Grote jedoch abgestritten, sagte der frühere THW-Gesellschafter. Der 60-Jährige erklärte zudem, er sei nur es einem Grund beim Treffen dabei gewesen: Schwenker habe ihn um Unterstützung bei den Transferverhandlungen um das von den Rhein-Neckar Löwen umworbene Duo Nikola Karabatic und Vid Kavticnik gebeten. Nielsen ist Gesellschafter des Kieler Bundesliga-Konkurrenten aus Mannheim.

Basketball-Bundesligist Bayern München denkt im Falle des andauernden Arbeitskampfes in der nordamerikanischen Profiliga erstmals offen über die Verpflichtung eines aktuellen NBA-Profis nach. "Vor einigen Wochen hätte ich das noch ausgeschlossen. Nun müssen wir handeln", sagte Sportdirektor Marko Pesic im Interview mit dem Online-Portal Crossover und ergänzte: "Wenn sich eine Situation ergeben würde, in der eine solche Verpflichtung Sinn ergibt, würden wir uns das überlegen. Aber das wäre nur der Fall, wenn wir auf konventionellem Wege keinen Spieler finden würden." Der finanzkräftige Emporkömmling musste kurz vor dem ersten Saisonspiel bei den Telekom Baskets Bonn, das überraschend 76:80 nach Verlängerung verloren ging, den Weggang von Center Sharrod Ford verkraften. Aktuell sucht Pesic gemeinsam mit Trainer Dirk Bauermann nach einem Ersatz für den Amerikaner, wurde dabei aber noch nicht fündig.

Dirk Nowitzki hofft unterdessen weiter auf eine Einigung im Lockout-Streit der NBA. "Es sieht im Moment leider nicht gut aus, aber ich hoffe, dass beide Seiten sich weiter annähern, damit doch zeitnah ein Vertrag zustande kommt", sagte der NBA-Champion der Nachrichtenagentur dpa. Der 33-Jährige ist inzwischen in die USA zurückgekehrt und setzt dort auf einen Kompromiss zwischen Liga und Spielergewerkschaft NBPA. "Eine Zeit ohne Basketball ist für niemanden schön", sagte Nowitzki. Am Dienstag hatte die Liga sämtliche Vorbereitungsspiele abgesagt, weil sich Profis und Clubbesitzer nach wie vor nicht auf einen neuen Tarifvertrag verständigen können. Die bisherige Vereinbarung war zum 1. Juli ausgelaufen, seitdem sind die Spieler ausgesperrt.

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