Sport kompakt:Deutsche Handballer besiegen Tunesien

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Bei der WM in Schweden steht Deutschland in der Hauptrunde, Michael Greis wird im Biathlon-Sprint von Antholz Zweiter, Ermittlungen gegen Schwimm-Bundestrainer Lurz eingestellt. Sport kompakt

Natürlich hieß der Gegner an diesem Abend nur Tunesien. Doch die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat sich mit einem souveränen Sieg für die Hauptrunde der WM in Schweden qualifiziert. Einen Tag nach der desolaten 22:30-Niederlage gegen Titelverteidiger Frankreich gewann das Team von Bundestrainer Heiner Brand zum Vorrundenabschluss gegen den Afrikameister mit 36:26 (15:12). Durch den dritten Erfolg in der Vorrunde hat Deutschland Platz drei in der Gruppe A hinter Frankreich und Spanien sicher.

Zufriedenheit über den Einzug in die Hauptrunde: Dominik Klein (rechts) und Pascal Hens. (Foto: dpa)

"Es war von der ersten Minute zu spüren, dass die Mannschaft den Sieg wollte", sagte Brand nach dem Spiel. Vor 3050 Zuschauern in der Kristianstad Arena waren Torhüter Johannes Bitter und Kapitän Pascal Hens (6 Tore) beste deutsche Spieler. Der Tunesier Anis Gatfi sah wegen groben Foulspiels Rot (49.). Durch die Niederlagen gegen Spanien und Frankreich startet Deutschland jedoch mit null Punkten in die Hauptrunde. Die nächsten Gegner im neuen Spielort Jönköping sind von Samstag an Island, Ungarn und Norwegen.

Argentiniens Handballer haben hingegen erstmals in ihrer Geschichte die Hauptrunde bei einer Weltmeisterschaft erreicht. Der Panamerikameister besiegte bei der WM in Schweden im abschließenden Gruppenspiel Chile 35:25 (15:13) und sicherte sich damit als erste nicht-europäische Mannschaft einen Platz in der zweiten Turnierphase. Die Argentinier nehmen zudem zwei Pluspunkte mit in die Hauptrunde, da sie überraschend gegen Gastgeber Schweden gewonnen hatten (27:22).

Michael Greis ist im sechsten Biathlon-Sprint des Weltcup-Winters auf Platz zwei gelaufen. Der dreimalige Turin- Olympiasieger aus dem Allgäu hatte am Donnerstag in Antholz zehn Sekunden Rückstand auf Überraschungssieger Anton Schipulin. Der Russe stand im Weltcup bislang noch nicht auf dem Podest. "Ich habe um jeden Meter, jede Sekunde gekämpft, aber es hat nicht gereicht. Ich kämpfe weiter, damit ich irgendwann in der Saison ganz oben stehe", sagte Greis nach dem Rennen. Zweitbester deutscher Skijäger über die Zehn-Kilometer-Distanz war Arnd Peiffer, der trotz eines Schießfehlers in die Top Ten kam.

Für Doppel-Olympiasiegerin Magdalena Neuner war dagegen Bettruhe im Einzelzimmer angesagt. Der Sprint am Freitag und die Staffel am Samstag gehen ohne die 23-Jährige über die Bühne. "Im Moment ist es noch eine Vorsichtsmaßnahme. Wir haben Angst, dass sie in 1600 Meter Höhe in ein Rennen geht, das ihr zum Schluss wirklich gesundheitliche Probleme bereitet", sagte Bundestrainer Uwe Müssiggang.

Die Ermittlungen gegen Schwimm-Bundestrainer Stefan Lurz wegen sexueller Nötigung und Vergewaltigung sind eingestellt. Das teilte die Staatsanwaltschaft Würzburg am Donnerstag mit. Der Fall sei zu den Akten gelegt worden, weil die Taten dem Trainer nicht hätten nachgewiesen werden können. Die 15 Jahre alte Schwimmerin habe ihre ursprünglichen Anschuldigungen zum überwiegenden Teil zurückgenommen. Was den Vorwurf des sexuellen Missbrauchs von Schutzbefohlenen angehe, so habe sich Lurz zu einem privaten Täter-Opfer-Ausgleich bereiterklärt; nach Zahlung einer Geldbuße an eine gemeinnützige Einrichtung sei auch dieses Verfahren eingestellt worden, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Die Mutter der jungen Sportlerin hatte den 33 Jahre alten Lurz im Sommer vergangenen Jahres angezeigt.

Inter Mailand hat in der italienischen Fußball-Meisterschaft seine Siegesserie fortgesetzt. Der Titelverteidiger bezwang am Mittwoch in einer Nachholpartie des 16. Spieltages AS Cesena mit 3:2 (3:2) und feierte unter seinem neuen Trainer Leonardo den fünften "Dreier" nacheinander in der Serie A. Samuel Eto'o (14. Minute), Diego Milito (15.) und Cristian Chivu (45.) trafen für Inter, Erjon Bogdani (23.) und Emanuele Giaccherini (29.) hatten den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielt. Mit 35 Punkten schob sich Bayern Münchens Champions-League-Gegner am punktgleichen AS Rom und Juventus Turin (34) vorbei auf den vierten Tabellenplatz. In der Champions League treffen die Bayern im Achtelfinale am 23. Februar und 15. März auf Titelverteidiger Inter.

Die Serie des FC Barcelona ist nach 28 Pflichtspielen ohne Niederlage gerissen. Der spanische Fußball-Meister verlor am späten Mittwochabend das Rückspiel im Pokal- Viertelfinale beim Zweitliga-Spitzenreiter Betis Sevilla überraschend mit 1:3. Da Barcelona das Hinspiel vor einer Woche aber mit 5:0 gewonnen hatte, steht das Team um Weltfußballer Lionel Messi dennoch in der Vorschlussrunde. Jorge Molina hatte Betis mit einem frühen Doppelpack (2./7. Minute) in Führung gebracht, ehe Messi (38.) mögliche Zweifel an Barcas Weiterkommen beseitigte. Für den Endstand sorgte Sevillas Arzu (45.).

Handball-WM in Schweden
:Maschine statt Mensch

Die Franzosen und ihr Geheimnis, ein Anpfiff von Heiner Brand, Schiedsrichter aus Iran, ein argentinischer Torwart namens Schulz und ein tunesisches Plakat. Ein Zwischenfazit zur Handball-WM in Schweden. In Bildern.

Carsten Eberts

Handball-Nationalspieler Steffen Weinhold vom Bundesligisten TV Großwallstadt muss sich am Freitag in München einer Leisten-Operation unterziehen. Das teilte der mainfränkische Klub am Donnerstag mit. Wie lange der 24 Jahre alte Rückraumspieler ausfallen wird, soll nach dem Eingriff bekannt gegeben werden. Weinhold war erst kurz vor Beginn der laufenden WM in Schweden aus dem Aufgebot des Ex-Weltmeisters gestrichen worden.

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Südkorea hat kurzfristig seine Kandidatur für die Handball-WM der Männer 2015 zurückgezogen. Das teilte der Weltverband IHF am Donnerstag mit. Die Südkoreaner unterstützen damit die asiatische Bewerbung von Katar. Die weiteren Bewerber sind Frankreich, Polen, Norwegen und Dänemark. Die Vergabe des Turniers erfolgt am Rande der laufenden WM in Schweden am 27. Januar in Malmö durch die IHF-Exekutive.

Die vier Wildcards für die Tour de France sind allesamt an französische Radrennställe gegangen. Die zweitklassigen Teams Cofidis, FDJ, Saur-Sojasun und Europcar (vormals Bouygues Telecom) wurden neben den 18 gesetzten ProTeams eingeladen. Nach dem Aus des Teams Milram ist erstmals seit über einem Jahrzehnt keine deutsche Mannschaft in Frankreich am Start. Die Tour beginnt in diesem Jahr am 2. Juli auf der Atlantikinsel Noirmoutier in der Region Vendee.

Liga-Präsident Reinhard Rauball rät den Bundesliga-Klubs, im Kampf gegen Fußball-Söldner juristisch vorzugehen. "Eines muss allen klar sein: Die Vereine sind nicht so erpressbar und schutzlos, wie oft dargestellt wird und manche Spieler oder Berater glauben", sagte der Präsident von Herbstmeister Borussia Dortmund der Bild-Zeitung. Die Klubs sollten ernsthaft prüfen, den Schadenersatz-Weg zu gehen. Es sei nicht die Lösung, einen Spieler auf die Tribüne zu setzen und damit Kapital zu verlieren. Hintergrund waren die jüngsten Vorfälle um Demba Ba (1899 Hoffenheim), Jefferson Farfan (Schalke 04) und Ruud van Nistelrooy (Hamburger SV), die trotz laufender Verträge auf einen Wechsel pochten.

Ausgerechnet gegen Titelverteidiger Los Angeles Lakers haben die Dallas Mavericks ihre Negativserie in der NBA beendet. Die Texaner gewannen am Mittwoch (Ortszeit) gegen die Lakers mit 109:100 und feierten damit den ersten Sieg nach zuvor sechs Niederlagen. Dirk Nowitzki kam dabei auf 14 Punkte und acht Rebounds. Beste Werfer bei den Gastgebern waren Shawn Marion und Jason Terry mit je 22 Punkten. Zudem überzeugte Routinier Jason Kidd mit 21 Zählern und zehn Assists. Bei Los Angeles kam der spanische Weltmeister Pau Gasol auf 23 Punkte.

Eishockeyprofi Marcel Müller hat auch sein zweites Spiel mit den Toronto Maple Leafs in der nordamerikanischen Profiliga NHL verloren. Am Mittwoch mussten die Kanadier eine derbe 0:7-Pleite bei den New York Rangers hinnehmen. Der 22-Jährige Berliner, der erst am Sonntag bei der 1:2-Heimpleite gegen die Calgary Flames sein Debüt im Team des 13-maligen Stanley-Cup-Gewinners gefeiert hatte, stand insgesamt 11:35 Minuten auf dem Eis.

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